Mikro versehentlich offen gelassen: Wenn Professorinnen über Studentinnen sprechen…
Politisch gar nicht korrekt.
Natürlich gab das Ärger.
Die Schweizer 20min berichten über einen hochnotpeinlichen Vorfall, man kann sich aber darüber streiten, für welche der beteiligten Seiten es peinlich ist.
Nach einer Online-Vorlesung in Betriebswirtschaft an der HSG (heißt wohl Hochschule St. Gallen) hätten sich nämlich die zwei Professorinnen über die Studenten unterhalten, sich in einem privaten Gespräch gewähnt und nicht gemerkt, dass das Mikro noch offen ist.
Der Grund: Die Professorinnen unterhielten sich rund sieben Minuten über einzelne Studierende, wobei ein Student als «Herzchen» bezeichnet wurde. Zudem besprachen die beiden, warum die Männer allgemein interessierter scheinen. Das Gespräch gipfelte in der Aussage: «Ja, die Frauen sind komplett verloren.»
Natürlich gab es einen „Aufschrei“ und man beschuldigt sie des Sexismus.
Die ungewollten Aufzeichnungen sorgten insbesondere unter den Studentinnen für Entrüstung. «Es ist ein Skandal, dass Frauen so über andere Frauen sprechen», sagt eine betroffene Masterstudentin. Laut dem «St. Galler Tagblatt» habe sich die Studierendenschaft gerade von den weiblichen Dozierenden mehr Unterstützung erhofft. Dies vor allem aufgrund des sehr geringen Frauenanteils von 35 Prozent an der Universität.
Die Professorinnen rechtfertigten ihre Aussagen: Nach jeder Vorlesung gäbe es eine kurze Besprechung, sagten die Dozierenden. Man habe schlicht vergessen, dass die Veranstaltung automatisch weiter aufgenommen wurde. Dass weibliche Studierende im Durchschnitt in den schriftlichen Arbeiten besser abschneiden als ihre männlichen Kollegen, sich aber mündlich weniger beteiligen, sei ein bekanntes Phänomen. So sei die Bemerkung keineswegs abwertend oder verletzend gemeint, sondern vielmehr «Ausdruck geteilter Frustration» gewesen.
Aha.
Heißt: Selbst wenn Studentinnen so schlecht sind, dass es die Dozenten frustriert, darf man es nicht sagen, weil das „sexistisch“ wäre.
Heißt auch: Die Studentinnen sind wirklich doof und nicht universitätstauglich. Denn hätten sie was in der Birne, wäre ihnen jetzt aufgegangen, wo sie besser werden und sich mehr Mühe geben müssten.
Und hätten die Professorinnen Eier aus Stahl gehabt, hätten sie (vermutlich unter Verlust ihrer Professur) gesagt, dass die Studentinnen einfach schlechter sind und sich halt mal Mühe geben sollten, statt sich immer nur zu beschweren.
Ist eigentlich der Punkt erreicht, an dem das Experiment Frauenförderung als gescheitert betrachtet werden kann? Denn besser wird’s ja auch nicht, egal wieviel man fördert und an political correctness durchsetzt.