Schleichpropaganda
Hätte ich nicht gedacht, wie intensiv man versucht, mich bezüglich Putin zu beeinflussen.
Wenn ich irgendwas leicht Kritisches über die Russen schreibe, etwa dass sie laut Medien Amateurfunkgeräte oder Amateur-GPS-Geräte benutzten, ich sofort Beschimpfungsmails bekomme:
Klar, Herr Danisch, die Russen sind strunzdumm. Sie kämpfen mit Fahrrädern gegen die Hochgerüste ukrainische Armee. Wenn ein Flugzeug abstürzt, Rennen die Russtsofort dorthin, um Mal zu sehen, wie ein Flugzeug aussieht, weil sie sowas noch nie zuvor gesehen haben.
Muss ich mir Sorgen um ihren Gesundheitszustand machen?
Jemandem, der solchen Blodsinn kundtut kann es nicht schaden, dass man sich über ihn lustig macht. Die strunzdummen Russen betreiben übrigens eine Weltraumstation, in der die Yankees mitfliegen durften. Ich hoffe, Sie finden einen Arzt, der Ihnen helfen kann.
Sie sind einfach einer dieser russophoben Wessis, die denken, sie wüssten alles besser. In Wahrheit sind Sie einfach ein Mediengläubiger, der jeden Scheiß glaubt, den rr in Bild & Co. liest. Nach Ihren Enthüllungen über Bärzicke konnte man glauben, Sie wären investigativ. Aber leider sind Sie nur ein aufgeblasener Dummschwätzer.
Ich habe dann mal gegoogelt. Scheint ein Ingenieur zu sein, der auch für die Russen tätig ist, denn ich habe einen russischen Artikel im thematischen Großraum Bergbau gefunden, den er geschrieben zu haben scheint, also irgendwie mit den Russen verbandelt ist. Habe mal gefragt, ob er das ist.
Falls du Mal in die Lage kommst, solche Fachartikel zu schreiben, kannst du mit mir kommunizieren.
Als ob ich ihn und nicht er mich angegangen hätte. Schickt mir Blubbermails und will mir dann verbieten, mit ihm zu „kommunizieren“.
Oder ein anderer (auch wegen der Chipnot):
Hallo Hadmut,
ich kann’s echt nicht glauben, das Du diesen seichten Probagandamüll glaubst. So naiv kann doch kein halwegs geistig gesunder Mensch sein. Ernst nehmen kann ich Dich nun wirklich nicht mehr. Konzentrier Dich zukünftig
lieber weiterhin auf Frauen & Co..
Was mir auffällt: Die Leute sagen eigentlich nie etwas. Da ist keine Aussage drin, wie dass es nicht stimmt, oder dass die genug Chips haben oder deren normale Bordnavigation funktioniert. Immer nur so allgemeines Verunsicherungsblabla wie „Wie kannst Du das glauben“ und „geistig nicht gesund“
Da wird einfach ohne jede Substanz Druck ausgeübt, versucht, die Leute davon abzubringen, Kritik zu schreiben, die Leute zu verunsichern.
Ich hatte ja neulich schon erwähnt, dass mich einige Offiziere der NVA kontaktiert hatten, auch Leute, die an russischen Militärakademien ausgebildet wurden. Die sind zwar grundsätzlich schon etwas raus, weil es länger her ist, die beschrieben mir aber übereinstimmend, dass die russische Armee in vielen Teilen recht ärmlich ist, und viele Soldaten aus den ärmeren Teilen des Landes oft nicht mehr als Haferschleim oder ähnliches zu essen bekommen, auf allerniedrigstem Niveau gehalten werden. Deshalb kann ich mir das durchaus vorstellen, dass die dort plündern, oder dass die dort mit billig zusammengekauftem Zeugs ausgestattet werden.
Und dass die dort oft Fahrzeuge, auch Panzer, stehen lassen, die äußerlich völlig unbeschädigt erscheinen, und der einzig plausible Grund wäre, dass ihnen Ersatzteile oder Treibstoff fehlten, ist ja auch bekannt.
Komisch ist auch, wenn mir Leute schreiben, dass sie mich nach dem Text über die Russen nicht mehr ernst nehmen könnten, und ich im Mailarchiv dann finde, dass sie mir bei Corona schon schrieben, dass sie mich nicht mehr ernst nehmen könnten (insofern ja aktuell auch keine Verschlechterung mehr eingetreten ist).
Ich wundere mich aber sehr über die Intensität, mit der man versucht, Leute wie mich davon abzuhalten, russenkritisch zu schreiben.
Rassisten zu Russisten?
Unbetreitbar ist ja wohl, dass das mit der „Militäroperation“ der Russen, die nun schon ein dreimonatiges Wochenende dauert und nicht allzu dynamisch vorankommt, nicht so läuft, wie man sich das mal vorgestellt hatte. So ganz Raumfahrt kann es ja wohl nicht sein.
Und irgendwo stand heute eine Zusammenfassung, wonach inzwischen sogar die russischen pro-Putin-Blogger die Contenance verlieren und empört fragen, was für eine bekloppte Aktion denn das mit den Ponton-Brücken gewesen sei, bei der mindestens ein Panzerbataillon drauf ging. Finde es jetzt nicht mehr auf Anhieb, aber hier steht’s nochmal ausführlich. Alle, auch die Russen, sind sich einig, dass das bescheuert war. Warum macht man das? Die Analysten sagen, dass die russischen Generäle da so unter Druck stehen und keine Strategie mehr haben, dass sie inzwischen zu Verzweiflungstaten neigen. Und sowas würde ja wohl nicht passieren, wenn die glorreiche Weltraumarmee mit bester Versorgung da unterwegs wäre. Hieß es nicht irgendwo, dass gerade ein ganzes Bataillon geschlossen den Befehl verweigerte, weil ihnen klar war, dass sie das nicht überleben konnten?
Und dann frage ich mich:
Wenn Leute mich für krank halten oder nicht mehr ernst nehmen können/wollen, was ihnen ja durchaus frei steht, warum ist es ihnen dann so wichtig, was ich schreibe, und mich davon abzubringen?
Anders gefragt: Belegt nicht die Intensität der E-Mails, dass man das im Gegenteil sehr ernst nimmt, was ich schreibe?