Ansichten eines Informatikers

Die Grünen und der Transrapid II

Hadmut
11.7.2022 16:59

Mehr zu diesem Umweltthema.

Ein Leser hat mir noch einige Hinweise geschickt.

In den Neunzigern wurde noch eine Transrapid-Verbindung zwischen Hamburg und Berlin geplant, und 1994 beschlossen, aber – vor allem auf Betreiben der Grünen – wieder beerdigt. Man war damals der Meinung, das sei zu teuer und die Passagierzahlen seien zu hoch angesetzt, außerdem sei das inkompatibel zum sonstigen europäischen Zugverkehr.

Der NDR hat einen Bericht von 2020 darüber.

In der Wikipedia gibt es etwas dazu.

Und vor allem: Beim Deutschen Bundestag den Antrag der Grünen von 1995.

Alle Prognosen für einen verkehrlichen Bedarf des Transrapids erweisen sich als außerordentlich fragwürdig. Die den Planungen zugrunde gelegten Schätzungen von
14,5 Millionen Fahrgästen p. a. sind völlig unrealistisch. Dies würde eine Verachtfachung des bisherigen Verkehrsaufkommens (Bahn und Flugzeug) zwischen Hamburg und
Berlin bedeuten. Dieses gewaltige zusätzliche Verkehrsaufkommen müßte sich ausschließlich auf den Transrapid konzentrieren. Wie die Anfahrt der zusätzlich 50 000 Fahrgäste an den Werktagen zu den Einstiegspunkten in den Ballungsräumen Hamburg und Berlin organisiert werden soll, ist völlig unklar, wenn nicht jeweils ein zusätzlicher
Haltepunkt, neue Straßen und riesige Parkhäuser vor den Toren beider Großstädte gebaut werden sollen. Der geplante Bedarfshaltepunkt bei Schwerin wäre auf jeden Fall
nur als Autofahrerbahnhof auf der grünen Wiese realisierbar. Offen ist auch, wie die zu erwartenden Einnahmeausfälle der Bahn gedeckt werden sollen

Heute haben wir nicht nur einen massiven Zuzug aus dem Ausland, sondern vor allem haben wir Grüne, die den gesamten innerdeutschen Flugverkehr und am liebsten auch gleich den Individualautoverkehr und alle Verbrennermotoren stilllegen und alles auf elektrische öffentliche Massenverkehrsmittel zwingen wollen.

Und wir haben Städte wie Hamburg und Berlin, die händeringend nach „Fachkräften“ suchen, ihnen aber keine Wohnungen bieten können. Heute wäre es durchaus eine Alternative, irgendwo auf dem Land zu wohnen, in Schwerin in den Transrapid zu steigen und zum Arbeiten nach Hamburg oder Berlin reinzufahren.

Und im Vergleich zu dem, was die Bundesregierung und Landesregierungen im Allgemeinen und die Grünen im Besonderen an Geld rausschmeißen, waren die Transrapid-Kosten ein Witz. Allein für Genderprofessuren wird mehr ausgegeben, obwohl die wirklich gar nichts bringen.

Das Finanzierungskonzept für den Bau der Magnetschwebebahn birgt unverantwortliche Risiken und Belastungen für den Haushalt des Bundes. Die offiziellen Baukosten betragen 9 Mrd. DM (Preisstand 1993) für Fahrweg und betriebliche Infrastruktur. Die Finanzierungskosten in etwa gleicher Höhe sind dabei noch nicht berücksichtigt. Die Bundesregierung hat nicht nur die finanziellen Lasten für den Fahrweg übernommen, sie hat sich auch verpflichtet, das Betriebsrisiko einer noch zu gründenden privaten Betreibergesellschaft in weiten Teilen zu übernehmen. Dies beinhaltet die Gefahr von unkontrollierbaren Subventionsverpflichtungen für die Zukunft.

9 Milliarden DM.

Zum Vergleich:

Für das 9-Euro-Ticket zahlt der Bund den Ländern 2,5 Milliarden Euro zum Ausgleich, und es gibt Gerüchte, dass sie an die Bahn auch noch mindestens 2,5 Milliarden, eher mehr zahlen müssen. Man gibt also für ein 9-Euro-Ticket, das nicht nur nach 3 Monaten rückstandslos verpufft, sondern jetzt schon als wirkungslos gilt (außer Punkte nach Sylt zu fahren) mindestens 5 Milliarden Euro aus, und hat nach 3 Monaten einfach gar nichts davon. Keine Ingenieurleistung, keine Patente, nichts gebaut, keinerlei Einnahmequelle.

Dieselben Grünen, die damals den Transrapid sabotiert haben, weil er ihnen zu teuer war, und weil sie meinten, der bekomme nicht genug Fahrgäste, verbrennen heute für einen 3-Monats-Gag mehr Geld und wollen Flug- und Autoverkehr abschaffen.

Sicher ist nur, daß die Kosten für die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler weit über den bisher im Haushalt veranschlagten 5,6 Mrd. DM liegen werden

Heute verbrennt man mehr Geld für das 9-Euro-Spaß-Ticket, dessen Nutzen gleich Null ist und das Geld innerhalb von 3 Monaten einfach so verbrennen lässt. Noch gar nicht berücksichtigt die CO2-Ersparnis, die man gehabt hätte, wenn Leute mit dem Transrapid statt mit dem Auto gefahren wären.

Und wer hat den Antrag unterzeichnet?

Unter anderem eine gewisse Steffi Lemke. Heute Bundesumweltministerin.