Die Berliner Kostenlos-Kultur
Warum Sozialismus nicht funktioniert.
Das Thema hatte ich auch schon oft. Wenn etwas zu wenig oder gar nichts kostet, wird es als Allgemeingut aufgefasst und verrotzt. Das war mir bei den Mietwagensytemen in Berlin aufgefallen, bei denen die Autos überall rumstehen und spontan per Handy zu mieten sind. Entsprechend gehen die Leute damit um.
Oder jetzt mit dem 9-Euro-Ticket, das die Punkeranzia benutzt, um auf Sylt rumzulungern.
Das ist mir auch schon in den letzten 25 Jahren, sogar in Berlin, als die Mieten noch nicht im Wahnsinn angekommen war, aufgefallen: Nur keine billige Wohnung nehmen, sonst ist das Ding zugekackt und die Nachbarschaft unerträglich.
In Berlin sind die Kassen klamm, das Geld knapp, die Schulen marode. Und alle reden von der Klimarettung. Aber laut Berliner Zeitung:
Etwa ein Viertel der Berliner Schüleressen landet täglich unangerührt auf dem Müll. Weil die Eltern sie bestellen und viele Kinder sie nicht abholen. Weil das, was das Land kostenlos anbietet, nicht wertgeschätzt wird.
Im Jahr 2022 sollen sich die Kosten für Schüleressen auf 177 Millionen belaufen. Das bedeutet, dass rund 44 Millionen Steuergeld direkt in die Tonne getreten werden. Das Ausmaß dieser Verschwendung ist ein Skandal, die Ursachen müssen behoben werden.
Aber wir haben es ja. Und beschweren uns, dass die Schulklos so marode sind.
Ich kann mich nicht mehr erinnern, wo das war. Ich glaube in London. Ich war mal in einem All-you-can-eat-Restaurant mit Selbstbedienungsbuffet, in dem alles, was man gegessen hat, im Preis drin war, aber alles, was man genommen und nicht gegessen hatte, was dann auf dem Teller übrig blieb, gewogen und zusätzlich abgerechnet hat, weil der Preis ja nur „you can eat“ abdeckte, und sie es leid waren, dass die Leute sich immer mehr nehmen, als sie tatsächlich essen.
Aber vielleicht besteht der Fehler auch einfach in dieser „Hier kriegst Du alles gratis“-Kultur.