Isobella Degrace
Vermisste Frau gesucht.
Für Irritationen sorgte die Polizei von Toronto, weil sie in einer Vermisstensuche eine Frau suchte und die Trägerin eines „full goatee“ beschrieb. Das wird mit Ziegenbart, Spitzbart oder Kinnbart beschrieben, so ein Ding, wie es Boris Becker hat, obwohl ich unter der Bezeichnung „Ziegenbart“ eigentlich etwas anderes verstehe, nämlich so ein langhaariges Gewussels am Kinn, wie sie die Zauberer in billigen Kinderfilmproduktionen tragen, und an denen man immer ziehen will.
Für weitere Diskussionen sorgt dann das Foto der vermissten Frau mit dem Hinweis, dass es sich nicht um einen Scherz handele:
News Release – Missing Woman, Ryerson Avenue and Bathurst Street area, Isobella Degrace, 27https://t.co/JB42sCtzxY pic.twitter.com/SO1VNr16NY
— Toronto Police (@TorontoPolice) June 30, 2022
Und jetzt gibt es eine heiße Diskussion darüber, was eigentlich wichtiger ist: Leute mit ihrem selbstgewählten „Geschlecht“ und Pronomen anzusprechen, oder sie in Vermisstensuchen so zu beschreiben, dass sie auch gefunden werden können, und nicht so, dass es ganz bestimmt nicht auf das Aussehen passt. Weil es ja nun, wenn jemand gesucht wird, darauf ankäme, wie er für andere aussehe, und nicht, wie er sich innerlich fühle.
Aber was soll’s, auf Funktionieren und Logik kommt es ja eh nicht mehr an.
Seltsame Zeiten, in denen wir leben.