Frisch gemessert
Zur Progressivität von Berlin
18-Jähriger in Berliner Park erstochen. Viele Berichte, beispielsweise in der BZ. Hörte auf den bekannten deutschen Vornamen Kaan, und wie so oft, ging es um die Ex-Freundin. Nur hat man ausnahmsweise mal nicht die Ex-Freundin, sondern den Freund erstochen. Ist mal was anderes.
Die genauen Hintergründe der Tat sind noch nicht ermittelt. Fest steht bislang: Es ging um die Ex-Freundin von Kaan. Ihretwegen hatten sich das spätere Opfer und seine Freunde sowie vier andere junge Männer unweit des S-Bahnhofs Lichterfelde Süd getroffen.
Die Sache sollte geklärt werden. Der Streit eskalierte. Und offenbar hatten Kaans Gegner bereits vor ihrer Ankunft einen tödlichen Plan geschmiedet.
Denn wie die B.Z. aus Ermittlerkreisen erfuhr, sollen die Komplizen des 20-jährigen Täters die Freunde von Kaan derart abgedrängt haben, dass der seinen tödlichen Stich ausführen konnte. Kaan blieb sterbend in dem Park liegen, während die Täter mit der S-Bahn flüchten wollten, aber von der Polizei gestellt werden konnten.
Auch noch was in der Morgenpost:
Kurz bevor er starb, hat Kaan Ö. noch auf der Tischtennisplatte gesessen. Äußerlich unverwundet. Dann wurde der 18-Jährige blass und klappte zusammen. Ein Junge öffnete die Jacke. Da war die Verletzung zu sehen: Der Einstich mitten in die Brust, Blut quoll heraus. Sie blieben alle bei ihm, hielten seine Hand, weinten, bis der Krankenwagen kam.
Es sei eine Dreieck-Beziehung gewesen, kurz vor der Tat Sonnabendnacht habe das Mädchen noch das spätere Opfer angeschrieben, berichtet die Mitarbeiterin des Jugendhilfevereins. Sie und Kaan Ö. waren getrennt. Ob er sie noch geliebt hat? Sie hatte einen neuen Freund. Am Ende sollte ein Duell entscheiden, ein Zweikampf, für den sie sich nachts am S-Bahnhof Lichterfelde Süd getroffen hatten. Doch dort wartete nicht ein Gegner. Nach Auskunft der Mitarbeiterin waren die vier mutmaßlichen Täter aus Schöneberg angereist, einer hatte bereits angekündigt: „Wir stechen dich ab“. Am Mittwoch will sie ein Frühstück für die Jugendlichen im Verein veranstalten, um zu reden.
Eigentlich, wie ich das immer schreibe. Feindliche Rudel, archaisches evolutionäres Verhalten, die Konkurrenten werden getötet und die Weibchen übernommen. Amygdala und Rudelverhalten in Reinkultur.
Und der Verfassungsschutz beschäftigt sich mit Impfgegnern.
Schöne neue Welt. Alles wackere Steuer- und Rentenbeitragszahler, die die Staatsfinanzen retten werden.
Ein Vater voller Stolz, weil sein Sohn eben kein Gang-Mitglied war, sondern auf das Gymnasium ging. Große Pläne für die Zukunft hatte. Kaan wollte Luft- und Raumfahrt studieren. All diese Träume starben mit ihm Sonntagnacht.
Nun gut, der vielleicht schon und wirklich – aber der ist ja jetzt tot. Der zahlt keine Steuern und Rentenbeiträge mehr.
Was kann man da tun?
Angehörige und Freunde trafen sich am Montag an einer Tischtennisplatte nahe dem Tatort – und legten einen Koran nieder.
Wenn’s hilft…