„Was muss eigentlich noch passieren…?“
Zum Geschwätz von
- Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident
- Jens Spahn, gerade noch geschäftsführender Gesundheitsminister
Heute morgen hörte ich so im Halbschlaf im Radio, dass jetzt auch Jens Spahn so auf den letzten Drücker noch mit dem Spruch „Was muss eigentlich noch passsieren?“ ankommt, den man vor ein paar Tagen gerade erst von Bundespräsident Steinmeier gehört hatte:
Spahn kritisiert Ungeimpfte: "Was muss eigentlich noch passieren?" https://t.co/Zl1X8kwDc5 #Spahn #Ungeimpfte
— tagesschau (@tagesschau) November 24, 2021
Ich fand ihn bei Steinmeier schon strunzdumm.
Weil man erkennbar merkt, dass er nicht nur keinerlei Argumentations- oder Informationsgehalt ist, sondern blanke, billige Rhetorikhülse, Rabulistik, sondern man Steinmeier sowieso ständig anmerkt, dass er sich einbildet, dass seine seltsame Art, Sätze zu betonen und auf so einem komischen mittleren Ton ins Nichts laufen zu lassen, bereits Argumentation genug wäre. Dem ist es egal, was er sagt, der glaubt, es reicht, wenn er es als Bundespräsident komisch sagt. Egal ob Hochwasser oder COVID-19, alles das gleiche.
Und nun kommt der Spahn mit dem gleichen Geschwätz daher. Der hatte es wohl eilig und ihm ist nichts anderes eingefallen, weil SPD/Grüne/FDP angekündigt haben, um 15:00 Uhr ihren Koalitionsvertrag vorzustellen, und dann hört Spahn keiner mehr zu. Dann lieber schnell was abgekupfert als gar nichts gesagt.
Warum finde ich diesen Satz so dumm?
Die falsche Frage
Es ist schlicht und einfach die falsche Frage. Einfach irgendwas aus der Rabulistiktrickliste des alten Rhetorik-Schinkens dahergeblubbert.
Die richtige Frage wäre gar nicht mal so unähnlich, aber nicht in die Zukunft, sondern in die Vergangenheit gerichtet: Was ist eigentlich passiert, dass Sie uns nicht mehr trauen?
Oder: Wie konnte es passieren, dass Sie uns so wenig trauen?
Was ist schiefgelaufen?
Warum vertrauen Sie uns nicht (mehr)?
Die Antwort auf die richtige Frage
Die Antwort liegt in der Zeit vor der Pandemie.
Etwa den letzten 20, 30 Jahren. Man wäre versucht, das als die Merkel-Zeit zu beschreiben, und da ist auch was dran, aber eher anders herum, auch wenn sich das gegenseitig bedingt. Nicht Merkel hat das gemacht, was passiert ist, sondern die letzten 20, 30 Jahre haben es ermöglicht, dass sich sowas wie Angela Merkel überhaupt halten konnte.
Uns ging es zu gut.
Wir hatten seit der Wiedervereinigung keine ernstlichen Themen, die im Anspruch oberhalb des Talkshowgeschnatters gelegen hätten. Bisschen Finanzkrise, aber nicht mal die ist ernstlich über Talkshowniveau hinausgestiegen.
Im Prinzip brauchte man das Land in den letzten 20 Jahren gar nicht zu regieren, das lief alles mehr oder weniger von selbst, und das so gut, dass sogar genug abfiel, um richtigen Mist zu bauen und Schaden anzurichten und das dann „Regieren“ zu nennen.
Und das nun, diese Anspruchslosigkeit, führte zu einer Reihe von Dekadenzentwicklungen, deren Ergebnis wir heute sehen.
Laienregierungen
Schauen wir uns an, wer heute, ober überhaupt in den letzten 20, 30 Jahren, in der Regierung oder auch nur im Bundestag sitzt, dann sind das weit überwiegend inkompetente Idioten. Leute, die nie irgendetwas gearbeitet haben, auch nichts können außer schwafeln, und gar keine andere Lebensplanung haben als dick auf Kosten anderer zu leben und sich entweder möglichst oft vor die Kameras zu stellen oder im Gegenteil möglichst niemals irgendwo blicken zu lassen.
Im Ergebnis hat das dazu geführt, dass sich bei uns übelstes Laienpolitikertum etabliert hat. Das übelste Dummvolk sitzt da mit drin, Leute, die nichts leisten und nur Macht, Positionen, Geld abgreifen, wo sie nur können. Abgeordnete, mit denen man kein vernünftiges Gespräch führen könnte, und Minister, von denen eigentlich keiner seinen Job beherrscht.
