Backofenreiniger
Ich bin zu der erstaunlichen und überraschenden Erkenntnis gekommen, dass man einen Backofen am besten mit Backofenreiniger reinigt.
Nachdem ich im Wegwerfartikel erwähnt habe, dass ich mir mit mir selbst uneins bin, was ich von meiner Heißluftfriteuse halte, die nicht dem üblichen Bauschema entspricht, sondern im Grunde ein ganz kleiner Heißluftbackofen ist, in der man einen Metallkorb aufhängen kann, der sich dann dreht. Nicht nur sind die Ergebnisse, naja, so bestenfalls mittelprächtig, sondern die Reinigung ist ein ernstes Problem. Nachdem nun aber gerade das Öl knapp ist, sehe ich doch etwas anders, weil das Ding pro Durchlauf mit einem Esslöffel Öl für den Geschmack auskommt und nicht wie eine herkömmliche Friteuse einen ganzen Behälter voll braucht.
In der Regel mache ich in dem Ding Pommes. Alles andere, was ich bisher darin versucht habe (weil man da auch flache Gitter reinlegen und das Ding als Mini-Heißluftofen verwenden kann), wurde nicht so wirklich zufriedenstellend. Solange man noch einen richtigen, vollwertigen Umluftbackofen nebendran hat, ist man mit dem besser bedient. Pommes werden so mittelprächtig. Ich hatte es ohnehin erst mit den falschen Kartoffeln probiert, weil ich normalerweise nur festkochende Kartoffeln kaufe und habe, und darüber nicht nachgedacht habe. Das wird nicht so gut. Eigentlich macht man Pommes ja aus den mehlig kochenden, und damit wird es auch besser, aber so richtig Pommes-mäßig wird’s halt nicht. Was nicht unbedingt schlecht sein muss, weil das, was dann rauskommt, einfach viel weniger fettig/ölig ist. Man kann natürlich auch ganz ohne Öl, sie raten aber an, in den geschnittenen Kartoffeln einen Esslöffel Öl zu verteilen, damit der Geschmack entsteht. Tiefkühlpommes gehen auch, ich mag die aber nicht so, weil die auch zu dünn geschnitten sind und manchmal wie Pappdeckel schmecken. Es heißt, dass Heißluftpommes zwar nicht so gut wie herkömmlich gemachte sind, aber dafür gesünder. Bisher habe ich mir immer eingeredet, dass sie tatsächlich weniger ungesund sind, um die Abstriche bei Geschmack und Konsistenz hinzunehmen.
Das Problem:
Man kriegt die Innenteile nicht mehr sauber.
Auf dem Korb, der aus Blech und Streckmetall gemacht ist, gibt es viele Ecken, Kanten, Flächen, und da bilden sich relativ schnell dunkelbraune Verkrustungen. Anscheinend so eine auskaramellisierte Mischung aus Kartoffelstärke und Öl, die dann eingebrannt wird. Die Spülmaschine erreicht da gar nichts. Der Dreck ist danach noch da, nur ist dann halt der Dreck selbst sauber. Handspülbecken auch nicht. Einweichen, Spülmittel, Bürste, Schwamm mit Schrubberseite hilft alles nichts, zumal man an in die Ecken und an die scharfkantingen Teile nicht rankommt. Und Streckmetall mit dem Spülschwamm zu schrubben ist so ähnlich, wie Gurken für den Salat zu hobeln: Der Dreck ist noch da, aber der Schwamm ist dann weg. Auch mit Muskelkraft: Geht nichts.
Und je härter das Werkzeug, desto eher die Neigung zu Kratzern, woran der Dreck beim nächsten Mal dann noch hartnäckiger hält.
Ich hatte nichts gefunden, womit man das wegkriegen könnte.
Ich hatte schon überlegt, ob man es einfach dranlässt, ob es vielleicht nur eklig aussieht, aber objektiv nicht schadet, weil es ja eigentlich so hart ist, dass daran keine Bakterien, kein Schimmel Freude finden, und wenn es in der Spülmaschine gar nicht abgeht, ein paar Kartoffelstreifen da auch nichts ablösen werden, und 200° sollten auch alles abtöten. Riechen tut’s auch nicht. Vielleicht macht das ja gar nichts, sieht nur nicht schön aus.
Trotzdem. Gefällt mir nicht. Ich will vor allem einfach nicht so ein hartverdreckkrustetes Ding in der Küche stehen haben. Wie sieht denn das aus, wenn mal jemand kommt.
Leser hatten mir jetzt einige Hinweise geschickt, die ich dann auch mal ausprobieren muss (Stimmt, Reinigungssoda hatte ich sogar mal gekauft, auf die Idee bin ich jetzt gar nicht gekommen), aber irgendwie ist mir noch eingefallen, dass ich tief drunten im Keller eine mindestens 8 Jahre alte Dose Backofenreiniger habe. Rausgekramt.
Höllenzeug. Steht leider nicht drauf, was drin ist. Brennbar. Riecht nach Hölle plus Ammoniak.
Ausprobiert.
*Freu*
Man muss es zwar sehr lange einwirken lassen, dann noch mit Bürste oder Schwamm schrubben, und ein Durchgang reicht nicht, ist also ein erheblicher Aufwand und das Zeug ist auch nicht billig, aber: Es geht. Jedenfalls da, wo der Schaum hinkommt, haften bleibt und wirken kann. Wie ich das beim Streckmetall hinbekommen könnte, muss ich mir noch überlegen, aber zumindest die Seitenteile kann man damit einigermaßen sauber kriegen.
Also lautet meine überragende und experimentell bestätigte Erkenntnis: Backöfen kann man mit Backofenreiniger reinigen. Nur falls es mal jemand braucht.