Ansichten eines Informatikers

„Aber die Deutschen prüfen, prüfen und prüfen.“

Hadmut
14.4.2022 19:08

Deutsche Bürokratie kriegt alles kaputt und nichts hin.

Huahahaha.

Die ZEIT berichtet, dass die Ukraine es mitten in einem Krieg geschafft hat, innerhalb weniger Wochen eine Online-Schulplattform auf die Beine zu stellen, in die sich inzwischen 100.000 ukrainische Schulkinder, die über ganz Europa verteilt sind, eingeloggt haben und dort lernen und sogar ihre Abschlüsse machen können.

Muss man wirklich mal würdigen, das ist eine reife Leistung. Wir kriegen sowas nicht hin.

Irgendein Problem gibt es aber mit den Deutschen.

Aus Deutschland besuchen inzwischen fast 10.000 geflüchtete Schüler die Plattform. Die staatlichen deutschen Stellen allerdings warten. Es gab inzwischen Verhandlungen mit der Kultusbürokratie – bisher ohne eine konkrete Hilfezusage. “Wir sind dankbar für den Prozess”, sagte Optima-Sprecher Yuriy Balkin Bildung.Table, “aber es geht, ehrlich gesagt, zu langsam.”

Die Deutschen prüfen, prüfen und prüfen Optima

Das Verfahren mutet an wie beim Boykott von Rohstoffen aus Russland oder der Lieferung von Waffen an die Ukraine. Das angegriffene Land mahnt ohne Unterlass. Aber die Deutschen prüfen, prüfen und prüfen. Am Montag hat Hans Beckmann, der Vorsitzende der Taskforce Ukraine der Kultusminister, die extra eingerichtet wurde, um den Hilfeprozess zu beschleunigen, mit den Vertretern von Optima gesprochen. In einer Videokonferenz ging es darum, was Optima eigentlich ist und viele Schüler in der Onlineschule lernen könnten. Die Repräsentanten der privaten, aber staatlich lizenzierten Fernschule können die Fragen inzwischen wohl im Schlaf aufsagen.

Zuletzt hatte vor ungefähr drei Wochen Michael Frost vom Medieninstitut der Länder (FWU) diese Fragen gestellt. Die KMK hatte eigens ihn beauftragt, weil er den technischen Sachverstand hat, um Optima zu prüfen. Aber dann geschah: nichts. “Wir können das ja nicht entscheiden, deswegen haben wir es an die Taskforce abgegeben”, sagte ein Sprecher der FWU auf Nachfrage. Am Montag stellte nun Hans Beckmann wieder dieselben Fragen.

Ich habe nicht mal verstanden und die ZEIT hat vergessen, es dazuzuschreiben, was die da eigentlich prüfen und was die Deutschen machen würden, wenn die Prüfung beendet ist. Geht es darum, das als Erfüllung der Schulpflicht anzuerkennen? Oder finanziell zu unterstützen? Oder was?

Ist aber eigentlich egal, worum es da geht, weil die Kultusministerkonferenz es ja sowieso nicht fertig bekommt.

Hurra.