Ansichten eines Informatikers

„Trophy-Frauen“

Hadmut
5.1.2022 0:26

Aktuelles aus der Psychiatrie.

Gerade beim Lesen gefunden: Die WELT hat ein Interview mit einem Facharzt für Psychosomatik, Psychiatrie, Psychotherapie, über Manager in höheren Jahren, die sich von ihrer bisherigen Frau trennen und mit einer jüngeren weiter machen: Trophäen-Frauen – „Top-Manager wollen dann ihre Pubertät nachholen“

WELT AM SONNTAG: Auch wenn Sie keine Namen oder Unternehmen nennen, was erleben Sie so bei den Gesprächen?

Graz: Manchmal denke ich, ich müsste die Filmrechte dafür verkaufen. Nach der ersten Frau, die auf Augenhöhe und für drei Jahrzehnte die Partnerin und Gestalterin der Familie war, geraten die Manager nun an Trophy-Frauen, wie ich sie nenne. Sie sind oft ein fantasiertes Wunschbild der Männer. Ihr Alter errechnet sich aus der Formel: eigenes Alter geteilt durch zwei plus acht. Nicht selten ist die neue Lebensgefährtin jünger als die älteste Tochter des Managers. Gerade hier in Baden-Baden suchen sich junge Frauen gezielt wohlhabende Manager oder Unternehmer aus. Und diese Männer wollen dann ihre verspätete Pubertät nachholen.

Ach, Du meine Güte.

Mal abgesehen davon, dass ich das Geld nicht habe, um solche Frauen anzulocken: Ich bin 55. Geteilt durch zwei plus acht wäre dann 36. Das ist eigentlich schon doppelt zu alt. Ich wäre für die viel zu alt, und die wäre mir zu alt. Also, nicht alle, aber die meisten Frauen sind mit 36 zwar gut und gierig im Bett, aber oft geistig und charakterlich schon in der Sackgasse. Es gibt nur wenige, die dann geistig noch nicht verknöchert sind, und das sind dann die, mit denen man auch mit 80 noch ne Menge Spaß haben kann. Ich war früher mal eine Zeit lang öfters mal Gast in einer Kunstgalerie und bin da irgendwie auf eine ur-ur-alte Schachtel getroffen, und habe die auch bei den Veranstaltungen immer wieder getroffen. Keine Ahnung, wie alt die war, aber geschätzt zwischen 80 und 90. Was habe ich mit der einen Spaß gehabt, so richtig bitterböse über Bilder und Gäste abzulästern und zu spotten. Sehr schwarzer Humor, derbste Sorte. Aber die sind sehr selten.

Und warum machen Frauen dann sowas?

WELT AM SONNTAG: Und das geht dann selten gut?

Graz: Während die erste Ehe im Durchschnitt 25 Jahre hält, wenn sie schon eine bestimmte Zeit besteht, sind es bei der zweiten nur zwei bis drei Jahre. Es fällt auf, dass Topmanager in den zweiten Ehen oftmals finanziell ausgenommen werden. Einer dieser Männer erzählte mir, dass er sein Haus mit Abhörtechnik und Kameras ausgestattet hat. Dadurch hat er erfahren, dass sich seine zweite Ehefrau mit Freundinnen darüber unterhielt, welche Ferienwohnung und welches Auto sie von ihm nach der Scheidung haben wolle. Erstaunlicherweise existieren in vielen Fällen keine Eheverträge. Die Manager sagen mir dann, sie wollten noch einmal etwas erleben und dabei auch Fehler machen dürfen.

Was sonst?