Die weibliche Dienstleistungsgesellschaft
Eine Anmerkung zur Untergangskausalität der feminisierten Gesellschaft.
Warum „Bei uns kommt Gesellschaft aus der Steckdose“ nicht funktioniert.
Ich komme mir beim Bloggen vor wie die Titanic-Kapelle, die bis in den Untergang spielte. Nur mit dem Unterschied, dass sich bei uns während des Sinkens noch Leute auf der Straße festkleben und sagen, dass sie das Schmelzen der Eisberge verhindern wollen. Auf der Titanic hätte man sie dafür auch im Sinken noch über Bord geworfen.
Auf FOCUS schreibt ein Börsen-Heini Marc Friedrich : Niedergang wurde eingeläutet: Deutschlands Geschäftsmodell ist am Ende
Wie wenn im Pub der Wirt „Last Orders“ ruft.
Deutschland, das sich gerne als Exportweltmeister rühmt, verlor im Mai seinen Exportüberschuss. Überraschend ist dieser Verlust jedoch nicht. Schließlich hat die Politik über Jahre vergessen, die richtigen Weichen zu stellen. Krieg, Inflation, Energiekrise und kaputte Lieferketten beschleunigen nun nur den Niedergang der deutschen Wirtschaft.
Die Russland-Sanktionen und Corona-Maßnahmen entfalten ihre volle Wirkung – und zwar, indem sie Deutschlands Geschäftsmodell beenden: Der Exportweltmeister ist in die 2. Bundesliga abgestiegen. Der Exportüberschuss hat sich pulverisiert auf nur noch marginale 0,5 Milliarden Euro im Mai. Damit ging der Handelsbilanzüberschuss in den ersten fünf Monaten 2022 um 70,7 Prozent zum Vorjahr zurück. […]
Die Folge aus meiner Sicht: Deutschland verliert massiv an Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit, was Arbeitsplätze, soziale Sicherheit und Wohlstand kosten wird. Die große Frage lautet nun: Wer soll in Zukunft der Zahl- und Transfermeister in Europa sein, um die EU und den Euro zu retten?
Vielleicht Italien, Frankreich oder gar Spanien? Spaß beiseite. Aber auch Deutschland wird diese Rolle künftig nicht mehr ausüben können, wenn man seine industrielle Basis zerstört und keine neue hat. Man hat sich selbst ins Abseits manövriert durch politische Fehlentscheidungen und eine extreme Form der Selbstüberschätzung. […]
Wenn man ehrlich sein würde, müsste man zugeben, dass wir vor dem Scherbenhaufen einer grandios gescheiterten Energiepolitik stehen, die ideologisch verblendet und auf „Teufel komm raus“ durchgezogen wurde. Während wir abschalten, schalten alle anderen ein oder wirtschaftlich gesehen einen Gang höher. Das jetzt auch noch die EU mit der Taxonomie Gas und Atom als „grün“ eingestuft hat, ist ein Schlag ins deutsche Politik-Gesicht und die totale Bankrotterklärung für die deutsche Energiepolitik der vergangenen Jahre. […]
Beispiel gefällig? Das einstige Zugpferd der deutschen Wirtschaft, die Autohersteller, stehen symbolisch für den Abstieg. 2021 sank die Produktion bereits um 11,7 Prozent, um jetzt im 1. Halbjahr 2022 noch einmal um 2,9 Prozent zum Vorjahr zu verlieren.
Ob unsere Autofirmen den Transformationsprozess vollziehen und überleben, steht in den Sternen (und das nicht nur bei Mercedes). Ebenso, ob die mobile Zukunft tatsächlich elektrisch ist und woher der dafür benötigte Strom eigentlich kommen soll. Von den Rohstoffen fange ich hier gar nicht erst an. Fakt ist: Grundlastfähig sind aktuell weder Sonne noch Wind.
Das ist zwar zutreffend und richtig beobachtet, aber viel zu kurz. Eine viel zu begrenzte Sicht, ein Tunnelblick.
