Ansichten eines Informatikers

Wie man Journalisten für die falsche Meinung meuchelt

Hadmut
26.1.2022 0:30

Vom Zwillingsbruderkrieg zwischen Sozialisten und Nationalsozialisten.

Eines der Themen, die ich in den letzten Jahren immer wieder mal beleuchtet und angesprochen habe, ist die Kongruenz aus Sozialisten und Nationalsozialisten.

Bis auf das eine Detail des „National-“ gegen das „International“, nämlich den Streitpunkt, ob man die Ländergrenzen und Nationalstaaten erhalten oder in eine weitreichende, erhofft weltumspannende Räterepublik, eine alles fressende Sowjetunion aufgehen sollte, unterscheiden sie sich nicht oder nur parametrisch. Eigentlich sagt ja schon der Name „Nationalsozialismus“ alles, er trägt ja den Sozialismus schon in sich und steht für diese zentrale Abweichung vom grenzenlosen Kommunismus. Es zeigt sich nicht nur daran, dass Mussolini von seinem Lebenslauf her Sozialist war, sich dann aber dieser Verinternationalisierung nicht angeschlossen hat. Auch die NSDAP hat als „Deutsche Arbeiterpartei“ angefangen, was ja dem Namen nach schon eindeutig links ist, und dann noch „Nationalsozialistisch“ davor gesetzt.

Ich habe die Parallelen in Symbolik, Methodik, Ideologie oft beschrieben. Es gab sogar in der Stasi-Gedenkstätte Hohenschönhausen mal eine Ausstellung über Stalin, in der auch gezeigt wurde, sie sehr die Nazis die Symbolik und vor allem die monumental-protzige Architektur der russischen Kommunisten übernommen hatten. Es gab gegenüberstellungen von Sowjet- und Nazibauten, die wie direkte Plagiate aussahen. Auch am deutschen und am sowjetischen Pavillon bei der Weltausstellung 1937 konnte man das, vor allem aus manchen Blickwinkeln, gut sehen. Konzentrationslager wie Gulags.

Beiden, Sozialismus und Nationalsozialismus, ist gemeinsam, dass sie das Individuum völlig verneinen und ablehnen, und als Ziel eine homogene, ideologische, gleichgetaktete Gesellschaft anstreben und diese mit grenzenloser Gewalt durchsetzen. Beide beruhen auf einer utopischen Idealgesellschaft, die auch genetisch den Idealvorstellungen angepasst wird, bei den einen aber eine bestimmte, genetische Konstellation mit bestimmten Eigenschaften, bei den anderen die völlig eigenschaftslose Gesellschaft, bei der man jede Eigenschaft durch genetische Mischung mit dem Gegenteil kompensieren will.

Beide beruhen auf Planwirtschaft, beide lehnen den Kapitalismus und die Kapitalisten ab. Eines der Hassmotive der NSDAP gegen die Juden war, neben der Annahme, dass der Kommunismus von ihnen ausgeht, die – durchaus paradox erscheinende – Ablehnung von Reichtum und Kapitalanhäufung vieler Juden, oft reiche Kaufleute oder Bankiers.

Beide sind sich in ihrer ganzen Methodik, ihrer Vorgehensweise und Symbolik sehr ähnlich, und es ist nur schwer, einen Aufmarsch der Antifa 2020 von einem der Nazis 1937 zu unterscheiden. Uniformiert, aggressiv, schwarz-weiß-rote Flaggen mit rundem Logo. Und ja, eben Logo. Hakenkreuz oder Hammer und Sichel. Das gesamte geplante Wirtschaftssystem der Nazis mit subventionierten oder gedeckelten Mieten, Plan- und Kriegswirtschaft, Maßnahmen gegen Wucher, generalisiertem Wohnstandard, ist blanker Sozialismus. Einheitsurlaubsreisen nach dem Schema „Kraft durch Freude“, das Massenurlaubsmonstrum Prora, der Volkswagen als Vor-Trabant, der Volksempfänger, die Unterwanderung von Medien, Kunst und Wissenschaft. Sangesgut, Vermischung der Zivilgesellschaft mit dem Militär, Hitlerjugend wie FDJ, die komplette Durseuchung der Gesellschaft mit der Gesinnung und den ständigen Wiederholungen der Gesinnungsbekenntnisse. Die ideologische Reinigung von Kunst und Unterhaltung, die Presse und der Rundfunk als Propagandamedien.

