Toter Winkel-Video
Einige Leser finden das Video zum toten Winkel nicht gut.
Es gibt Hinweise, dass solche Spiegel eigentlich in Deutschland (und wohl auch in Frankreich) nicht mehr zulässig seien. Man hätte längst Spiegelausstattungen ohne toten Winkel.
Fakt ist, die Spiegel sind falsch eingestellt, kein LKW-Fahrer mit mehr als für 5 Pfennig Verstand würde mit derartig verstellten Spiegeln rumfahren.
Das in Ihrer Sicht “gut gemachte Video” ist ein grünes Propaganda-Video, übergeordnetes Ziel: Umstellung des Zubringerverkehrs auf Lastenfahrräder.
Allerdings fahren in Berlin relativ viele Leute mit weniger Verstand als für 5 Pfennig rum, und irgendwo hieß es mal, die Polizei habe bei einer Kontrolle gefunden, dass etwa 10% der Fahrer in Berlin keine gültige Fahrerlaubnis hatten.
Dass das zumindest früher mal so war, dass ein komplettes Auto, das einen überholt, im toten Winkel verschwindet, wenn es im Außenspiegel nicht mehr und mit dem Auge noch nicht sichtbar ist, ist richtig.
Im Prinzip müsste man das einfach mal mit einem aktuellen LKW ausprobieren.
Und zwar nicht mit Radfahrern, die da irgendwo rumstehen, sondern mit Kreide auf dem Boden. Man müsste einen LKW auf eine große, freie Fläche, etwa dunklen Asphalt stellen, Fahrer reinsetzen, alles „normal“ einstellen, und dann mit einen Stativ oder Fluchtstangen (und Funkgeräten) abschreiten, wo die Grenzen des Blickfeldes sind und einzeichnen.
Ich wäre mir auch ziemlich sicher, dass die Fahrzeughersteller (oder die Zulieferer der Außenspiegel) genau sowas haben. Die forschen ja sowieso sehr viel zur Unfallsicherheit, das können sie das ja nicht übersprungen haben.
Das wäre doch eigentlich mal ein Projektchen, ein Nachmittagsaufgäbchen für Praktikanten oder Design-Studenten, denen als Hersteller mal einen LKW auf den Hof zu stellen, und die das mal nachmessen und per Video darstellen zu lassen.
Oder es wird sich doch irgendwo eine Spedition oder irgendwas mit Firmen-LKW finden, der sonntags nichts zu tun hat.
Wäre eine interessante Frage, ob das Video allgemein so stimmt oder ob daran irgendwas getrickst ist.
Es ist allerdings auch so, dass man sich ja noch überlegt, wie man die Sicht auf die rechte Seite verbessern kann, weil etwa in Berlin immer wieder Radfahrer plattgefahren werden, die an der Kreuzung geradeaus fahren wollen und der LKW links neben ihnen nach rechts abbiegt und sie erst übersieht und dann überfährt.
Ich habe das nicht so verfolgt, aber ich glaube, irgendwo gelesen zu haben, dass man die rein optischen Spiegel durch elektronische Kamera- und Fahrassistenzsysteme ergänzen will. Böte sich ja an, weil Rückfahrkameras und sowas inzwischen ja spottbillig herzustellen sind. Und die Bildverarbeitung ist inzwischen auch so weit, dass sie automatisch erkennen können müsste, ob man nur an stehenden, unbewegten Objekten wie parkenden Autos vorbeifährt, oder ob Radfahrer oder Fußgänger im Blickfeld sind.
Das müsste eigentlich inzwischen möglich sein, dass das Ding quäkt, wenn man rechts blinkt oder nach rechts lenkt (oder das Navi nach rechts will) und da was auf der rechten Seite erkannt wird.
Radfahrer
Was mir allerdings bei weiterem Nachdenken aufgefallen ist, dass man sich auch mal drum kümmern müsste, den Radfahrern in diesem Video zu sagen (notfalls auf französisch), dass sie a) dumm und b) lebensmüde sind, da zu fahren, wo sie gerade fahren.
Ich sehe das hier ständig, dass die, ohne auch nur abzubremsen oder zu gucken, bei Rot über die Ampel brettern. Dann braucht’s eigentlich auch keine Rückspiegel mehr.
Fällt mir selbst beim Autofahren auf: Wenn man rechts abbiegt, muss man natürlich auf Radfahrer von hinten achten, aber die achten dann selbst auf gar nichts, kommen einfach vorbeigeschossen. Vorausschauend fahren die hier nicht.
Vielleicht ist radfahren zu einfach, um es aufmerksam zu tun.