Ansichten eines Informatikers

Die „Zivilgesellschaft“

Hadmut
14.4.2022 21:43

Leser haben noch Anmerkungen zum Begriff.

Ich hatte ja gerade was zum Begriff der „Zivilgesellschaft“ geschrieben, nämlich dass das ein kommunistischer Kampfbegriff, gebaut vom italienischen Kommunisten Antonio Gramsci, ist, den man hier so als „Theoretiker“ verharmlost.

Irgendwie war der mir irgendwo schon mal untergekommen, mir kam das Foto auf Wikipedia so bekannt vor, aber spontan hat jetzt nichts geklingelt. Tatsächlich hatte ich den schon mindestens zweimal im Blog, einmal in einem Artikel über den Rassismus der Linken, und früher, als ich noch Kommentare freigeschaltet hatte, in einem Leserkommentar, wonach der Judith Butler und damit den ganzen Gender-Mist beeinflusst haben soll.

Leser 1

Gramsci ist derjenige, der den “Marsch durch die Institutionen” erfunden hat: die marxistisch-leninistische Unterwanderung der bestehenden Gesellschaft statt Umsturz in gewaltsamer direkter Konfrontation.

Das war nicht etwa der Schwätzer Rudi Dutschke, der hat das nur übernommen und propagiert.

Interessant finde ich, dass in dem von Ihnen zitierten Text völlig wertneutral von Gramsci als “italienischem Theoretiker” gesprochen und die linksradikale, anti-demokratische Gesinnung verschwiegen wird. Jeder andere bürgerliche “Theoretiker” wäre mindestens mit den Adjektiven “rechts”, “umstritten” oder direkt mit “Nazi” qualifiziert worden.

Das ist der Grund, warum die Universitäten und ARD und ZDF so sind, wie sie sind. Kommunistisch unterwandert.

Leser 2

Sehr geehrter Herr Danisch,

als gelernter Ossi möchte ich Ihnen ein Detail aus der Deutschen Demokratischen Republik zur Kenntnis bringen.

in der DDR gab es zwar den Begriff der Zivilgesellschaft nicht, dafür gab es Massenorganisationen; dazu zählten die FDJ, der FDGB (Freier Deutscher Gewerkschaftsbund), Kulturbund und der Demokratische Frauenbund. Der Witz an dieser Geschichte: Die 4 Massenorganisationen, also die „Zivilgesellschaft“ der DDR, hatten Sitze im Parlament, also (Volkskammer), die Sitzzahl richtete sich nach der Mitgliederzahl. Die SED hatte von den 500 Sitzen 127. Die „bürgerlichen“ Parteien (LDPD, NPDP, CDU, DBD) jeweils 52, insgesamt also 208. Die SED hatte trotzdem die Mehrheit, weil die Vertreter der „Zivilgesellschaft“ ja auch eine Parteizugehörigkeit hatten, natürlich die richtige.

Nochmal zum Nachlesen:

Volkskammer – Wikipedia

Ob die NGO parteiengesteuert sind oder die Parteien NGO-gesteuert kann ich derzeit nicht abschließend klären; es ist ein wunderschöner Filz.

Oh, ja, dann weiß man auch, worauf das Zivilgesellschaft-Geschwätz hinausläuft. Deshalb auch immer dieses „Repräsentanz“-Geschwätz.

Leser 3

Guten Tag Herr Danisch,

das Schwarzbuch des Kommunismus definiert, in Abgrenzung zu einer sogenannten Zivilgesellschaft, eine Bürgergesellschaft folgendermaßen (Hervorhebungen von mir):

Definition einer Bürgergesellschaft

Die Bürgergesellschaft entwickelte sich mit dem Kapitalismus und der Herausbildung des modernen Staatswesens. Sie bildet ein Gegengewicht zur Staatsgewalt und ist von ihr unabhängig. In erster Linie beruht sie auf einem System von Bedürfnissen, in dem die private ökonomische Aktivität eine herausragende Rolle spielt. Die Bürgergesellschaft setzt ein Individuum mit vielfältigen Ansprüchen voraus, sie stützt sich auf die Wertvorstellungen eines Subjekts, das neben Bewusstsein und Handlungsvermögen auch persönliche Freiheit besitzt. Dieses Individuum ist einerseits ein egoistisches, unabhängiges Wesen, ein Wirtschaftsbürger (Bourgeois), aber auch ein Staatsbürger (Citoyen), der sich für öffentliche Angelegenheiten interessiert (ein „gesellschaftlicher“ Mensch).

Der Philosoph und Politologe Lubomir Sochor definiert die Bürgergesellschaft als „die Gesamtheit der suprafamiliären, sozialen, nichtstaatlichen Institutionen, die die Einzelmitglieder der Gesellschaft zu einer koordinierten Aktion und zum Ausdruck ihrer individuellen Meinungen und Interessen befähigt. Dies gilt natürlich nur so lange, wie die Institutionen und Vereinigungen (Vereine, Verbände, Kirchen usw. – JM) Autonom bleiben und nicht in parastaatliche Organe, also in simple Transmissionsriemen der Staatsgewalt, umgewandelt werden.“

S.445

(Quelle: Lubomir Sochor, „Peut-on parler de la >sociétécivile< dans les pays du blocsoviétique?”, inCommunisme 8 (1985), S84) Wie Sie es auch beschreiben, ist eine “Zivilgesellschaft“ also ziemlich das Gegenteil einer Bürgergesellschaft,

Bewertung

Die „Zivilgesellschaft“ steht als Begriff also wohl für die kommunistische Entindividualisierung der Gesellschaft.

Sie steht dafür, die demokratische Gesellschaft, in der der einzelne Rechte hat, durch eine Ansammlung aus Kollektiven zu ersetzen, in denen der einzelne keine Rolle mehr spielt und sich unterzuordnen hat.

Der Gebrauch dieses Begriffes deutet also auf eine zutiefst demokratiefeindliche und menschenverachtende kommunistische Gesinnung hin.

Hirnanalytisch könnte das wieder mit der Amygdala und einem krankhaft übersteigerten Rudeldrang zusammenhängen.

Staatlich finanzierte Schlägertruppen

Einen hab’ ich noch.

Ich hatte ja selbst erst neulich, im Januar, den Begriff der „Zivilgesellschaft“ im Blog: Staatlich finanzierte Schlägertruppen und die „Zivilgesellschaft“.

Da ging es darum, dass an verschiedenen Orten Schlägertruppen „gegen Rechts“ (= jeder, der noch eigener Meinung ist und sich nicht in das Kollektiv eingliedert), und

So hieß es über eine Schlägertruppe

0:01:32 Die Zivilgesellschaft wurde gerufen, und sie wird jetzt antworten. Das Ende der Geduld.

Leute verprügeln, die nicht der vorgeschriebenen Meinung sind.

Und:

Die Bundesregierung investiert 1,1 Milliarden Euro in die Prävention von rechtem Terrorismus. Der Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Stephan Mayer, bekräftigte am Mittwochabend in der Münchner Runde im BR Fernsehen, dass das Maßnahmenpaket vor allem zivilgesellschaftlichen Organisationen und der Prävention von Rechtsextremismus zur Gute kommen soll.

Heißt:

Die Bundesregierung investiert 1,1 Milliarden Euro in eine kommunistische Unterwanderung und Organisationen, die Leute unter Druck setzen oder verprügeln, die sich nicht dem Meinungsdiktat unterwerfen.