Ansichten eines Informatikers

Wenn Juristen Räume zum Weinen brauchen

Hadmut
6.2.2022 4:26

Von der Verflüssigung des Berufsstandes der ehemals Harten.

Dass ich Realität und Satire nicht mehr klar unterscheiden kann, habe ich schon oft gesagt.

Ich bin an dem Punkt angekommen, an dem ich klar empfehle, Realität und Satire zu unterscheiden erst gar nicht mehr zu versuchen oder in Betracht zu ziehen. Zeitverschwendung.

Der Washington Examiner – bis vor kurzem hätte ich noch dazu tendiert, sowohl die Stadt, als auch die Zeitung, mit leichter Tendenz zur Realität zu bewerten – berichtet, dass die Jura-Studenten der Georgetown-Universität einen Raum verlangen, in den sie zum Weinen gehen können.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich das für eine Etappe des Niedergangs der Universitäten halten soll, oder ob das bei Juristen einfach normal ist. Oder beides? Vor ungefähr 30 Jahren sagte mir mal ein Rechtsanwalt in Bezug auf unsere Justiz, er könne nicht soviel saufen, wie er kotzen möchte. Aber er sprach da immer vom Saufen, nicht vom Weinen.

An der Georgetown University sei das so gekommen (ich bin mir wirklich nicht sicher, ob ich das jetzt richtig übersetze, weil es so absurd ist, dass mir jegliche Plausibilitätskontrolle im Satzbau, der Semantik und zur Auflösung von Mehrdeutigkeiten fehlt), und das habe nach meiner Interpretation folgenden Grund:

Die haben dort einen Professor namens Ilya Shapiro.

Der ist beurlaubt, oder suspendiert („administrative leave“) worden, weil er getwittert hat. Sowas ist heute tödlich, vor allem für Professoren.

Es ging darum, dass Joe Biden öffentlich versprochen hatte, einen Sitz im Supreme Court (oberstes Gericht, hat m. W. auch die Funktion eines Verfassungsgerichts, Richter sitzen da auf Lebenszeit) mit einer schwarzen Frau zu besetzen. (Womit auch sonst in diesen Zeiten, könnte man denken.) Sie haben aber wohl die Möglichkeit, sich selbst in den Ruhestand zurückzuziehen, denn es ging darum, dass der Richter Stephen G. Breyer angekündigt hat, zum Ende irgendeiner laufenden Periode („term“) in Ruhestand zu gehen, worauf Biden eben diesen Ersatz angekündigt hat.

Professor Shapiro nun hatte in einem Tweet den indisch-stämmigen Richter Sri Srinivasan vorgeschlagen. Der sei die beste Wahl und auch der erste südasiatischer Abstammung in irgendeinem Richter-Job.

Und dann kommt der zentrale Satz, den ich nicht hundertprozentig verstanden habe:

“But alas doesn’t fit into the latest intersectionality hierarchy so we’ll get lesser black woman,” Shapiro wrote in a tweet. “Thank heaven for small favors?”

Aber leider passe der nicht in die neueste Intersectionalitäts-Hierarchie, weshalb man nun eine „lesser black woman“ bekäme. Und da bin ich mir jetzt nicht sicher, ob ich das mit „weniger schwarze“ oder „geringere“ im Sinne von „geringer qualifizierte schwarze Frau“ richtig übersetze, aber dem Kontext nach wohl „geringer qualifiziert“ bedeuten soll. Und auch diesen Zusatz kann ich zwar wörtlich übersetzen „Dem Himmel sei Dank für kleine Gefälligkeiten?“, bin mir aber nicht ganz sicher, wie das gemeint ist. Vermutlich als Geschenk des Himmels an schwarze Frauen, auf diesem Wege besser qualifizierte Männer zu überholen.

Shapiro also said that if Biden’s pick is a Black woman, she “will always have an asterisk attached.” He asked his followers in a poll if the president’s commitment to nominating a Black female judge was racist, sexist, both or neither.

Er meinte dann noch, die würde dann ja auf ewig noch einen Gender-Stern hinter sich herschleppen.

Sowas reicht inzwischen für einen Scheiterhaufen bei Professoren.

Dazu muss man wissen, dass viele der US-amerikanischen Schwarzen üble Rassisten sind und gerne auf offener Straße und ohne Anlass Asiaten angreifen, erschlagen oder erschießen, weil sie sie nicht mögen, und deshalb waren da auch viele aufgebracht:

Some student groups, including the Black Law Students Association, called on the school to revoke Shapiro’s employment, arguing that his views do not have a place at the university.

