Rentner auslagern
Ich hatte doch vom Luftschloss Gesellschaft geschrieben, das gerade zerbricht.
Weil man uns eine tolle Gesellschaft vorgaukelt, gleichzeitig aber per Globalisierung alles auslagert, was in dieses Gesellschaftsmodell nicht passt. Billige Arbeit. Energie. Eigentlich müsste man auch Müll dazuzählen, denn den Müll exportieren wir ja auch.
Jetzt auch noch das:
Reisebüro-Verband fordert: Rentner sollen im Winter nach Mallorca, um Gas zu sparen
Wir können als Gesellschaft die Rentner nicht mehr warmhalten, also müssen sie raus aus Deutschland. Auslagern. Irgendwohin.
Der Reisebüro-Verband VUSR fordert, dass Rentner in südlichen Gefilden wie Mallorca, Tunesien oder Türkei überwintern sollen, um Gas zu sparen. Das solle der Staat mit einer Langzeitreisenpauschale von 500 Euro bezuschussen.
Der Staat soll Langzeitreisen für Rentner in südliche Gefilde und Länder wie Mallorca, Tunesien oder Türkei bezuschussen, damit Gas im kommenden Winter gespart wird. Das fordert die Vorsitzende des Reisebüro-Verbands VUSR, Marija Linnhoff, gegenüber der “Mallorca Zeitung”. Dadurch würde die Industrie Gas sparen und den Tourismus in den Urlaubszielen unterstützen. So sei etwa Mallorca „immer noch durch die Pandemie gebeutelt“.
Einen Zuschuss von 500 Euro solle der Staat dafür geben, so Linnhoff. “Der Einstiegspreis für eine solche Reise nach Mallorca liegt derzeit bei etwa 1.300 Euro pro Person. Das sind 50 Tage in einem guten Mittelklassehotel auf Mallorca inklusive Halbpension und Flügen. Mit Selbstverpflegung liegen wir derzeit bei 950 Euro pro Person”, rechnet Linhoff im Gespräch mit der “Mallorca Zeitung” vor.
Wie praktisch. Dann hat man Mallorcas Hotelindustrie finanziell gerettet und gleichzeitig hier ein neues Argument, um Rentner aus ihren Wohnungen zu vertreiben und in irgendwelche WGs zu pferchen. Im Sommer werden dann die Hotels für die besser zahlenden Touristen gebraucht.
In der Politik findet dieser Vorschlag kaum Unterstützung. “Der Vorschlag würde mindestens 10 Milliarden Euro kosten, und das zusätzlich zu Rekordverschuldung, Sondervermögen und inflationsbedingten Mehrausgaben. Es ist nicht quantifizierbar, was damit am Ende eingespart würde”, sagte CDU-Politikerin Jana Schimke (CDU) der ” Bild “-Zeitung.
NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) mahnte in der “Rheinischen Post” zudem, wenn zu viele Leute Deutschland verlassen würden, könnte dies Kaufkraft kosten.“ Nur wenige könnten sich zudem die Doppelbelastung aus laufender Miete in der Heimat und Auslandsaufenthalt tatsächlich leisten können, trotz staatlicher Subventionierung.