Sozialistischer als der Nationalsozialismus kann man kaum sein. Praktisch alles, was die DDR zum sozialistischen Staat machte, findet man auch bei den Nazis. Nicht umsonst hat die SED in ihrer Frühzeit explizit Ex-NSDAP-Mitglieder geworben.

Die Gegenüberstellung durch die Bezeichnungen „rechts“ und „links“, die Gegenpole suggerieren sollen, ist rein rhetorisch. Der zentrale Unterschied ist, dass die einen an Nationen mit eigenem Charakter und eigener genetischer Charakteristik festhalten wollten („völkisch“), und die anderen das als hinderlich ansahen und das abschaffen wollten.

Geht man historisch zurück, lässt sich das bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurückverfolgen, als man schon mal den Aufstand gegen die Monarchie probte. Stichworte wie Karlsbader Beschlüsse, Paulskirchenversammlung, Badische Revolution. Damals begann in Deutschland, und das als Folge der Revolution in Frankreich kurz zuvor, der Hickhack darum, wer die Monarchie und den Adel ablöst. In Frankreich bildeten sich sohl bürgerliche, als auch linke Strömungen (Freiheit, Gleichheit, Bürgerlichkeit) heraus. In Deutschland gabelte sich das. Auf der einen Seite die Burschenschaftler, die man heute als „rechts“ und „antidemokratisch“, derber noch als „verfassungsfeindlich“ beschimpft, obwohl gerade die es waren, die die moderne Verfassung erfungen haben. Unser Grundrechte von heute sind inhaltlich, sogar weitgehend wortwörtlich, aus der Paulskirchenversammlung entnommen. Wenn man heute also sagt, besonders unsere linke Regierung, dass die rechten, so die Burschschafter und so weiter, Verfassungsfeinde seien, ist das historisch falsch. Denn die haben sie erfunden. Und die Demokratie setzt unmittelbar einen Nationalstaat voraus, sonst funktioniert sie nicht. Das Konkurrenzmodell ist die Geistesströmung um Marx und seinen Kommunismus, gleicher Zeitraum. Zunächst wurde das alles kaltgestellt, aber der direkte Konkurrenzstreit brodelte dann in den 1910 und 1920 Jahren hoch, nachdem der Kommunismus Russland als Bauernstaat übernommen hatte, dringend aber noch Deutschland als Arbeiterstaat brauchte und übernehmen wollte. Das wird heute gerne unterschlagen, dass die Kommunisten nicht nur vor hatten, sondern darauf angewiesen waren, Russland und Deutschland zu einem großen kommunistischen Reich zu vereinigen, und das massiv auch gegen britische und amerikanische Interessen verstieß. Siehe etwa Liebknecht und Luxemburg. Dann fing zunächst Mussolini damit an, sich diesem Großkommunismus zu widersetzen und am Nationalstaat festzuhalten, und in der Folge Hitler mit der NSDAP, die sich dem nicht nur widersetzten, sondern sogar explizit nicht als Judenvernichtungspartei, sondern als Kommunismusabwehrpartei angefangen hatte. Belege gibt es genug.

Der Hass der Linken gegen „Faschisten“, „Nazis“, „Kapitalisten“ und Amerika beruht im wesentlichen darauf, dass diese es waren, die den Plan vom Großkommunismus vereitelt haben. Auslöser für den Bruderkrieg.

Ich hatte darüber schon geschrieben und bin dann von vielen Lesern auf den „Historikerstreit“ genau über diese Frage aufmerksam gemacht worden, der sich genau darum drehte. Kommunisten wie Habermas passte es nicht in den Kram, dass die Ursachen dieses epochalen Streitfalles beleuchtet würden.

Der zentrale Streitpunkt war, ob der Nationalsozialismus und der Holocaust in der Geschichte eine Singularität waren, oder doch nur ein Plagiat des Kommunismus/Sozialismus mit Blockadewirkung. Ich hatte schon oft geschrieben, dass am Nationalsozialismus gar nichts singulär oder originär war, sondern wirklich alles wie in einer Boyband gecastet und aus dem Zeitgeist und anderen Systemen zusammenplagiiert war. Dazu kamen dann noch neue Möglichkeiten durch den technischen Fortschritt, wie Automobil, Flugzeug, Radio, Fernsehen, Film, Lautsprecheranlagen, Maschinelle Massenherstellungsverfahren (Fahnen, Schriften, Uniformen, Bauten, Straßen,…), Ingenieurwesen, die keinem Diktator zuvor zur Verfügung standen. Der erste Weltkrieg war der erste Maschinenkrieg. Neu war nur, dass man das alles sehr organisiert und mit deutscher Systematik zusammenfasste. Ich hatte vor ein paar Tagen auf die fünfteilige ZDF-Dokumentation „Der deutsche Abgrund“ verwiesen, die genau das auch beschreibt: Der Nationalsozialismus war nicht neu, er war aus dem damaligen Zeitgeist zusammengeklaut – nur eben mit deutscher Oganisation, Perfektion und Besessenheit durchgeführt.

