Ansichten eines Informatikers

Glasfaserausbau auf Holzmasten

Hadmut
13.7.2022 18:38

Leser fragen – Danisch weiß es auch nicht.

Ich hatte doch geschrieben, dass sie jetzt den Glasfaser-/Internetausbau betreiben wollen, indem sie Glasfaserkabel über die Holzmasten der Telekom spannen.

Ein Leser fragt an:

Droht uns dann bei jedem Sturm oder starkem Schneefall der Internetausfall, weil irgendwo mal wieder ein Mast umgestürzt ist?
Und: wie lange wird es diese Holzmasten noch geben bis die geklaut werden?

Weiß ich nicht.

Aber spätestens, wenn es im Winter kalt wird und kein Gas mehr da ist, wird alles verfeuert, was zu kriegen ist, und so, wie sie in Berlin bisher Leitungen wegen des Kupfers klauen, wird man dann an die Masten gehen. Was einer gewissen Ironie nicht entbehrt, denn hier wird von Metalldieben alles geklaut, was nicht niet- und nagelfest ist (und wenn es nagelfest ist, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie die Nägel auch noch klauen), und deshalb Glasfaserleitungen wohl einen gewissen Vorteil bieten, weil man die nicht gewinnbringend als Schrott verticken kann. Dafür klauen sie dann die Holzmasten, wenn Brennholz teurer als Kupfer wird.

Natürlich ist das auch eine Super-Einladung für Saboteure aller Art. Denn da kann man auch mal schnell einen Ort oder einen Landstrich abhängen und lahmlegen.

Aber den Gedenken finde ich beachtlich, dass man keine Masten mehr aufstellen kann, weil Metallmasten von Metalldieben und Holzmasten als Heizmaterial geklaut werden.

Im Prinzip erinnert mich das an die letzte Fahrt von Amerika nach England in Jules Vernes In 80 Tagen um die Welt, als sie mit einem Schiff unterwegs waren, das alle seine Holzteile, Planken, Aufbauten verbrannt hat, um anzukommen. Nur: Die sind noch angekommen und haben die Frist noch eingehalten.

Ich bin mal auf den Winter gespannt. Da gibt’s bestimmt was zu bloggen.