Was kommt nach der CO2-Weltuntergangserzählung?
Die Stickstoffkrise: Wir werden alle jämmerlich am Stickstoff ersticken, wenn wir nicht sofort Maßnahmen ergreifen!
Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob er das als Trost oder Beipflichtung meinte oder noch einen draufsetzen wollte, aber ein Leser aus den Niederlanden schreibt mir, dass es ihnen da mit den Politikern und deren Dummheit leider auch nicht besser gehe als uns hier in Deutschland.
Dazu verweist er auf eine Meldung des telegraaf, die für mich gleich hinter doppelter Barriere liege, weil niederländisch und hinter Paywall. Freundlicherweise schickt er mir deshalb eine Google-Übersetzung des schriftgewordenen Ungemachs:
Ronald Plasterk:
Inkompetente Minister im Kabinett
Wir haben jetzt einen Minister für Klima und Energie, der den Unterschied zwischen Stickstoff und Kohlendioxid nicht kennt. „Stickstoff ist ein Stoff, der dafür sorgt, dass sich die Natur mit einer erstickenden Decke überzieht und dadurch die Natur langsam stirbt.“ Sie können davon ausgehen, dass jetzt im Ministerium erklärt wurde, dass Stickstoff das Gegenteil bewirkt, nämlich zu mehr Wachstum führt („Eutrophierung“). Man sollte meinen, der neue Minister würde sich erstmal einleben, aber in einem zweiseitigen Interview im NRC schrie der Minister: „Machbar und bezahlbar, das will ich nicht mehr hören!“
Die Natur stirbt.
Sie werde vom Stickstoff erstickt. (Sagt ja schon der Name des Teufelszeugs.)
Er wolle deshalb nichts mehr davon hören, dass das nicht bezahlbar sei. (Was denn? Die Beseitigung des Stickstoffs auf der Welt?)
Anschließend regt man sich im Text darüber auf, dass man jemandem, der so einen Blödsinn erzähle, 35 Milliarden Euro aus öffentlichen Geldern anvertraue. Die Hoffnung bestehe allerdings, weil der Finanzminister intervenieren könne (wenn auch wohl eher aus Geldnot, als aus Einsicht).
Ich war mir nach dem Text nicht ganz sicher, ob „Ronald Plasterk“, der im Text nicht genannt wird, sondern nur obendrüber steht, jener der Dummheit überführte Minister oder der sich darüber aufregende Autor des Textes ist. Erst dachte ich, dass der der besagte dumme Politiker ist, denn, laut Wikipedia ist oder war der auch Politiker und Minister.. womit ich ihn erst in Verdacht hatte, aber da steht, dass er promovierter Biologe sei, der auch am Labor für Molekularbiologe in Cambridge geforscht habe.
So sehr ich die Verblödung der Wissenschaften beklagte, gehe ich zumindest derzeit noch davon aus, dass Forscher in Molekularbiologie mit hoher Wahrscheinlichkeit wissen, was es mit Stickstoff auf sich hat. Insofern halte ich ihn eher für den Autor. Ich hätte es mir auch einfacher machen und einfach auf die Webseite gucken können, die zwar hinter Paywall ist, aber zumindest den Anfang zeigt. Ja, der ist nur der Autor.
Sucht man weiter, kommt man auf eine Wikiseite über das Kabinett Rutte IV, in der sogar zwei Minister mit Energie gibt, aber nur einen für „Klima und Energie“: Rob Jetten, der allerdings als „Minister ohne Geschäftsbereich“ unterhalb des anderen Energieministers, nämlich Micky Adriaansens positioniert ist. Also irgendwie so eine Art Hilfs- oder Assistenzminister. Der stammt von der Partei „Democraten 66“, laut Wikipedia 1966 als linksliberal gegründet.
Es wird ja im Artikel angesprochen, dass man davon ausgehe, dass irgendwer sich erbarme und dem Minister erkläre, dass Stickstoff lebenswichtig ist und es ohne Stickstoff kein Leben gibt. Ob das dann wirklich passiert und von Erfolg gekrönt ist, ist eine andere Frage.
Nun bin ich ja durchaus der Überzeugung, dass man auch Fehler machen und nicht alles wissen kann, dass jeder, der sich öffentlich äußert, zumal mündlich, unausweichlich Fehler machen wird. Jeder macht Fehler.
Was aber nicht mehr geht, ist, wenn einer mit einem so dämlichen und bildungslückigen Fehler loszieht, um Milliarden auszugeben, zumal die Niederlande nicht mal ein Viertel der Einwohner Deutschlands hat, jeder Steuereuro also viermal so schwer wiegt, und sich nicht mal über elemantarste Zusammenhänge informiert und anscheinend auch keine ordentliche Schulbildung hat.
Mal schauen, ob sich dazu noch was findet.
Aber wenn das so stimmt und die so weitermachen, sollte man mal überlegen, ob ein Anstieg des Meeresspiegels nicht doch auch etwas von einem Gnadenakt hat.
Man könnte und sollte jetzt aber vielleicht auch einfach die Klappe halten und warten, bis eine Stickstoffgreta auftaucht und Ursula von der Leyen noch zwei Billionen Euro ausgeben will, um Stickstoffendlager zu bauen.
Mich irritiert noch, dass der Artikel im Telegraaf von gestern sein soll, während die hier schon im Januar 2020 kritisiert hatten, dass Rob Jetten mit Millionen von Dollar die Welt vor der „Stickstoffkrise“ retten wollte.
Ich interpretiere das mal so, dass der den Blödsinn schon im Januar 2020 oder davor geschwätzt hat und bei Greta trittbrettfahren wollte, man man sich jetzt darüber aufregt, weil man nach den Wahlen ausgerechnet den Idioten zum Hilfsminister für Klima und Energie gemacht hat.
Stickstoffkrise.
Warum eigentlich nicht. Machen wir doch jetzt in Stickstoffkrise. Hieß ja neulich sowieso schon, dass wir nicht mehr genügend Kunstdünger bekommen, um die Bevölkerung noch zu ernähren, aber wen kümmern schon noch solche Details, wie ob wir zuviel oder zuwenig davon haben. Die Phosphorkrise kommt ja auch noch dazu.
Und es ist ja bekannt, dass Sprengstoff (Nitrate) Stickstoff enthält, und im zweiten Weltkrieg Phoshorbomben eingsetzt wurden. Also: Nazis wollen die Welt mit Stickstoff und Phosphor vernichten und ersticken, also brauchen wir ein Sofortprogramm gegen Stickstoff und Phosphor. Man sollte noch ausreichend Klebstoff reichen, damit sie sich auf irgendeine Straße kleben können.