Auch in Bezug auf mein Steckenpferd, Hirnfunktionen, Amygdala, Rudelmechanismen und Drumherum hatte ich das schon beleuchtet und begründet, warum ich Rechte und Linke für funktional identisch, nur parametrisch unterschiedlich halte, weil die Abneigung der Rechten gegen Ausländer und die der Linken gegen Bayern, Schwaben, Weiße Männer funktionsgleich ist und sich sogar bis hin zur Wortwahl gleicht. Der Groll der Linken gegenüber Gentrifikation von Stadtteilen und damit steigenden Mieten und Kiezverlust und der Groll der Rechten gegenüber Verdrängung, Bevölkerungsaustausch und Kulturverlust sind völlig gleichartig – sie unterscheiden sich nur in der Freund-Feind-Erkennung, was man als das eigene und was man als das feindliche Rudel ansieht.

Es scheint, als würde dieser Historikerstreit gerade unter Journalisten neu durchgeführt. Ich bin, weiß nicht mehr genau, heute mittag oder vergangene Nacht, über diesen Tweet gestolpert:

Nun ist das ja grundsätzlich weder neu noch überraschend, dass sich Journalisten gegenseitig wie Dreck behandeln, sie gehören ja schließlich zu den Geisteswissenschaften.

Gerade dieser Stephan Anpalagan war aber schon öfters Thema in meinem Blog, weil der mir schon öfters negativ aufgefallen ist. Etwa mit Aussagen der Art, dass es Hass und Hetze grundsätzlich nur von Rechts gäbe, oder dass der Grundfehler sei, überhaupt andere Meinungen als die Gute zuzulassen. Oder dass der Mann ein notorischer Rassist und Weißenhasser ist, weil er meint, dass „weiße Autor:innen“ gar nicht anders können als rassistisch. Oder schlicht und einfach als Schutzgeldmafia, die gleichzeitig alles und jeden, was weiß ist, des Rassismus beschuldigt, es sei denn freilich, man lässt sich von seinem Unternehmen – Unternehmensberatung – als „rassismusfrei“ zertifizieren.

Bildung laut Wikipedia:

2003 machte Anpalagan in Wuppertal das Abitur und studierte anschließend evangelische Theologie und Anglistik an der Ruhr-Universität Bochum. 2013 schloss er das Studium als Diplom-Theologe ab.

Diplom-Theologe. Aus der Anglistik wurde wohl nichts. Und ausgerechnet der will über die Bildung anderer Leute urteilen können.

Jedenfalls scheint der seinen Lebensunterhalt damit zu verdienen, Leute – Weiße – rundum als Rassisten zu diffamieren. Sonst läuft ja die antirassistische „Unternehmensberatung“ nicht.

Und das ging noch weiter:

Man beachte die Argumentationsweise: Er sagt nicht, was daran falsch oder richtig sei. Er redet nur davon, dass „Bildung“, „Anstand“, „Einsicht“, „Charakter“ fehle. Reine Diffamierung, reine Rabulistik. Keine Argumentation, keine Sachbehauptung, keine Aussage, was denn eigentlich falsch sei. Einfach nur Pöbeln, Diffamieren, Rabulistik. Nachvollziehbar: Null. Nur Leute anprangern und an die Wand stellen.

Dabei ist die Aussage Doblers, dass die Nazis eben auch Sozialisten waren, völlig richtig. Das ist ja mit ein Grund, warum die Linken immer nur von Nazis und Faschisten reden und das Wort „Nationalsozialisten“ meiden, weil das schon begrifflich zeigt, dass die Nazis eine Unterabteilung der Linken waren.

Ich hätte nicht weiter drüber nachgedacht.

Es kamen aber Meldungen rein, dass die Sache eskaliert ist.

Offensichtlich setzt man den – linkskritischen – Exxpress gerade massiv unter Druck.

