Korrektur zu Super-8-Filmen
Da hat mich meine Erinnerung getrügt.
Oh, das war komplett aus dem Gedächtnis weg, aber nachdem mir ein Leser geantwortet hat, ist mir das so langsam wieder gekommen:
Super-8-Filme hat man normalerweise nicht in der Drogerie zum Entwickeln abgegeben.
Wenn man die gekauft hat, war in der Pappschachtel nicht nur die Filmkassette, sondern auch ein eng zusammengewickelter Versandbeutel, in den die Kassette gerade so reinpasste. Da musste man mit Kugelschreiber seine Adresse in ein Feld schreiben, dann die Kassette reinstecken, die passte gerade so rein, und dann verschließen. Da waren am Ende des Beutels zwei eingestanzte Löcher und ein kleines angenietes Stück Blech mit zwei Flügeln. Die bog man noch, faltete dann das Ende des Beutels so um, dass die Löcher genau über die hochgebogenene Flügel passten, und bog die wieder runter, damit der Beutel verschlossen war, aber nicht verklebt, sondern nur von den Blechlaschen gehalten wurde.
Damit dann in den nächsten Briefkasten.
Die entwickelte Filmrolle kam dann per Post – entweder im selben Beutel, bei dem man den Empfängerteil mit der Laboradresse abgeschnitten hatte, wodurch dann die eigene Adresse, die man per Kugelschreiber ausgefüllt hatte, vom Absender- zum Empfängerfeld wurde, oder in einem neuen Beutel, auf den die ausgeschnittene Kugelschreiber-Adresse aufgeklebt war. Sowas wie Computer und elektronisch erfasste Adresse und digital gedruckte Adressfelder gab es ja alles noch nicht.
Das war mir irgendwie gänzlich aus der Erinnerung weg, als mir einer schrieb, dass die nicht abgegeben, sondern eingeschickt worden waren, ist mir das so langsam wiedergekommen.
Das waren so die vordigitalen analogen Methoden der Kundendatenverwaltung: Der Kunde hat seine Anschrift per Kugelschreiber draufgeschrieben, und das Feld hat man dann zur Rücksendung verwendet – entweder, indem man den ursprünglichen Beutel kürzte, damit das Feld dann zum Empfängerfeld wurde, oder es ausschnitt und auf den Rückversandbeutel draufklebte. Analoges Adress-Management.