Das hat jahrelang unauffällig funktioniert.
Wir konnten uns trübe Tassen wie Ursula von der Leyen und Annegret Kramp-Karrenbauer als Verteidigungsministerinnen leisten, weil wir als Volk zwar nicht unbedingt der Ansicht waren, aber mit der Ansicht beregnet wurden, dass die Bundeswehr ohnehin nur noch als Verzierung, Kleiderständer und geldwaschendes Geldverteilalibi da ist, wie geschaffen als Frauenquotenübungsplatz und LBQT-Manöver. Damit sich bekloppte Frauen mal so richtig gut und mächtig fühlen können, wenn sie aus der Höhe von 1,60 einen Haufen Männer rumkommandieren können.
Wie Barbie im Puppenhaus, nur größer, grüner, teurer. Und ab und zu mal Bumm und hin und wieder mal vor der Kamera.
Weil wir überzeugt waren, dass wir von Freunden umzingelt seien und Kriege eh nicht mehr stattfänden, das alles auf wirtschaftlichem Wege passiert, und notfalls Ursula von der Leyen böse in die Kamera guckt und irgendwas scharf formuliert, was sie genausowenig einhält wie alles andere, was sie sagt.
Dass das dann so richtig schief lief, merkte man, als kam, womit keiner mehr rechnete: Realität.
Das, was es laut Geisteswissenschaftlern ja gar nicht geben kann, weil alles nur Diskurs ist, und man die Diskurshoheit habe, also Gebieter über die Realität sei. Vielleicht in Bonn, vielleicht auch in Berlin, aber eben nicht in Afghanistan. Da haben sie nicht mal die Flucht vor der Realität noch hinbekommen. Da hat ihnen ein Haufen analphabetischer Bergbauern mit ein paar zusammengeklauten Kalaschnikows so richtig in den Hintern getreten. Und der Diskurs in Form der mühsam ausgebildeten afghanischen Armee ist einfach kampflos davongelaufen, weil unser Diskurs bei denen halt nicht wirkt.
Genau so ein Witz war es, einen Bankkaufmann Jens Spahn zum Gesundheitsminister zu machen.
Weil ein Ministerium nicht mehr als Aufgabe, als Pflicht, als Problemstellung aufgefasst wird, sondern als Posten und Belohnung für Parteibonzen. Weil sich das ja die letzten 20 Jahre auch alles von selbst gemacht hat. Gesundheitsminister war immer ein bisschen Blabla mit den Krankenkassen und Ärzteverbänden, und sonst eine ruhige, gut bezahlte Kugel. Wo man die vier Jahre bequem absitzen konnte. Drei, vier Mal in Tagesthemen oder heute journal sowas wie „Guten Abend, Frau Slomka“ sagen, und die Sache ist eigentlich schon erledigt.
Und dann kam COVID-19.
Und das gar nicht mal so plötzlich. Gab vorher sogar ein Paper, das genau vor sowas gewarnt hatte, und in China konnten wir es uns auch zwei Monate angucken.
Ich als Informatiker und völliger Laie ohne beruflichen Bezug oder irgendwelche Informationskanäle habe Ende Januar 2020 angefangen, Masken zu kaufen und zu bemerken, dass die alle gerade nach China weggekauft werden, und da ein ganz großes Ding läuft, und habe das auch hier im Blog beschrieben.
Die Medien haben es im Februar und März noch als rechte Verschwörungstheorie verhöhnt und sich darüber lustig gemacht, dass Leute mit Masken herumliefen.
Spahn hat im April gemerkt, dass irgendwas nicht so ist wie sonst, weil die in den Tagesthemen und heute journal plötzlich dann doch anders gefragt haben.
Sowas bleibt nicht ohne Wirkung. Die Regierung kontrolliert und steuert zwar die Medien, als die dargestellte und gesollte Meinung, aber halt nicht so ohne weiteres auch die gemeinte und gehabte Meinung.
Denn der gemeine Meinende merkt das schon, dass ihm nur noch Pfeifen als Politiker und Abgeordnete vorgesetzt wurden, die nichts tun und können außer zu schwafeln.
Dabei ist Spahn nicht mal der Schlimmste.