Wobei für mich historisch und sachlich nicht nachvollziehbar ist, inwiefern es eine „Relativierung“ des Nationalsozialismus sein sollte, wenn man ihn als Sozialismus und nicht als singulär einstuft. Dadurch wird er ja nicht kleiner, sondern im Gegenteil noch viel monströser. Denn würde man den Nationalsozialismus als singuläre, isolierte Erscheinung betrachten, wäre er nicht das größte, herausragendste Verbrechen der Menschheit in Todeszahlen. Sieht man ihn aber in Verbindung mit den Toten durch Stalin, Mao, Pol Pot und so weiter, wird daraus das größte, alleinstehende, mit nichts vergleichbare größte Weltverbrechend der Menschheitsgeschichte.

Ich bin genau der gegenteiligen Auffassung: Genau dadurch, dass man den Nationalsozialismus als separate, isolierte, singuläre, mit nichts zusammenhängende Erscheinung betrachtet und alles andere ausblendet, stuft man ihn massiv herunter, relativiert ihn. Denn so wird er zum Verbrechen nur einer Nation an vorrangig einer Menschengruppe herabgestuft, und damit zur lokalen Erscheinung kleingeredet. Erst dann, wenn man ihn auch interkontinental europäisch-asiatisch und multimordend betrachtet, gibt man dem Ding die angemessene Größenordnung, nämlich eines kontinentübergreifenden Mordes, der zu einer Zahl von Toten in einer Größenordnung geführt hat, die bei einer hohen zweistelligen Millionenzahl liegt, und erst damit zum größten, herausragenden, unerreichten Großverbrechen der Menschheit macht.

Es ist mir nicht nachvollziehbar, wie darin eine „Relativierung“ des Nationalsozialismus liegen sollte oder könnte, wenn man ihn als Erscheinung des Sozialismus zum einzigen interkontinental-Großverbrechen in der Geschichte der Menschheit macht, anstatt ihn als „Einzelfall“ abzutun.

Ich kann hinter dieser Rabulistik eigentlich nur die Absicht der Kontinental- oder Internkontinentalsozialisten betrachten, selbst nicht als Teil des Verbrechens betrachtet zu werden, also eben sich selbst herauszurelativieren.

Offenbar hat man sie dann gecancelt:

RND, das Parteiaußenorgan der SPD, schreibt, dass man sie nicht nur gekündigt, sondern auch mit dem Tode bedroht hat (was unsere Bundesinnenministerin Nancy Faeser in diesem Fall dann wohl auch nicht stört).

Epilog

Man sollte sich mal überlegen, wie hier (gut, es ist in Österreich passiert, aber hier ging das ja auch rum) der Stand der Meinungsfreiheit ist, wenn man nach einem solchen Tweet derartig beruflich und gesellschaftlich gelyncht, vernichtet wird.

Es ist gar nicht mehr möglich, eine vom Mainstream abweichende Sachmeinung zu vertreten. Es wird auch nicht gefragt, wie sie darauf kommt, oder wie sie das begründet.

Genaugenommen wird nicht mal gesagt, dass es falsch sei.

Es wird einfach nur gesagt, geht nicht, Hinrichtung. Strafe einen, erziehe Hundert. Auf dass niemand mehr auf die Idee komme, irgendwas gegen den heiligen Sozialismus zu sagen.

Und es zeigt, wie einige wenige Agitatoren so hohen Druck ausüben können, dass jemand seinen Job und Lebensunterhalt verliert.

Ein Leser schreibt mir, man solle dazu doch mal einen führenden Experten für das Verhältnis von Sozialismus zu Nationalsozialismus zu Wort kommen lassen:

Joseph Goebbels: Warum sind wir Sozialisten? in: Der Angriff vom 16. Juli 1928

(Quellen ergoogelt: hier und hier)

Wir sind Sozialisten, weil im Sozialismus, das heißt im schicksalsmäßigen Angewiesensein aller Volksgenossen aufeinander die einzige Möglichkeit zur Erhaltung unserer rassemäßigen Erbgüter und damit zur Wiedereroberung unserer politischen Freiheit und zur Erneuerung des deutschen Staates sehen.

