Es meinte ein Stadtrat von Erlangen…
…und staunte gar sehr…[Nachtrag zum Spiegel 2]
Diese ,Werbung‘ über den toten Winkel hat mich richtig schockiert pic.twitter.com/Cin7bkoUg1
— Sebastian Hornschild (@Hornschild) November 6, 2021
Ja, ja.
Eigentlich ist das Thema in der Fahrschule, und der Grund, warum man da lernt, dass auch im PKW der Blick in den Rückspiegel nicht immer reicht, sondern man den Kopf über die Schulter drehen muss. Dass zum Beispiel, wenn man links von einem Auto überholt wird, für einen Moment das komplette Auto, obwohl neben einem, im Spiegel verschwindet.
Und dann sitzen Leute im Stadtrat, von der „Klimaliste“, die uns Vorschriften über das Autofahren machen wollen, und dann „richtig schockiert“ darüber sind, dass Autos einen toten Winkel haben (obwohl man das heute auch besser bauen kann und der im Video seine Spiegel jetzt auch nicht richtig eingestellt hat – guckt man genau, sind beide Außenspiegel nach außen gestellt).
Eigentlich sollte jeder einen Autoführerschein machen, auch wenn er aus religiösen Gründen das Autofahren ablehnt. Damit er wenigstens mal weiß, wie das ist. Vielleicht würden dann in Berlin nicht so viele Radfahrer von rechtsabbiegenden LKW überfahren.
Immerhin: Das Video ist gut gemacht.
Nachtrag: Ich habe nochmal über dessen Spiegelstellung nachgedacht, weil man im Video sieht, dass die Spiegel nach außen gestellt sind. Auf den ersten Blick hielt ich das für eine Mogelei, weil ich mich daran erinnert habe, dass ich ja auch mal einen LKW-Führerschein gemacht habe (Bundeswehr, auf Mercedes 1017), und wir da weit auslegende Außenspiegel hatten, die ähnlich wie beim PKW im Winkel leicht nach innen gekippt waren. Deshalb kam mir die Spiegelstellung im Video erst wie eine Mogelei vor.
Denke ich aber drüber nach, dann ist es das nicht. Weil der Blick vom Fahrersitz ja nicht außen, sondern innen an den Radfahrern vorbeigeht, zwischen LKW und Radfahrer und nicht außerhalb der Radfahrer. Es scheint also richtig, dass die Spiegel nach außen gedreht sind und der Tatsache geschuldet, dass dieser LKW im Video eben nicht so große Spiegelauslegerbügel hatte, wie wir die damals hatten, sondern eng am LKW sitzende Spiegel, ähnlich wie ein PKW.
Allerdings sollte das heute eigentlich auch Standard sein, dass unter dem planen Spiegel noch ein gewölbter Spiegel angebracht ist, eben um diese Radfahrer in das Sichtfeld zu bringen.
Nachtrag 2: Ich bin aber der Meinung, dass ich damals (halt auch schon 35 Jahre her) zumindest einige der Radfahrer im Spiegel gesehen hätte, wenn die richtig eingestellt gewesen wären, und das war nach meiner Erinnerung auch Teil der Fahrprüfung, dass der Prüfer darauf achtete, dass man sich davon vergewisserte, dass die Spiegel richtig eingestellt sind.
Ich bin zwar seither kaum echte LKW gefahren, aber einige Wohnmobile, die zwar nicht so schwer wie ein LKW sind, aber etwa so groß wie der LKW im Video (auf die Länge kommt es hier ja auch nicht an, eher auf die Breite und die Höhe des Fahrersitzes). Ich glaube, die hatten bessere Außenspiegel, und ein paar der Radfahrer hätte ich da im Spiegel gesehen. Aber man kann ja nicht von best case ausgehen, sondern nur vom worst case.
Eine Spiegelausstattung wie bei dem LKW im Video sollte eigentlich nicht mehr zulässig sein. Zumal man bessere Spiegel mit vertretbarem Aufwand auch bei bereits zugelassenen, älteren LKW noch anbringen kann.