Aber Figuren wie eben Ursula von der Leyen, Annegret Kramp-Karrenbauer, Heiko Maas, Annette Schavan, Andrea Nahles, und wie die alle heißen, hinterlassen bewusst oder unbewusst den Eindruck einer Deppenregierung. Eine Witzfigur nach der anderen.
Und das nagt gewaltig am Vertrauen gegenüber der Regierung, an der Autorität derselben.
Die Frage ist nicht, was noch passieren müsse, damit die Leute der Regierung wieder trauen.
Der Punkt ist, dass die letzten 20 Jahre nicht hätten passieren dürfen. Die, die das Misstrauen gegenüber der Regierung erst gemacht haben.
Monstrum Merkel
Am stärksten manifestiert sich das an der Person Angela Merkel.
Wie konnte sich jemand von solcher Trullaeszenz, von einer geistigen Durchschlagskraft unterhalb von Blumenkohl, von solcher bekannter Intriganz, von einer so tantenschwesternhaften Korruption, 16 Jahre lang halten und 16 Jahre lang die Republik demolieren?
Die Antwort ist verblüffend einfach:
Warum auch nicht?
Es wurde ja in den ganzen 16 Jahren als Kanzlerin und vorher schon als Ministerin von ihr nichts verlangt und erwartet, als alle Konkurrenten zu meucheln. Die hatte halt Glück, dass sie gerade 16 Jahre Ruhephase erwischt hat. Bis halt eben Pandemie und Afghanistan kamen. Und, dass alle auf Trump guckten, und sie deshalb nicht so negativ auffiel.
Man hat die Presse auf Linie gebracht und unter Kontrolle.
Die „alternativen“ Medien, die Social Media, die Blogger, die nicht auf Linie waren, hat man erfolgreich kalt gestellt.
Und damit gibt es dann keine öffentliche Kritik, und mehr braucht man dann auch nicht, um in diesen Zeiten 16 Jahre lang Kanzler zu bleiben, wenn denn das Geschlecht stimmt. Wenn man dann noch das Geschlecht hat, von dem nichts verlangt, nichts erwartet, nichts gefordert werden darf und das man nicht kritisieren darf, dann läuft’s halt durch.
Und wenn man dann in dieser Filterblase aus Eigenlob, Bodyguards und speichelleckender Einheitspresse lebt, kommt man sich dann auch selbst zwar unheimlich gut vor, aber dem Volk dann eben nicht. Das bemerkt man nicht, weil man dem ja nicht zuhört, aber es macht sich dann halt doch bemerkbar, wenn man vom Volk erwartet, dass die einem jetzt mal vertrauen, und machen, was man sagt.
Das ist dann halt nicht mehr drin.
Die Wissenschaft
hat sich in den letzten 30 Jahren selbst demoliert und ihrer Glaubwürdigkeit begeben.
Zentraler Fehler war es, den Geisteswissenschaftsblödsinn und vor allem die Gender Studies wuchern zu lassen, indem man auf wirklich jegliche wissenschaftliche Ansprüche verzichtete und zum reinen Korruptionsstadel wurde, zum Futtertrog und Wohnheim für Zivilversager und Unterbelichtete.
Jahrelang hat man sich dann selbst das bisschen Wissenschaftlichkeit, über das man überhaupt und nur fleckchenweise verfügte, dann noch ausgeetrieben, indem man Wissenschaft als Unterdrückungswerkzeug finsterer weißer Männer darstellte, das zu überwinden wäre.
Korrupt, verlogen, frauenfördernd.
Jeder noch so bescheuerte Schwachsinn, jedes noch so hirn- und inhaltslose Geschreibsel, jedes noch so dumme Geschätz wurde im Zeichen der Frauenförderung zur Wissenschaft und Professur erhoben. Erreicht hat man die Selbstverdeppung.
Wissenschaft ist nicht mehr. Die Leute haben nicht nur ihre Wissenschaftlichkeit völlig verheizt, sondern auch ihre Glaubwürdigkeit, weil man es außerhalb der Universitäten nämlich gemerkt hat.
Während man in anderen Ländern forscht, Wissen sammelt (auch zusammenrafft, klaut, einkauft, wie auch immer), hat man die Universitäten in Deutschland zu Dümmstenversorgungsanstalten umgebaut.
Dabei sind Universitäten nicht nur Verlustiereinrichtungen, sondern haben durchaus ihre wichtige demokratische Funktion, nämlich eben einen von der Politik unabhängigen und vor Politik geschützten, vertrauenswürdigen Wahrheitsanker abzugeben. Genau das sind sie aber nicht nur schon lange nicht mehr, sie haben es per Gender auch noch groß draußen dran geschrieben, dass sie Wissenschaft aufgegeben haben und nur noch politischen Strömungen die Rosette schlecken und dafür behalten dürfen (und müssen), was sie da finden.
