Ansichten eines Informatikers

Sozialismus und Planwirtschaft gegen Lebensmittelverschwendung

Hadmut
3.4.2022 20:38

Weil die dummen Jusos nun die Supermärkte verstaatlichen und deren Algorithmen durch Planwirtschaft ersetzen wollen, um Lebensmittelverschwendung zu bekämpfen:

Der MDR schreibt über die DDR

Mit dem Machtwechsel an der SED-Spitze verbesserte sich die Situation 1971 für einige Jahre. Doch schon Mitte der Siebziger fiel es DDR-Bürgern immer schwerer, ihr Geld auszugeben. Die Preise für Grundnahrungsmittel hatte die SED-Führung eingefroren. Ein Mischbrot kostete 78 bzw. 93 Pfennig, das Brötchen fünf Pfennig, 250 Gramm “gute” Markenbutter 2,50 Mark, ein Würfel Bratmargarine 50 Pfennig, 100 Gramm Jagdwurst 68 Pfennig, 250 Gramm Marmelade 54 Pfennig. Diese künstlich niedrig gehaltenen Endverbraucherpreise hatten ungewollte Folgen: In der Stadt wanderte Brot tonnenweise in den Müllkübel, auf dem Dorf verfütterten es Bauern frisch an ihre Tiere, weil das billiger war als das unveredelte Getreide.

Hundert Meter Marmelade in der Kaufhalle

Die volkswirtschaftliche Rechnung konnte nicht aufgehen, weshalb die SED-Führung begann, das preislich festgeschriebene Sortiment der Grundnahrungsmittel in HO und Konsum auszudünnen. Das war die Geburtsstunde der Exquisit- und Delikat-Läden. In dem ersten gab es Mode mit mehr Chic, oftmals aus der so genannten Gestattungsproduktion, im zweiten Delikatessen, die man fortan in HO und Konsum vergeblich suchte. Dort dominierten in den Regalen meterlange Marmeladenangebote. Das Besondere im “Deli” hatte seinen Preis: Die Büchse Pfirsiche kostete 7,50 Mark, eine Tafel Westschokolade gab es ab sieben Mark.

Die Statistik verschweigt indes, wie viele Stunden Lauferei für die Besitzer damit verbunden waren. Die so genannten langlebigen Konsumgüter waren teuer. Ein Farbfernsehgerät mit 56er Bildröhre kostete stolze 5.574 Mark, ein Waschhalbautomat rund 1.600 Mark und ein Kühlschrank rund 1200 Mark. 1989 betrug das durchschnittliche Bruttoeinkommen eines Arbeiters oder Angestellten 1300 Mark. Gemessen an den 60er Jahren hatte sich jedoch vieles gewandelt. Für einen Schwarzweiß-Fernseher musste damals noch eine Wartezeit in Kauf genommen werden. Kühlschränke oder Waschmaschinen galten in diesen Jahren für die meisten Haushalte noch als unerschwinglicher Luxus.

Mit Westgeld ersparte man sich Rennerei und Schlangestehen

Rennerei ersparten sich die Besitzer von Westgeld. Sie konnten im so genannten Intershop kaufen, in dem echte, aber auch in der DDR produzierte Westwaren verkauft wurden. Nur rankommen musste man an die harte D-Mark. Glücklich, wer zahlungskräftige Westverwandtschaft hatte. Wer nicht, versuchte schwarz zu tauschen. Eine Westmark gab’s für vier bis zehn Ostmark.

Und hier und hier:

Es gab alles – nur nicht immer, nicht überall und schon gar nicht, wenn man es brauchte. Mit Selbstversorgung, Schlangestehen, “Bückware” und Erfindungen mussten sich die Menschen in der DDR 40 Jahre lang mit der Mangelwirtschaft arrangieren. Deshalb galt als Lebensregel: Immer erst anstellen, dann fragen, was es gibt. […]

In den 1950er-Jahren musste niemand mehr hungern. 1958 wurde die Rationierung der Lebensmittel in der DDR beendet, die Lebensmittelkarten verschwanden. Doch 1961 räumte selbst die SED ein, dass die Versorgungslage bei Fleisch, Butter und Milch schlecht war. In den 1970er-Jahren kam es vorübergehend zu einer Verbesserung. Die Grundnahrungsmittel wurden staatlich subventioniert und deren Preise künstlich niedrig gehalten.

Neben den normalen Konsum- und HO-Geschäften (HO=Handelsorganisation) entstanden spezielle Exquisit- und Delikat-Läden, wo die DDR-Bürger ihr Geld für schicke Kleidung bzw. begehrte Nahrungsmittel ausgeben konnten. Mangelwaren wie z.B. Südfrüchte wurden aber auch “unter dem Ladentisch” als “Bückware” verkauft oder gegen dringend benötigte andere Waren getauscht.

Auf sogenannte langlebige Konsumgüter wie Farbfernseher, Waschautomaten, Kühlschränke musste man wegen der Versorgungsschwierigkeiten manchmal jahrelang warten und diese teuer bezahlen. […]

Schön.

Na, dann viel Spaß mit den Jusos.