Ansichten eines Informatikers

Rassisten- und Faschistennewsletter

Hadmut
12.6.2022 20:19

Ihr glaubt nicht, was jetzt als rassistisch, faschistisch, Nazi gilt.

Nein, das glaubt Ihr nicht.

Die WELT schreibt, es gehe gerade so etwas wie ein „Historikerstreit 2.0“ los.

Bei einer Tagung im „Haus der Kulturen“ sei jetzt behauptet worden, dass Holocaust-Gedenken jetzt rassistisch und rechts sei:

Ist die Erinnerung an die Ermordung der europäischen Juden rassistisch? Dient das Gedenken als Instrument zur Unterdrückung von Minderheiten? Das behauptet eine Tagung am Berliner Haus der Kulturen. Sie zeigt, wie verschwörungstheoretisch die antirassistische Linke heute denkt.

An die ermordeten Juden zu erinnern ist jetzt voll Nazi.

Und:

Es ist etwas über ein Jahr her, dass der Historiker Dirk Moses mit seinen Thesen über einen vermeintlichen „deutschen Katechismus“ eine Debatte auslöste. Moses forderte ein Abrücken vom Gedenken an den Holocaust unter linken Vorzeichen – ein „Historikerstreit 2.0“. Nur wenige Monate zuvor hatten sich unter dem Titel „Initiative GG 5.3 Weltoffenheit“ zahlreiche Wissenschafts- und Kultureinrichtungen an die Öffentlichkeit gewandt – und gegen den Bundestagsbeschluss, der die antiisraelische Boykottbewegung „Boycott, Divestment and Sanctions“ (BDS) als antisemitisch verurteilte.

Das geht jetzt voll gegen Israel. Und das hatte ich ja schon beschrieben, dass die Linken mit den Palästinenser liiert sind, und letztere mit den Nazis kooperierten, und jetzt der neue linke Anitsemitismus hochkocht. Und dass ich die Linken für so eine Art Auftragsnachfolger, eine Fortsetzung der Nazis halte.

Ebenso Neimans abenteuerliche These, nach 1945 habe sich in der Bundesrepublik ein Opfernarrativ etabliert, das letztlich darin gipfele, dass die politische Rechte das Gedenken an den Holocaust instrumentalisierten.

Cui bono, fragte Neiman, um kurz darauf die AfD, Putin und die israelische Regierung in einem Atemzug zu nennen. Bei Moses vor einem Jahr klang das ähnlich verschwörungstheoretisch: Dort fungiert das Holocaustgedenken als deutsches Elitenprojekt, das einerseits dazu dient, von ausländischen Eliten anerkannt zu werden, und andererseits die eigenen Kolonialverbrechen vertuschen soll. Bei Neimans Mitstreiterinnen wurden vergleichbare Geschütze aufgefahren: Erinnerungskultur als rassistisches Unterdrückungsinstrument, die Singularitätsthese als Waffe.

Das Konferenzprogramm hält trotz interessanter Gäste wie Daniel Cohn-Bendit kaum hinterm Berg – von der Frage, ob der Zionismus nicht auch faschistisch sei, über die Instrumentalisierung des Holocausts zur Unterdrückung der Palästinenser bis zum osteuropäischen Raum, überall herrscht demzufolge das gleiche Bild: Rechte instrumentalisieren den Holocaust, um Minderheiten und Linke zu unterdrücken.

Und in zwei Jahren heißt es dann, dass die Juden Nazis waren und mit unseren Nazis kollaboriert haben. Oder dass die Nazis Juden waren und sich nach dem verlorenen Weltkrieg nach Israel verlagert haben und das Hakenkreuz von vier- auf sechseckig aufgerüstet und leicht getarnt haben.

Bin mal gespannt, wann sie das Holocaust Mahnmal am Brandenburger Tor abreißen und stattdessen eine Moschee hinstellen.

Wie weit nach links kann man eigentlich rücken?

Ich hätte jetzt gerne einen Notausgang aus dieser Zeitlinie. Da ist irgendwas im Raum-Zeit-Kontinuum gebrochen. Ich bräuchte jetzt einen DeLorean mit Fluxkompensator oder das Raumschiff Enterprise und einen Vulkanier oder eine Borgqueen für die Berechnung des Zeitsprungs, um das korrigieren zu können.