Jegliche Glaubwürdigkeit herabgewirtschaftet, völlig zersetzt zum korrupten und verlogenen Polit- und Geldselbstbedienungsladen, zum gutachterlichen Straßenstrich, auf dem für Geld jeder besorgt bekommt, was er als Aussage haben will.
Heißa, endlich sind wir die Wissenschaft des weißen Mannes los, endlich „quality is a myth“, endlich „part of the fun“, das Geld zu verpulvern, ohne dass man irgendwas von einem dafür erwarten dürfte. Quereinsteiger, Dümmeste, egal, Kittel drum, Frau Professor und Forschungsmittel.
Und dann kam Klima.
Und dann kam COVID-19.
Und auf einmal merkte man, dass das doch eine gesellschaftliche Funktion hätte und nicht nur die, dass die Gesellschaft per Steuerzahlung den Deppenzoo und Betrügerhort zu alimentieren hätte.
Nur war die Glaubwürdigkeit dahin, und wie man Wissenschaft macht, wusste auch keiner mehr.
Dumm gelaufen. Der Totalschaden aus den letzten 20, 30 Jahren.
Die Presse und der Rundfunk
Verfassungsrechtlich und demokratiefunktional kommt der Presse und vor allem dem Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk die Aufgabe zu, ein meinungsbildendes Informationsmedium zu sein, das – vor allem der Rundfunk per Konstruktion, die Presse eher durch die Streuung der Vielfalt – eigentlich seine Glaubwürdigkeit und Überzeugungskraft daraus zieht, ein Ding von allen Seiten zu betrachten, alle Standpunkte darzustellen und den Leser, Zuhörer oder Zuschauer in die Lage zu versetzen, sich gut informiert und mit vollständigen, verständlichen Informationen und Argumenten seine eigene Meinung zu bilden.
So war das mal gedacht.
Aber auch da der Merkel-Effekt: Die waren 20, 30 Jahre lang einfach nicht wichtig und nur Unterhaltungsmedium mit milliardenweise Geld, in das sich, ähnlich wie in Politik und Wissenschaft, Leute eingenistet haben, die auf Kosten anderer leben, wenig können, noch weniger leisten, aber viel Spaß haben und ihren persönlichen Blödsinn ausleben wollen.
Und so blubberte das dann so mit Talkshows, Gender und dämlichen Vorabendserien vor sich hin, alles doof, aber jeder fett bezahlt, mit gehobenen sechsstelligen Gehältern und dicken Pensionen, und völliger inhaltlicher Willkür. Und vor allem, niemandem der verhinderte, dass sich da solche linken Cliquen bildeten, die genau das, nämlich Anspruchslosigkeit und Qualitätsfreiheit bei sechsstelligen Jahresgehältern plus Pension unter sich aufteilten und nur das machten, was ihnen Spaß machte: Dummes Zeug zu reden und auf allen rumzutrampeln, die es für dumm hielten. Weil man das nur in die Kamera sagen musste und dann die Infrastruktur es rausposaunt wie die Trompeten von Jericho, samt der Hure Wissenschaft vom Straßenstrich.
Und auch hier plötzlich Realität.
Erst das Klima.
Das war aber medientechnisch noch nicht so schlimm, weil nicht ganz so dringend, und weil man da Protagonisten hatte, über die man berichten und sich als unabhängiger Dritter, als Beobachter ausgeben konnte. Greta und Luisa und sowas als Protagonistendarsteller, die den Medien die Figuren lieferten, mittels derer man die Propaganda oder auch das Rumgelinkse aus schierer Langeweile als Berichterstattung ausgeben konnte.
Dann aber kam Corona.
Ohne Protagonisten, auf die man die Kamera halten und darüber berichten konnte.
Auf einmal musste man selbst irgendwas sagen, und prompt ging es schief. Erst die übliche Masche, einfach alles, was nicht passt, als Erfindung Rechter und rechter Populisten hinzustellen, Corona als rechte Verschwörungstheorie zum Schließen der Grenzen aus purer Fremdenfeindlichkeit, und schaut mal, die rechten Kasper laufen jetzt mit Gesichtsmaske statt Aluhut rum.