Das Problem ist nämlich nicht die Energiepolitik an sich, denn die Geringschätzung gegenüber der Energie ist nur eine Folge.
Das eigentliche Problem ist, dass man politisch entschieden hatte, uns von einer Produktions- in eine Dienstleistungsgesellschaft umzuwandeln. Und Dienstleistungen kann man nicht exportieren. Jedenfalls nicht dann, wenn man die höchsten Löhne hat. Als ob wir davon leben könnten, indem wir uns alle gegenseitig die Haare schneiden oder ärztlich versorgen.
Und diese Umwandlung von einer Produktions- in eine Dienstleistungsgesellschaft beruht auf der Feminisierung der Gesellschaft, oder steht jedenfalls in engem Zusammenhang damit, weil der Frauenanteil zumindest in manchen Dienstleistungsbranchen höher als in der Produktion ist. Dazu kommt ein ideologischer marxistischer Hass, weil man Fabriken, Produktion immer mit Kapitalismus und Unterdrückung der Arbeiterschaft gleichsetzt, als wären wir noch im 19. Jahrhundert. Dienstleistung dagegen nicht.
Und nun haben wir das Ergebnis. Produktion kaputt.
Behaupte ich das erst jetzt als posthume Besserwisserei?
Nein. Das habe ich vor 10 Jahren schon geschrieben. Damals nämlich zur massiven Verachtung gegenüber der Wissenschaft (damals, vor Fridays for Future und COVID-19), und der Absage an die Wissensgesellschaft, weil wir damals schon auf dem Weg in die feministische Dienstleistungsgesellschaft waren, in der Denken und Wissen nichts mehr zählten, und sich alles auf soziale Interaktion reduzierte. Deutschland ist in der Wissenschaft geworden, was die Homöopathie in der Medizin ist: Wirkungslos, Nachahmung, frauenkompatibel, beruht auf sozialer Interaktion und Plazebo-Effekten.
Und in derselben Weise, in der man Kapitalismus, Produktion und Wissenschaft verachtete und abschaffte, hat man auch die Energiewirtschaft vernichtet.
Denn das ideologische Märchen ist ja, dass Umweltzerstörung, Dreck, Klimaerwärmung, Atomkraft und so weiter alles männliche Untaten sind.
Auf der anderen Seite hat man ein Frauenbild stilisiert, das uns die junge Frau auf dem Fahrrad zeigt, mit dem Apfel in der Hand, wie aus der Zahnpastawerbung, e-Auto, Greta, alles so clean, so sauber, so smart, so klimarettend. So elektrisch, so wartungsfrei, so e-Bike. So iPhone.
Wir sind zur Republik der idealisierten Frau geworden. Die Frau als der Mensch, der keinen Dreck macht, ökologisch jungfräulich ist, mit Windkraft auskommt, engelsgleich.
Und alles was Dreck macht oder noch mit dem Verbrenner über die Autobahn fährt, hat man den Männern zugeschrieben. Und weil es männlich ist, kann es dann auch einfach weg. Denn wir sind eine weibliche Gesellschaft und bei Frauen kommen Strom und Geld aus der Steckdose. Nennt sich Equal Pay.
Und der Plan der Republik, genauer gesagt, der Kanzlerin Angela Merkel war, gleichzeitig Frauen durch Teilhabe und Equal Pay von den Männern mitversorgen zu lassen und Männer als Dinosaurier des letzten Jahrtausends abzuschaffen. Und mit ihnen alles, was nicht in das Selbstbild der sauberen, cleanen, ökoelektrisch betriebenen Frau passt.
Man hat eine Republik gebaut, in der Frauen keinen Dreck machen und nur an der Arbeitsleistung der Männer „teilhaben“ sollen, und gleichzeitig Männer als Verursacher allen Drecks abgeschafft. Wir sind eine Republik aus Teilhabern, Versorgungsempfängern und Grundeinkommensbeanspruchern geworden, in der es die, an deren Arbeit man teilhaben könnte, nicht mehr gibt.
Ergebnis: liegt vor.
Ob es für uns noch ein Jahr 2023 geben wird, ist ungewiss.