Wie wir ein „reiches Land“ werden
Zumindest nach Vorstellung der Grünen.
Leuteleuteleute, wir sind sowas von "Im Arsch" pic.twitter.com/4SfpL2r88Q
— Meister(innen) Becker 🇮🇱 (@becker_meister) January 25, 2022
Wir müssen jetzt also ganz viel Kohle raushauen, weil wir als Staat doch jetzt keine oder sogar negative Zinsen zahlen. Wir müssen also weniger zurückzahlen, als wir aufgenommen haben.
Und mit dem Geld machen wir dann ganz viele Investitionen, die dann ganz viele Arbeitsplätze machen, mit denen wir dann ganz viele Steuern bekommen, und deshalb sind wir dann bis 2050 schrecklich reich.
Aha.
Erinnert mich an die Sonderangebote, die ich so oft bekomme, in denen mir irgendwer weismachen will, dass die Preise gerade um x% reduziert seien, ich also mit jedem Kauf „sparen“ und deshalb sowas von reich würde, wenn ich ihnen allen ihren Krempel abkaufe, weil sich die Einsparungen doch so gewaltig summierten.
Erinnert mich auch an den Witz von den zwei Deppen, die sich in der Wüste treffen. Der eine schleppt eine Telefonzelle, der andere einen Felsbrocken. „Ei, sag, warum hast Du eine Telefonzelle dabei?“ „Wenn ein Löwe kommt, kann ich schnell in die Telefonzelle, da bin ich sicher und kann Hilfe rufen. Und warum hast Du einen Felsbrocken dabei?“ „Na, wenn der Löwe kommt, lasse ich den Felsbrocken fallen, dann kann ich schneller rennen!“
Was machen wir denn dann 2050 eignetlich,
- Wenn die Zinsen bis dahin nicht negativ bleiben, sondern wir hoch verschuldet sind und dann zu hohen Zinsen refinanzieren müssen?
- Wenn die Zinsen negativ bleiben, aber einfach keiner mehr so blöd ist, uns noch Geld zu leihen?
- Wenn das mit den Arbeitsplätzen und den vielen Steuern einfach nicht klappt, weil der Strom zu teuer ist, oder wir nicht genug Strom haben, oder die Arbeitskräfte so teuer sind, dass wir nicht konkurrenzfähig sind?
- Wenn das mit den Steuern nicht klappt, weil wir vielleicht Arbeitsplätze, aber keine Arbeitskräfte haben, weil die vielleicht bis dahin alle zu doof sind und nicht mehr lesen, schreiben, rechnen können, oder wenn die Gesellschaft bis dahin mit Leuten vollgepumpt ist, die gar nicht erst die Absicht haben, irgendwas zu arbeiten?
- Warum sollte man überhaupt noch arbeiten und Steuern zahlen? Wir bekommen doch bald das bedingungslose Grundeinkommen. Mir schreiben schon seit längerer Zeit einige Leser immer wieder, dass sie sich gleichzeitig bei mir bedanken und mich für doof halten, weil ich arbeite und Steuern zahle, während sie auf Hartz IV machen und gar nichts arbeiten, ihr Leben genössen.
- Was verstehen Grüne überhaupt unter „arbeiten“? Quotenfrauen, die nichts können und nichts beitragen, aber „gleichbezahlt“ werden müssen und daher Einkommens- und Mehrwertsteuer zahlen, obwohl sie nichts arbeiten?
Die wundersame Geldvermehrung? Wir arbeiten nichts, aber schieben das Geld so lange im Kreis herum, bis wir einfach reich geworden sind?
- Negativzinsen beruhen auf einer Vermehrung der Geldmenge, und damit auf Inflation. Kann also sein, dass die Rechnung mit den Schulden nominal aufgeht, und die Schulden formal schrumpfen, weil sie eben in einer Währungszahl definiert werden, und das Geld durch Inflation bis dahin immer weniger wert ist.
Das funktioniert aber nur, solange man die Schulden konstant hält und keine neuen Schulden aufnehmen muss. Denn mit der Inflation steigen auch die Staatsausgaben. Wenn man aber mehr ausgibt, als man einnimmt, man also immer neue Schulden aufnehmen muss, dann steigt die Neuverschuldung mit der Inflation.
Die Ansicht, dass man bei negativen Zinsen weniger zurückzahlen müsse, als man bekommen habe, stimt nur bei konstanten Schulden, die nicht ansteigen, und ist ansonsten eine Illusion, denn mit der Entwertung des Geldes und der damit einhergehenden Preissteigerungen brauche ich mehr Ausgaben.
Beispiel: Angenommen, wir haben negative Zinsen von -3%, aber eine Inflation von 5%.
Muss der Staat nun dieses Jahr 100 Euro Schulden aufnehmen, weil ihm das Geld fehlt, muss er dafür zwar nur 97 Euro zurückzahlen. Durch die Inflation braucht er nächstes Jahr aber schon 105 Euro, für die er schon 101,85 Euro (=105*0.97) zurückzahlen muss. Trotz negativer Zinsen muss der Staat also trotzdem mehr zahlen, also einen effektiven Wirkzins von +1,85 %.
- Wenn man 100 Euro zu negativen Zinsen von 3% aufnimmt, und deshalb nur 97 Euro zurückzahlen muss, man die 97 Euro dann, wenn sie fällig sind, aber nicht hat, weil man das Geld verprasst hat, ist man auch pleite.
Irgendwie schauen die Leute nur darauf, dass sie 100 Euro bekommen, aber nur 97 zurückzahlen müssen, sie also ohne Leistung 3 Euro Gewinn machen, vergessen darüber hinaus aber, dass sie die 100 Euro nicht verprassen können, weil sie die 97 Euro zurückzahlen müssen. Selbst das Geld einfach liegen zu lassen funktioniert nicht, weil es ja 3 Euro kostet, 100 Euro aufbewahren zu lassen.
Insofern sollte man Robert Habeck auf die Frauenquote anrechnen, weil das eine völlige Milchmädchenrechnung ist.
Was hat der studiert? Philosophie, Germanistik und Philologie. Und genau so rechnet der auch.