Es ging die Glaubwürdigkeit. Es kam die Realität.
Heute ist man an dem Punkt angekommen, an dem man sich so mit Dummschwätzern vollgepumpt hat, dass man sich eine Chemikerin (!) wie Mai Thi Nguyen-Kim einkaufen und abwerben muss, die einen auf Wissenschaft und Virologe machen, weil der Reste des Ensembles längst unglaubwürdig ist und keiner mehr hinschaut. Man versucht halt mit Aussehen noch ein bisschen was zu retten.
Aber letztlich haben wir den Befund, dass vom Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk nach 20, 30 Jahren belanglosen Geschnatters, willkürlichen Geblubbers und grenzenloser Korruption einfach nichts mehr übrig ist, was die Aufgaben des Rundfunks noch erfüllen könnte, wenn es mal drauf ankommt.
Die Dorffeierwehr
Wisst Ihr, woran mich das alles erinnert?
An das Bild einer völlig dekadenten Dorffeuerwehr, die nichts kann, weil es nie brennt, die immer nur feiert und zur Feierwehr wurde, und dann völlig überfordert ist, wenn es wirklich mal brennt.
Ich habe mal in einem Kaff gewohnt, in der es der Feuerwehr tatsächlich so ging. Da hat es jahrelang nie gebrannt. Doch, einmal im Jahr. Da hatten die Pfadfinder, bei denen ich war, die Aufgabe, das Sankt-Martinsfeuer in Gang zu haben, wenn die Kinder mit den Laternen um die Ecke kamen, und die Feuerwehr die Aufgabe, das Ding wieder auszukriegen, wenn die mit dem Singen fertig sind.
Ansonsten haben die nur Autofahrer aus dem Graben und Leichen aus dem Rhein gezogen.
Nur mit dem Unterschied, dass die gemerkt haben, wie gefährlich das ist, sich daran zu gewöhnen, dass es nicht brennt, und genau deswegen dagegen antrainert haben, weil sie das erkannt hatten. Und dann gab es irgendwann doch das große Feuer – und sie waren voll einsatzbereit und haben die Situation beherrschen können, obwohl es ihr erster Feuerernstfall war. Weil sie genau diese Situtation erkannt und sich wider alle Erfahrung vorbereitet und geübt hatten bis zum Erbrechen. Und als dann mitten in der Nacht der Alarm losging, funktionierte alles, lief wie am Schnürchen, was sie nie zuvor getan hatten. Auf den Punkt.
Warum? Weil ihnen seit Jahren klar war, dass irgendwann doch der Ernstfall kommen würde, und dass ihre Aufgabe nicht im Feiern (was sie auch taten), sondern darin bestand, diesen Ernstfall zu beherrschen, und sie sich jahrelang für diese Aufgabe fit gehalten hatten, obwohl sie sie nie ernstlich hatten.
Unsere Politik, unsere Wissenschaft, unsere Medien sind aber das genaue Gegenteil dieser Dorffeuerwehr. Sie sind nur eine Feierwehr.
Da hat man immer mehr unfähige Leute rangeholt, weil man sagte, da gibt es Geld, schöne Autos, schöne Feiern, eindrucksvolle Uniformen, da soll doch jeder teilhaben können, und das natürlich unter denen aufteilen, die politisch nahestehen und Kumpels des Bürgermeisters waren und jeder mal Tatütata machen kann. Aber wenn es brennt, dann wissen und können sie nichts, haben keine Schläuche, die Fahrzeuge nicht betriebsbereit, keiner weiß, wie es geht, weil alle nur zum Feiern und Angeben da sind und schöne Posten haben wollen. Und zum Feuerlöschen sowieso viel zu feige sind und als erstes davonlaufen.
Und dann kommen so zwei Pappnasen wie Bundespräsident Steinmeier und Gesundheitsnochminister Spahn daher und fragen „Was noch passieren muss…“.
Es geht nicht um das, was noch passieren muss, dass die Leute ihnen etwas glauben.
Es geht darum, dass in den letzten 20 Jahren alles das nicht hätte passieren dürfen, weshalb die Leute ihnen heute nicht mehr glauben.
Man steht nun vor dem Ergebnis des eigenen Versagens und sucht die Schuld bei anderen, versucht es mit Draufschlagrhetorik.
Wir würden heute ganz anders dastehen, wenn wir eine seriöse Wissenschaft, einen glaubwürdigen und leistungsfähigen Rundfunk und zu ihren Aufgaben befähigte Politiker hätten.