Fehlbesetzung
Über Christine Lambrecht.
Sie war auch früher schon eine Fehlbesetzung, aber im Justizministerium merkt man das nicht so, ob jemand was kann oder nicht. Nachdem die WELT ja schon ernste Zweifel an Lambrecht äußerte, drischt jetzt auch FOCUS drauf: Kritik an Verteidigungsministerin wird schärfer – Ex-Topmilitär über den Unmut in der Truppe: Lambrecht “kann es nicht“
Kaum ist mal Krieg, reicht plötzlich das Geschlecht nicht mehr, sondern sind Fähigkeiten gefragt.
Den zweiten Tritt ins Fettnäpfchen bekam dann auch die große Öffentlichkeit mit. Wie wenig Lambrecht vom Militär versteht, wurde klar, als sie die Schenkung von 5000 Schutzhelmen für die Ukraine als „ein ganz deutliches Signal“ für deutsche Hilfsbereitschaft bezeichnete. Es folgten Pannen bei der Lieferung von Panzerabwehrraketen, die zu einem nicht unerheblichen Teil defekt waren. Dann sorgte Lambrecht für Unverständnis durch Waffenlieferungen an die Ukraine, für die Selenskyjs Truppen keine sinnvolle Verwendung hatten. Und erst kürzlich musste die SPD-Ministerin sich selbst dementieren, dass Deutschland doch nicht 5000 Soldaten der neuen Schnellen Eingreiftruppe der EU zur Verfügung stellen könne, sondern nur 1500.
Und plötzlich merkt man: Frau, Feministin zu sein alleine reicht einfach nicht. Im Bundesjustizministerium auch schon nicht, daran war ja schon Heiko Maas gescheitert, aber hier merkt man es jetzt halt plötzlich öffentlich und international.
Natürlich hatte Lambrecht auch Pech. Denn bei ihrem Amtsantritt sah es noch so aus, als wenn sie wie alle ihre Vorgänger seit Ende des Kalten Krieges vor allem Verwalterin einer schrumpfenden Truppe sein würde. Einer Truppe, deren Einsatzbereitschaft und Moral chronisch unter Mangelwirtschaft von Material und Waffen litt. Doch mit Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine am 24. Februar änderte sich dies über Nacht. Denn der Überfall von Russland auf die unabhängige Nation am Schwarzen Meer wurde zum blutigen Aufbruch in eine neue Ära der Weltpolitik, die auch das Gesicht der Bundeswehr in den kommenden Jahren von Grund auf ändern wird. Eine Ära, der von der Spitze des Verteidigungsministeriums großen Einsatz und hohe Sachkenntnis erfordert.
Dumm gelaufen. Die übliche Masche, sich darauf zu verlassen, dass schon alles gut gehen werde und eine Ministerin Lambrecht schon von selbst durch ihre Persönlichkeit dafür sorgt, dass die Bundeswehr schrumpft, weil viele gehen und nur noch wenige dazukommen.
Was die Lieferungen deutscher Waffen an die Ukraine betrifft, wächst deshalb nun auch die Unruhe unter deutschen Militärs. „Das größte Problem von Frau Lambrecht ist ganz offenbar, dass sie panische Angst davor hat, durch Entscheidungen etwas gegen die Wand zu fahren und anschließend dafür vielleicht ihren Kopf hinhalten müssen“, sagte ein ehemaliger deutscher Nato-Oberbefehlshaber, der anonym bleiben will, im Gespräch mit FOCUS Online. Keine gute Voraussetzung für eine neue Verteidigungsministerin vor allem in Kriegszeiten, wo souveräne Entscheidungen mehr denn je gefragt sind.
Ach.
War das nicht genau das Problem, was ich gerade im Open-Source-Bereich um Linux beschrieben habe, dass man da die Maintainer in die Flucht geschlagen und per political correctness durch Leute ersetzt hat, die das, was sie baufsichtigen und verantworten sollen, nicht mehr beherrschen und verstehen, und deshalb keine Entscheidungen mehr treffen, keine „Bugs fixen“ können?
Haben wir gerade ein wiederkehrendes Muster, dass die linke Ideologie, wonach jeder alles kann und jeder mal dran darf, an ihre durch die Realität gezogenen Grenzen stößt?
Lauterbach macht sich gerade – ohne Not – zur Witzfigur, Faeser ist eine Fehlbesetzung, Spiegel sitzt auf dem Schleudersitz.
Tolles Kabinett.
Anscheinend hat Scholz so wenig damit gerechnet, mit diesen Leuten regieren zu müssen, wie Lambrecht mit Krieg.