“At Georgetown Law, Black students are haunted by the shadow of imposter syndrome,” BLSA members said in a statement Friday. “Shapiro reinforced this phenomenon by reducing Black women’s accomplishments to ‘small favors’ from ‘heaven.’”

Einige Studentengruppen, darumter die Vereinigung schwarzer Jura-Studenten gingen auf die Barrikaden, weil er damit die Leistungen schwarzer Frauen zum Geschenk des Himmels degradiert hätte.

Solche Ansichten hätten keinen Platz an einer Universität.

Der Dekan nun aber sich entschlossen, Shapiro an die Luft zu setzen, nachdem er den Schmerz der Studenten begutachtet habe:

Treanor, in his Monday email, said his decision came after listening to the “pain and outrage” of those in the community, particularly Black female students.

Der Schmerz, insbesondere der schwarzer Studentinnen, sei enorm.

Weil es den Studenten aber nun nicht reicht, dass Shapiro suspendiert und vom Campus verbannt ist, solange man darüber beratschlagt, wie damit umzugehen sei, möchten die Studenten einen Raum (space, ich bin mir nicht sicher, ob sie damit ein Zimmer oder einfach einen Bereich auf dem Campus, einen Freiraum, meinen) um zu weinen, damit der Professor gefeuert wird:

A group of students at Georgetown University Law Center demanded a space to cry and have catered food while staging a sit-in protest to promote the firing of embattled professor Ilya Shapiro.

Ach ja, ein Catering fordern sie obendrein. (Klar, weil viele schwarze Studenten halt auch ständig fressen, da sind ja nicht wenige Vierteltonner unter ihnen, und die brauchen ja kontinuierliche Versorgung mit Viertelpfünder. Insofern kam es mir soweiso komisch vor, wenn der von „lesser black woman“ sprach, wenn ich mir so die Massenverhältnisse zwischen Schwarzen und Indern in Erinnerung rufe. Da braucht man schon mindestens drei bis sechs Inder.)

Ihr könnte Euch vorstellen, wie deren Rechtsprechung dann so aussieht, wenn die mal Richter werden. Ungefähr so wie die unseres Bundesverfassungsgerichts.

Was natürlich auch ein Maß für den Intelligenzstand in den Universitäten ist. Lasst es mich so formulieren: Überall ist es intelligenter als in den Universitäten.

Wäre ich Mathematiker, würde ich sagen, dass es da mal irgendwann eine Spiegelung an den Campus-Grenzen gegeben haben muss, womit dann innen und außen vertauscht wurden, und das nicht ganz gründlich ging, weshalb jetzt alle, die noch irgendwas Hirn in der Birne haben, gefeuert werden müssen, damit sie dahingehen, wohin sie gehören: Aus dem Campus raus.

Hö, hö.

Bin mal gespannt, wie lange das noch gut geht. Die ersten Asiaten lassen sich das ja nicht mehr gefallen. Neulich war ja ein asiatischer Verkäufer schneller und hat die schwarzen Angreifer erschossen, die ihm an die Kasse wollten.

Die Hispanics sind sowieso stinksauer auf die Schwarzen.

Unter den Weißen gibt es den konservativen, Republikaner-wählenden Teil, der das auch, sagen wir mal, skeptisch-kritisch sieht, was da läuft.

Heißt im wesentlichen: Die Schwarzen und die Linken bringen in den USA eigentlich gerade alles und jeden gegen sich auf. Das funktioniert so lange, wie man dort noch eine staatliche Ordnung hat, einen Rest davon. Die erodiert aber gerade nahezu täglich. Und Vorgänge wie mit den Truckern in Kanada zeigen gerade, dass da inzwischen eine ganze Menge Leute nicht mehr so viel von der Staatsgewalt halten.

Wenn das da irgenwo zum Dammbruch kommt, geht das richtig schief.

Und dann haben sie ausgerechnet Biden als Präsidenten, der gerade als ziemlicher Versager dasteht, und zwar bei allen. Vizepräsidentin Harris gilt inzwischen auch als Totalausfall. Das ist ziemlich brenzlig.

Und wenn da jetzt noch eine Kriegssituation dazu kommt, etwa mit den Russen in der Ukraine…

Ich würde nicht allzu hoch darauf wetten, dass die USA noch einen weiteren Präsidenten bekommen.