Ansichten eines Informatikers

Glasfaser-Internet

Hadmut
19.1.2022 18:28

Gestern bimmelte es an der Tür.

Steht einer draußen und will wissen, bei welchem Internet-Provider ich wäre, um will mir einen Glasfaser-Anschluss andrehen.

Ich ihn erst mal in den Senkel gestellt und eingenordet, dass ich das so gar nicht abkann, wenn mir jemand an der Haustür auf die Nerven geht, und ich das gerade in Berlin stets unter Verdacht des Betrugs oder der Anbahnung von Zutritt zur Wohnung sähe.

Ja, er könne sich ausweisen.

Jo, sagte ich, Phantasieausweise kann ich auch drucken. Kartendrucker gibt’s im Internet.

Davon ganz abgesehen würde ich ihm schon deshalb misstrauen, weil er mir einen Glasfaseranschluss andrehen wolle, dieses Haus aber gar keinen Glasfaseranschluss habe. Das könnte ja wohl nichts werden.

Ja, also, nun, die Sache sei die: Sie hätten die Glasfaser bis zu ihrer Vermittlungsstelle. Von da zur Wohnung gehe es dann mit herkömmlichem DSL. Irgendwas mit Hundert hat er mir erzählt, jedenfalls weniger, als ich jetzt habe.

Geht mir richtig auf den Sack.

Die gehen ja jetzt Klinkenputzen und auf Dummenfang, um den Leuten „Glasfaser-Internet“ anzudrehen, weil jetzt alle von Glasfaser reden, und die Politik gerade meint, das sei jetzt wichtig, dabei ist es das nicht, sondern mit der Mogelpackung sogar langsamer, als was ich jetzt habe. Aber die meisten Leute würden drauf reinfallen.

Was habe ich davon, wenn der Anbieter bei sich intern irgendwo Glasfasern benutzt, wenn meine Wohnung immer noch herkömmlich und gedrosselt angeschlossen wird?

(Zugegeben, es hat schon Vorteile, weil es zwar nomimal langsamer ist als mein Kabelanschluss, dafür aber jeder sein eigenes Kabel hat und sich nicht alles zusammen eines teilen, aber wenn schon, dann richtig.)