Der Sozialismus ist die Befreiungslehre des Arbeitertums, und da der Aufstieg des vierten Standes und seine Einfügung in den politischen Organismus unseres Vaterlandes unlösbar mit der Brechung des gegenwärtigen Sklavenzustandes und der Wiedergewinnung der deutschen Freiheit auf das Innigste verknüpft ist, darum ist der Sozialismus nicht nur eine Angelegenheit dieses unterdrückten Standes, sondern darüber hinaus Sache aller, denen die Befreiung des deutschen Volkes aus der Sklaverei Sinn und Zweck aller Gegenwartspolitik ist. Der Sozialismus erhält so seine eigentliche Formgebung erst durch seine bedingungslose Waffenbrüderschaft mit den vorwärtsstrebenden Energien eines neu erwachenden Nationalismus. Ohne ihn ist er nichts, ein Phantom, eine erdachte Theorie, ein Luftgespinst, ein Buch. Mit ihm alles, die Zukunft, die Freiheit, das Vaterland!

Es war die Sünde des liberalen Bürgertums, im Sozialismus die staatsbildenden Kräfte zu übersehen und damit seine formgebende Energie in antinationalen Tendenzen leerlaufen zu lassen. Es war die Sünde des Marxismus, den Sozialismus zu einer Lohn- und Magenlehre zu degradieren und ihn damit in einen Gegensatz zum Staat und zur Verfechtung seiner nationalen Existenz hineinzumanövrieren. Aus diesen beiden Erkenntnissen heraus folgern wir die begriffliche und politische Bestimmung des Wesens eines neuen sozialistischen Gefühls, das seiner Natur nach nationalistisch, staatsbildend, befreiend und aufbauend ist.

Das politische Bürgertum ist eben im Begriff, von der Bühne der historischen Gestaltung abzutreten. An seine Stelle rückt der bis heute unterdrückte Stand des schaffenden Volkes der Faust und der Stirn, das Arbeitertum, um seine geschichtliche Mission zu beginnen. Seine Eingliederung in den nationalen Organismus ist verbunden mit einem zähen, erbitterten Ringen um die politische Macht. Begonnen hat dieser Kampf im Wirtschaftlichen, endigen wird er im Politischen. Es geht nicht nur um mehr Lohn, nicht nur um die Festlegung der Arbeitszeit – wenngleich wir nie verkennen dürfen, dass diese Forderungen einen wesentlichen und vielleicht den überragenden Bestandteil des sozialistischen Wollens ausmachen -, es geht vielmehr darum, einen kraftgeladenen, verantwortungswilligen Stand in den Staat mit einzugliedern, ja vielleicht ihn zur Dominante der zukünftigen Politik des Vaterlandes zu machen. Das Bürgertum will diese Willenskräfte des Arbeitertums nicht anerkennen. Der Marxismus hat sie auf eine Ebene gedrängt, auf der sie sich nicht entfalten können, vielmehr verkümmern und erstarren müssen. Und während das Arbeitertum in seinen marxistischen Fronten allmählich sich leerläuft und langsam an diesem Leerlauf verblutet, haben Bürgertum und Marxismus sich längst auf der Linie des Kapitalismus geeinigt und sehen nunmehr ihre erste und wichtigste Aufgabe darin, unter verschiedener Maske und in geschickt verteilten Rollen die Kräfte des Sozialismus allmählich aber sicher auszuschalten und zum Schluss vollkommen versanden zu lassen.

Wir sind Sozialisten, weil für uns die soziale Frage der Notwendigkeit und der Gerechtigkeit und darüber hinaus der staatlichen Existenz unseres Volkes, nicht aber eine Sache billigen Mitleids oder gar beleidigener Sentimentalität ist. Der arbeitende Mensch hat Anspruch auf ein Leben, das seinen Leistungen entspricht, und wir haben nicht die Absicht, für ihn um sein Recht betteln zu gehen. Dass er verantwortlich eingegliedert wird in den staatlichen Organismus, das ist nicht allein für ihn, sondern für die Gesamtheit der Nation eine Existenzfrage. Es geht um mehr als um den Achtstundentag. Es geht um die Formung einer neuen staatlichen Bewusstheit, die jeden schaffenden Volksgenossen umschließen soll. Und da die politischen Mächte der Gegenwart nicht willens sind, diese Bewusstheit zu schaffen, es auch gar nicht sein können, deshalb muss der Sozialismus durchgefochten werden. Er ist eine Kampfparole nach innen und nach außen. Seine Spitze richtet sich innerpolitisch gegen die Bürgerparteien und gegen den Marxismus zugleich, weil beide die geschworenen Feinde des kommenden Arbeiterstaates sind. Sie richtet sich außenpolitisch gegen alle Mächte, die unsere völkische Existenz und damit die Möglichkeit eines kommenden sozialistischen Nationalstaates bedrohen.

