Ansichten eines Informatikers

Dorsch

Hadmut
6.12.2021 15:05

Sie skandieren so gerne #WirHabenPlatz. Aber keiner kümmert sich um #WirHabenFisch.

Schon mal was von Artensterben gehört?

Gerne genommen wegen Klimaerwärmung und so, Umweltschutz immer wieder gerne.

Die EU hat nun den Fang von Dorsch in der Ostsee verboten, weil man bemerkt hat, dass es den da fast nicht mehr gibt. Die WELT dazu:

WELT: Gibt es noch Dorsch in der Ostsee und wenn ja wie viele?

Rainer Froese: Es gibt nur noch wenige Dorsche und deshalb eine verringerte Wahrscheinlichkeit, dass der Dorsch sich erfolgreich fortpflanzt. Einfach weil der Bestand zu klein ist, um sein gesamtes Laichgebiet mit Eiern zu versorgen. Der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) listet die Laich-Biomasse seit den 80er-Jahren auf. 1996 war der Wert mit etwa 50.000 Tonnen recht hoch; jetzt ist der Wert bei einem Zehntel. Seit etwa 2007 ist der Bestand außerhalb sicherer biologischer Grenzen. 2016 gab es den letzten guten Laicherfolg. Seitdem haben wir keinen vernünftigen Nachwuchs.

Nicht durch Klimaerwärmung, sondern schlicht, weil vom Menschen weggefressen.

Und das ist ja auch kein Einzelfall, wir haben ja in vielen Ländern das Problem, dass einzelne Fischarten oder sogar ganze Bestände von Meeresregionen leergefischt sind. Wenn man mal drauf achtet, gibt es immer wieder Berichte von Fischern in irgendeinem Erst-, Zweit- oder Drittweltland irgendwo auf der Welt, die sagen, dass sie vor dem Ruin stehen und nicht mehr wissen, wovon sie leben sollen, weil sie nichts mehr fangen. Weiß nicht mehr, wo das war, irgendwo kam neulich ein Film über Fischer, irgendwo in Asien oder sowas, wo sie noch so ganz archaisch mit ihren Holzbooten rausrudern und von Hand Netze auswerfen, wo sie sagten, dass ihnen durch die Kombination aus Corona-Lockdown und drastisch gefallenem Fangertrag gerade bitter der Ruin droht und sie die Familie nicht mehr unterhalten können. Es reicht gerade noch so, um selbst was zu essen, und sie versuchen, ihre Fische einzeln an irgendwelche Gourmet-Restaurants direkt zu verkaufen. Kann mich so dumpf entsinnen, dass es da auch um einen ging, der mit seiner Familie nur noch auf seinem Fischerboot lebt, weil er sich eine Holzhütte an Land nicht mehr leisten kann.

Ich finde das absurd, dass wir hier schon einen weit höheren Lebensmittelverbrauch haben, als das Land ökologisch „nachhaltig“ hergibt.

Alle schwätzen sie gerade von „erneuerbaren Energien“, aber von „erneuerbaren Nahrungsquellen“ redet keiner.

Alle reden sie von „vegan“, aber kaum einer kümmert sich um die Frage, wie eigentlich die ganzen Nährstoffe, die wir per Ernte von den Feldern holen, in den Städten verzehren und dann per Kanalisation in die Kläranlagen ausscheiden, wieder auf die Felder kommen. Immerhin gibt es inzwischen Gedanken zum Phosphor-Kreislauf.

Aber schon jetzt sind wir an dem Punkt, an dem wir die benötigten Mengen nur noch per Kunstdünger und Gülle aus den Ackerböden bekommen. Beides wird wegfallen. Kunstdünger, weil uns die zur Herstellung benötigte Energie fehlt. Und Gülle, weil man die Tierwirtschaft stark reduzieren oder ganz abschaffen will.

Ständig werden wir mit den Parolen und Moraldiktaten der roten und grünen Spinner beregnet. Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Tierschutz, CO2, keine fossilen Brennstoffe mehr und so weiter und so fort. Dauerfeuer, Dauergetrommel.

Was ich noch nicht gesehen habe

Was ich bisher noch nicht gesehen habe, ist ein Modell, irgendeine Darstellung, wie unsere Gesellschaft in Zukunft (und damit meine ich: ab morgen früh 07:00 Uhr) eigentlich „nachhaltig“ leben soll.

Ständig tun die so, dass wir nur Moral, Marxismus, Frauenquote, Migration und die Abschaltung der Kohlekraftwerke bräuchten, damit sich alles zum Guten wende und das Schlaraffenland eintrete. Das ist so mystisches Denken. Ein paar geeignete Kulthandlungen und ein paar Opfer erbringen, dann sind uns die Götter gnädig.

Aber mal so eine Planung, wieviel

  • Energie
  • Wasser
  • Nahrungsmittel
  • Wohnraum
  • Baustoffe
  • Verbrauchsstoffe
  • Rohstoffe zur Herstellung jedweder Sachen

wir „nachhaltig“ aus der Fläche dieses Landes erzielen können, um umweltkonform und moralisch einwandfrei zu leben, habe ich noch nicht gesehen. Weder für uns hier, Deutschland, noch für die Länder mit exponentiellem Bevölkerungswachstum in Afrika.

Ich könnte mir vorstellen, dass man dann für ein Land wie Deutschland auf eine Zielgröße von vielleicht 10 oder 20 Millionen Menschen kommt. Momentan sind wir bei 80 Millionen.

Und dann kommen sie mit unbegrenzter Zuwanderung daher.

Gut, das Problem mit dem Schweineschnitzel ist dann politisch gelöst, aber was machen die Grünen, wenn die Migranten gerne Fisch essen wollen?