Single Point of Failure? IT-Sicherheit und die Zuverlässigkeit unserer Stromversorgungsinfrastruktur
Au weia.
Zuerst hat Golem am Sonntag berichtet, dass das Satellitennetzwerk KA-SAT oder der darüber laufende Satelliten-Internet-Zugang ausgefallen ist. Und zwar exakt mit dem Beginn des Kriegs in der Ukraine,
Der Dienst des KA-SAT-Satellitennetzwerks über Europa ist weitgehend ausgefallen. Wie aus einer E-Mail des US-Betreibers Viasat an seine Partner hervorgeht, die Golem.de vorliegt, begann das Problem in der Ukraine. “Dies scheint zunächst mit dem KA-SAT-Dienst in der Ukraine begonnen zu haben und sich anschließend über fast die gesamte KA-SAT-Ausleuchtzone ausgebreitet zu haben”, heißt es. Viasat betreibt auch verschlüsselte Kommunikationsdienste für das US-Militär.
Der Ausfall des KA-SAT-Netzwerks sei “mit einem verdächtigen Ereignis verbunden, das am 24. Februar um 4 Uhr UTC (Weltzeit) begann. Wir analysieren weiterhin unsere Systeme, um die Grundursache zu identifizieren, und ergreifen zusätzliche Netzwerk- und Sicherheitsvorkehrungen, um weitere Auswirkungen zu verhindern”, erklärte der Betreiber.
Der deutsche ISP Eusanet meldet ebenfalls Probleme. “Nach aktuellem Stand ist leider damit zu rechnen, dass der Dienst nicht vor nächster Woche wiederhergestellt werden kann”, erklärte das Unternehmen. Man habe noch keine genauen Informationen zu den Ursachen, aber “wir können sagen, dass der Ausfall ungefähr zur gleichen Zeit begann, als Russland in die Ukraine einmarschierte”.
KA-SAT bietet Satelliteninternet für Europa und den Mittelmeerraum.
Das ist plausibel, weil aus der Ukraine berichtet wird, dass da viele russische Sabotage-Teams unterwegs seien. Irgendwas werden sei gefunden haben, womit sie das Netz angreifen können, denn das gehört ja zur Kriegstaktik, die Kommunikation zu unterbrechen.
Stromversorgung
Nun gehen Meldungen rum, dass die Fernwartung von 5.800 Windkraftanlagen in Deutschland nicht mehr funktioniert, weil die über eben dieses Satellitennetzwerk gesteuert werden. Etwa hier kurz erwähnt, ausführlicher im SPIEGEL.
Am Tag der russischen Invasion in der Ukraine, am 24. Februar, zwischen 5 und 6 Uhr morgens, setzte die Fernsteuerung deutscher Windkraftanlagen aus.
So schilderte es ein Nutzer auf Twitter, der nach eigenen Angaben mit der technischen Betriebsführung der Anlagen betraut ist.
Betroffen seien solche Anlagen, die über eine Satellitenanbindung ans Internet angeschlossen sind. Diese – »mindestens 3000« – Anlagen liefen zwar weiterhin und würden Strom ins Netz speisen, jedoch könnten sie nicht mehr aus der Ferne angesteuert und geregelt werden. Windkraftanlagen, die über Kabel mit dem Internet verbunden sind, seien nicht betroffen.
Der Autor des Tweets vermutete einen »großangelegte Hackerangriff auf die Infrastruktur von Windenergieanlagen« als Ursache. Kann das sein?
Im Handelsblatt steht auch was dazu.
Nun sind die nicht ausgefallen, nur der Fernwartungszugang außer Funktion, Techniker müssen nun hinfahren.
Und die sind auch nicht gehackt worden, sondern das Netzwerk, das sie verwenden, weil es auch in der Ukraine eingesetzt wurde.
Aber wenn man bedenkt, dass die Grünen oder überhaupt rot-grün unsere Stromversorgung auf Windkraftanlagen umstellen will, und die Dinger eben im Gegensatz zu anderen Kraftwerken „unbemannt“ betrieben werden, und dann da so ein Single-Point-of-Failure besteht, die Dinger also nicht mal angegriffen werden müssen, sondern in Deutschland die Fernwartung für rund 6000 Windkraftanlagen ausfällt, wenn in der Ukraine die Telekommunikation angegriffen wird, dann ist da etwas gar nicht in Ordnung, wenn die dann auch noch zur kritischen (weil alleinigen) Infrastruktur gemacht werden.