Ansichten eines Informatikers

Ende des Kombis

Hadmut
10.1.2022 21:41

Uuuuh. Die Begründung frappiert.

Focus schreibt, dass Daimler keine Kombis („T-Modell“) mehr produzieren will.

Ich kann mich noch erinnern, als die auf den Markt kamen. Damals galt das noch als reines „Handwerkerauto“, war aber nur von Frauen abgelehnt („Mein Mann ist doch kein Handwerker!“), weil nicht standesgemäß, bei Männern aber so beliebt wie Hosentaschen. Weil halt was reinpasst. Ich fand als kleines Kind schon das Auto meines Opas toll, der so einen beigen VW Variant hatte, Typ weiß ich nicht mehr, aber nach meiner Erinnerung genau so einen wie diesen VW 1500 Variant, genau so Trabant-farben. Meinen Großeltern war das Gerede sowieso brachial-egal, und mein Opa sowieso der Auffassung, dass es dann passt, weil er auch mal Handwerker war. Der wollte Platz im Auto.

Und dann hatten wir gleich einen dieses ersten T-Modells W123. Damals war das noch ein Hingucker, weil das als Familienkutsche noch ganz neu war, und weil die Autos damals ja noch solche Schneewitchensarg-Glaskästen mit Riesenscheiben waren, man da gut reingucken konnte. Die Nachbarn kamen gleich gucken. Ach, meinten sie, eigentlich sei das ja ganz praktisch und sehr gut, und wen schere schon, was die Nachbarn so sagten, meinten die Nachbarn. Mit dem Mercedes T-Modell kamen die dann ganz schnell in Mode. Plötzlich hatte jeder sowas.

Ich hatte auch zwei Kombis. Einen eigenen und einen Dienstwagen.

Ich muss allerdings gestehen, dass ich heute eigentlich auch keinen Kombi mehr nehmen würde, weil zwar lang, aber nicht mehr hoch genug. Man nimmt ja heute eher Mini-Van oder „Hochkombi“, den es dann aber nicht als Modellvariante der anderen gibt, sondern nur als eigenes Modell. Dem Kombi wurde durch die dedizierten Modelle und SUVs der Rang abgelaufen.

Die Begründung für die Einstellung des T-Modells ist aber derb:

Die Chinesen würden sowas nicht kaufen, und China sei der wichtigste Markt für Mercedes.