Der Sozialismus ist nur durchführbar in einem Staat, der nach innen einig und nach außen frei ist. Beide Ziele, die innere Einheit und die äußere Freiheit, sind uns durch die Schuld von Bürgertum und Marxismus verloren gegangen. Diese beiden Machtgruppen sind überhaupt, so national und sozial sie sich immer gebärden mögen, die geschworenen Todfeinde eines sozialistischen Nationalstaates.

Darum gilt es, diese beiden Machtgruppen politisch zu brechen. Damit ist die Front des deutschen Sozialismus klar aufgewiesen und unser Weg zwangsläufig vorgezeichnet.

Gegen das politische Bürgertum: für den echten Nationalismus!

Gegen den Marxismus: für den wahren Sozialismus!

Für den ersten deutschen Nationalstaat sozialistischer Prägung!

Sie verstanden sich also sehr wohl als Sozialisten, nur eben nicht – wie ich das seit Jahren beschreibe – nicht als Sozialisten unter Auflösung der Nationalstaaten, wie die russischen Kommunisten bzw. Marxisten es wollten, sondern als sozialistischer Sozialstaat.

Und genau das wurde auch in den der fünfteiligen Dokumentation im ZDF, die ich erwähnt habe, gesagt. Nämlich dass dieses ganze Rassen- und Arierding eine Art Arbeiteraufstand gegen die Unterdrückung und finanzielle Ausblutung durch die Siegermächte des ersten Weltkrieges war (Vertrag von Versailles), und das das Instrument war, um einer Bevölkerung, die man als den letzten Dreck hingestellt hatte, wieder ein Selbstbewusstsein, ein Selbstwertgefühl zu geben und ihnen zu sagen, dass in ihnen ein Wert stecke und sie nicht weniger als andere Wert seien.

Ich weiß jetzt nicht mehr, wo ich das gelesen habe, aber ich habe vor einigen Monaten irgendwo die Darstellung eines Historikers gelesen, dass Hitler insgeheim die Amerikaner sehr bewundert habe, und das ganze Rassending (auch) darauf abgezielt habe, Deutschland international nach innen und außen aufzuwerten, das Minderwertigkeitsgefühl loszuwerden. Das könnte also durchaus als bloße Rhetorik angefangen und sich dann verselbständigt haben.

Und wie ich schon oft geschrieben habe: Linke gegen Rechte, Antifa gegen Faschisten, wird uns nur rhetorisch durch solche Begriffe als Konflikt zweier gegenüberliegenden Pole verkauft. Tatsächlich ist das alles ein intrasozialistischer Bruderkrieg, der, wie so oft, daraus entsteht, dass ein Bruder in einer Frage abtrünnig wurde. Kennt man ja sehr häufig, dass die, die sich am meisten spinnefeind sind, miteinander verwandt sind. Im Prinzip sind Nationalsozialisten und Sozialisten bis auf die Frage, ob man die Grenzen auflöst oder bei Nationalstaaten bleibt, identisch. Und an der Frage ist deren Krieg entstanden, der uns letztlich eine Größenordnung um die 100 Millionen Menschenlegen gekostet hat. Denn ohne Kommunisten und Sozialisten hätte es die Nationalsozialisten eben nie gegeben. Die wären nie hochgekommen, wenn man nicht durch den Kommunismus bedroht gewesen wäre.

Klar ist aber, dass die NSDAP als Arbeiterpartei eine Art Klassenkampf gegen die Siegermächte des ersten Weltkrieges und gegen eine Standes- und Bildungselite geführt hat.

Die NSDAP und der Nationalsozialismus hatten den Sozialismus also nicht nur im Namen (Arbeiterpartei), sondern waren das auch inhaltlich.

Und vor allem waren sie nicht Mörder, die auch Sozialisten waren, sondern sie waren Sozialisten, die daraus zu Mördern wurden.

Denn erst waren sie Sozialisten. Dann wurden sie gewählt. Und erst danach wurden sie zu Mördern.

Wie eigentlich die meisten Sozialisten und Kommunisten. Sozialismus beruht auf Mord, weil er die ideologische und kulturelle Homogenität der Gesellschaft unterstellt, erfordert, voraussetzt. Nur so sind die Gleichheit und der Kollektivismus zu erreichen. Und der Sozialismus kennt zur Erreichung dieses Ziels nur Mittel wie Abrichtung, Gulag, Mord.

So von wegen Bildung.