Männer, Frauen, Schuluntergang
Eine launige Leserzuschrift dazu, wie unsere Schulen den Abgang machten.
Eine Lehrerin schreibt
Ich bin Lehrerin i.R. und habe den Niedergang unseres Bildungswesens leidvoll miterlebt. Es waren so Gemütsmädel mit schwiemeligen Augen, die sich im Grundschulbereich zunächst dafür „engagiert“ haben. Es begann relativ harmlos, und einiges gefiel mir anfangs sogar, bis ich merkte, dass der Aufwand in keiner Relation zum Ertrag stand. Sofern mich die lieben Kolleginnen in Ruhe ließen, ging das ja noch. Dann wurden die Zeiten immer rauer. Aber komisch – diese Zicken erhielten amtliche männliche Unterstützung, außer privaten Gründen (beste Freundinnen der Ehefrau), war Karrieregeilheit der Hauptgrund. Es war dann schließlich so – die „lieben Tanten“, so sahen sie sich selber, schikanierten die „bösen Hexen“ was das Zeug hielt. Es waren meist Überzeugungstäterinnen, die einen zogen die stressige Dauerbespaßung bis zur eigenen körperlichen und seelischen Erschöpfung durch, sie wollten immerhin noch Unterrichtserfolge und merkten bloß nicht, dass sie auf dem falschen Dampfer waren (eher harmlos). Die anderen, gefährlicheren, befriedigten sich in ihrer rosaroten Teddybärenwelt nur selber, während die Klassen vor die Hunde gingen. Reden konnte man mit ihnen nicht, denn was sie machten war „TOLL“! Bzw. es war „kindgemäß“, wie Schulrat [anonymisert] ständig betonte. Schulrat [.], ein sehr feinfühliger Mensch, der mich auf dem Amt mal eine halbe Stunde lang wegen nichts und wieder nichts anbrüllte. Das Schlimmste waren die gruppendynamischen Auswirkungen, als plötzlich bis dahin vernünftige Kolleginnen ganz begeistert von der TOLLEN Kollegin [.] waren und deren TOLLEN Unterricht ganz tollwütig nachahmten („Leider klappt es bei mir nicht so gut!“) Eifrige Beta-Tierchen. Die Szenen im Lehrerzimmer waren peinlich.
Jetzt zu den blöden Männern: Die reagierten meist anders, und wenn doch, dann waren es, sagen wir mal, nicht sehr männlich wirkende Männer. Die verhielten sich opportunistisch. Die merkten wohl, was für ein Quatsch das war, legten sich aber eine „Schonhaltung“ zu. Einfach nach oben melden, dass die „neuen Methoden“ erfolgreich seien und ansonsten „wegschauen, Karren in den Dreck fahren lassen“. Zitat einer „bösen Hexe“. Bei Karrierewunsch war es natürlich unerlässlich, sich zusätzlich zu „engagieren“. Je mehr entsprechende Artikel in der Lokalpresse, umso größer die Chance zum Aufstieg. Z.B. „Aktionstag für Menschenrechte und gegen Rassismus“. Deren Vorstellung von Menschenrechten bekamen Untergebene bitter zu spüren. Trotz ebenfalls schwiemeliger Augen.
Und dann noch die unbedarften Frauen, die von – männlichen – Vorgesetzten auf Funktionsstellen „gefördert“ wurden. „Sie können das schon. Wenn Sie eine Frage haben, dann rufen Sie einfach an. Wir unterstützen Sie!“ Die Dame die mir jetzt einfällt war ahnungslos („wir brauchen frischen Wind!) und orthographisch eher nicht so sicher. Vom Rest zu schweigen. Aber es waren Männer, die da die Strippen zogen und die erfahrene, fähige Mitbewerberin hatte das Nachsehen. Die Schüler auch.
Ach, einmal hatten wir im Amt auch eine relativ integre Frau (unter lauter Männern). Aber die war schnell weg. Wie hieß die nur?
Und dann ist die noch aus hiesigen Gefilden stammende, nicht ganz unbekannte Politikerin die von ein einem hiesigen Unternehmer „gefördert“ wird. Die darf laut feministisch und woke daher plappern was das Zeug hält. Und dem Herrn Unternehmer leise Vorteile verschaffen. Nun ja, wenn dadurch Arbeitsplätze erhalten bleiben … Manchmal werden Parteileute eben redselig.
So, dies meine stark vereinfachten Beobachtungen von ganz unten in der Provinz. Irgendwie muss ich meinen Frust über die Tagesereignisse und diese drei blöden… , also Sie wissen schon, ja sublimieren.
Ich finde es jetzt gerade nicht auf Anhieb. Aber irgendwo im Politikselbstgratulationsgetöse der letzten Tage hieß es, die Koalition habe sich das Ziel vorgenommen, die „beste Bildung der Welt“ oder sowas in der Art, sinngemäß, zu etablieren.
Würde mich sehr interessieren, wie sie das noch hinkriegen wollen mit so einer Lehrerschaft.
Ist ja auch nicht das erste Mal, dass mir Lehrer sowas schreiben. Eigentlich ist das immer sehr ähnlich, von der Zustandsbeschreibung deckungsgleich.
Wir reden ständig davon, was wir eigentlich tun, wenn uns die Krankenschwestern davonlaufen. Eine sehr wichtige Frage.
Interessant wäre aber auch, wie die zukünftige Gesellschaft ohne Lehrer aussehen soll.
Digitales Lernen?
Sowas wie Corona-Homeschooling, nur über 12 Jahre bis zum Online-Abitur als Multiple-Choice-Klicktest?
Oder mehr so wie zu unserer Zeit damals im Sprachlabor, so elektronisches Lernen? Lehrerlose Klassenzimmer?
Virtuelle Lehrer, per KI gesteuert? Oder, wie ich das schon ansprach, der Roboter aus dem Lehrerpult?
Mal anders gefragt:
Wenn es künftig nur noch die eigene Familie oder teure Privatlehrer sind, die noch Bildung vermitteln können, wie soll dann die migrantische Gesellschaft funktionieren können?