Zeugnis allgemeiner Hochschulreife
Ist inzwischen auch ein Hohn.
Die Hochschule Rhein-Main bietet, wie mir ein Leser schreibt, inzwischen einen Mathematik-Vorkurs für Erstsemester Bauingenieurwesen im Sommersemester 2022 an.
Ihre Begründung:
Liebe Erstsemester des Studiengangs „Bauingenieurwesen“,
wie die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, sind elementare Rechenfertigkeiten, auf denen die Mathematikvorlesungen an der Hochschule aufbauen, von der Schule her nicht (oder nicht mehr) in genügendem Maße vorhanden. Um diesem Mangel abzuhelfen und Ihnen den Übergang von der Schule zum Studium zu erleichtern, bieten wir einen Vorkurs an, in dem mathematische Schulkenntnisse noch einmal aufgefrischt werden sollen.
„Aufzufrischen“, was nicht gelernt wurde, ist sehr freundlich formuliert.
Und was machen sie?
Die folgenden Themen stehen auf dem Programm:
- Termumformungen, Rechnen mit Klammern und Brüchen
- Potenzen und Logarithmen
- Gleichungen und Ungleichungen
- Geometrie und Trigonometrie
- Textaufgaben
Nach meiner Erinnerung hatten wir diese Themen damals in Unter- und Mittelstufe dran. Also für die mittlere, und nicht mal für die Hochschulreife.
Warum aber nennt man das, was man diesen Leuten in die Hand drückt, dann überhaupt „Hochschulreife“, wenn sie doch eben nicht reif für die Hochschule sind? Warum brauchten wir damals sowas nicht?
Und wieso kommt sich diese Generation dann trotzdem schlauer vor als wir „alten weißen Männer“? Obwohl sie doch in wirklich allem Nachhilfe braucht?
Generation Besserwisser + Nachilfebedarf?