Der Plattenträger des tasmanischen Tigers
Ergänzungen aus der wunderbaren Welt der Damenoberbekleidung und der Politikeroberpropaganda. [Nachtrag]
Ein Leser klärt auf, dass das Panzerbustier, das Annalena Baerbock an der – was auch immer, laut FOCUS „Front“, Front zu was? – trägt, also sagen wir mal dem Politikerinnen-catwalk, folgendes Modell sei:
Die Schutzweste ist ein sogenannter Plattenträger, der in den asymetrischen Konflikten der letzten Jahre an Beliebtheit zunahm,
weil gerade von leichten Kräften eine hohe Mobilität gefordert war, wo ein Plattenträger noch hinreichend Schutz bot, bei einem direkten Sprenganschlag
dürfte auch eine Gesamtschützende SK4-Weste wenig Unterschied machen.
Wichtiger Punkt hierbei ist aber, dass das gezeigte Modell von Tasmanian Tiger Standardplattenträger der Bundespolizei ist, die im Ausland den Schutz für Bundeseinrichtungen und im dem Fall Bundesminister stellt, und dementsprechend ausgegeben wird, was da ist, so wie Gutenberg als er damals in Afghanistan in den OP North verlegte auch Bundeswehrschutzweste trug, da er diese von den jeweiligen Kräften erhielt.
Oh.
Die Firma kenne ich sogar entfernt, ist mir bei Rucksäcken schon mal untergekommen. Stammt verblüffenderweise von einer deutschen Firma ab und die Outdoor-Marke Tatonka gehört dazu. Ich glaube, von denen hatte ich mal Notebook-Taschen, oder habe sie vielleicht noch irgendwo, aber für 4:3-Geräte.
Zumindest unter den aktuellen, frei verkäuflichen Modellen habe ich das Ding, was Baerbock da anhat, nicht exakt gefunden, das hier kommt ihm wohl am nächsten.
Die Dinger sind von ziemlich beschränkter Schutzwirkung und dafür gebaut, dass sich Polizei- und Militärspezialeinheiten beim Angriff möglichst frei bewegen können, nehmen also Gefährdung zugunsten Beweglichkeit in Kauf. Und da würde sie auch helfen, weil im direkten Pistolengefecht die Körpermitte geschützt wird, weil solche Nahkämpfer darauf trainiert werden, in den Körperschwerpunkt zu schießen, weil da Trefferwahrscheinlichkeit und Wirkung am Größten sind. Für so einen Militäreinsatz, bei dem man Leute wie Bin Laden umlegt, sich schnell und frei bewegen muss und damit rechnet, dass dessen ausgebildete Leibwächter zu einem ersten Schuss kommen, aber nicht mehr zu einem zweiten, wären solche Westen das Richtige.
Für „Spaziergänger“ halte ich die für völlig ungeeignet, weil die Schutzwirkung dabei wegen der winzigen abgedeckten Körperfläche viel zu gering ist. Weder sind die selbst da im Nahkampfeinsatz und brauchen Bewegungsfreiheit, noch würde diese Weste irgendeinen Schutz gegen Sniper oder Explosionen bieten.
Das ist da eine reine Zierweste für Pressefotos. Seht her, die todesmutige Ministerin auf ihrem tapferen Einsatz, todesmutig, kugelsicher und geschminkt.
Personenschützer
Interessant ist ein Hinweis eines fachkundigen Leser.
Nämlich woran man auf den Bildern der BILD die beiden Personenschützer des BKA (einen Mann und eine Frau) erkennt:
Das sind die, die ordentliche, bewegungsfähige Klamotten anhaben, ordentliche Hosen, ordentliches Schuhwerk, und vor allem: Den Helm richtig auf und die Schutzweste richtig an haben.
Stimmt. Die Personenschützerin ist die einzige Frau auf den Bildern, die den Helm richtig auf hat und nicht wie einen Sonnenhut.
Und da fällt mir an denen auch etwas auf, was mir vorhin schon an vielen negativ aufgefallen ist: Die Laien nämlich ziehen sich die Schutzweste irgendwie schlackernd über den Mantel.
Die Profis haben die Weste eng am Körper unter der Jacke.
Das heißt, die BKA-Personenschützer haben sich den Kram richtig angezogen und richtige Kleidung gewählt. Und die anderen haben sich den Kram nur mal eben übergehängt. So für das Foto.
Mal anders gefragt:
Wenn das eine echte Gefahrensituation wäre, welcher Personenschützer würde sich dann selbst die gute große Weste anziehen und die zu schützende Person in so einem Panzer-BH rumlaufen lassen?
Wenn da Gefahr bestanden hätte, hätten die Personenschützer die Leute entweder erst mal alle richtig angezogen, oder gar nicht erst hingelassen.
Nachtrag: Hätte Baerbock die Schutzweste da, wo sie hingehört, nämlich unter der Jacke, würde man sie ja auf den Fotos nicht so plakativ sehen. Im Gegenteil sähe Baerbock dann unförmig aus. Geht ja beim Fototermin nicht.