Elster – nicht „erfolgreich übermittelt“
Digital Dubios.
Finanzämter und ihre Abrechnungsmethoden sind ja auch schräg. Völlig undurchsichtig, was die da von Jahr zu Jahr hin und herbuchen, vor allem, wenn man während währendessen die Finanzämter wegen Umzugs wechselt.
Ich musste dem Finanzamt drei Belege vorlegen.
Was an sich kein Problem war, weil ich die Belege ja hatte. Digital. PDF.
Früher, bis vor einigen Jahren, habe ich sowas ausgedruckt und denen zugeschickt, oder, seit ich in Berlin wohne, direkt eingeworfen, weil ich hier nun das schräge Glück habe, in Nachbarschaft meines Finanzamtes zu wohnen. Was könnte es Schöneres geben? Hatte aber durchaus Vorteile, wenn man Fristen einhalten muss und es nur 5 Minuten zu deren Briefkasten hat. Oder gefaxt.
Nun benutze ich ja Elster. Muss ich ja.
Man muss zugestehen, dass Elster vor ein paar Jahren deutlich besser wurde, als sie es nämlich gemerkt haben, dass sie Webeingaben machen und nicht mehr versuchen, das Papierformular naturgetreu zu simulieren. Das ist eigentlich so der Witz am Digitalen, dass man nicht mehr versucht, die analoge Welt originalgetreu nachzuahmen, sondern die Prozesse und Daten anpasst. Deshalb waren auch die alten Terminkalender so bekloppt, die versuchten, wie ein alter Papierkalender auf dem Tisch auszusehen und gelochte Blätter zeigten.
Insofern begrüße ich es, dass Elster Funktionen hat, um Mitteilungen, Einsprüche und sowas online zu machen. Kein Umweg über andere Medien, nicht mal E-Mail, sondern direkt und auf die wesentliche Information begrenzt und ohne Konversionsprobleme direkt eingeben kann. Man muss keinen langen Brief mehr schreiben, sondern kann die einzelnen Punkte schnell und kurz in ein Eingabenfeld eingeben, und bekommt dann sogar eine Bestätigung der Übermittlung. Kostenlos. Bei allen Problemen, Verwirrungen und Miefigkeiten, die Elster aufweist, muss man auch die positiven Punkte anerkennen.
Deshalb habe ich Elster auch benutzt, um die drei Belege zu übermitteln, denn auch den Nachrichtentyp gibt es, ein PDF hinzuschicken.
Nun bittet mich das Finanzamt, ob ich ihnen zwei der drei Belege nochmal schicken kann. Sie sähen zwar, dass meinem Antrag „drei Dokumente beigefügt“ waren, „wobei aber nur die Abrehcnung vom … erfolgreich übermittelt wurde“.
Das finde ich jetzt komisch.
Ich hätte das ja unter gewissen Selbstzweifeln noch eingesehen, wenn die geschrieben hätten, dass ich in meinem Antrag drei Belege erwähnt, aber nur einen beigefügt hätte. Man macht ja auch mal Fehler und stellt sich mal blöd an. Dass sie mir aber schreiben, es seien drei Dokumente beigefügt worden, aber nur eines davon „erfolgreich übermittelt“, das finde ich jetzt irgendwie komisch. Man sagt ja, etwas Schwund sei immer, aber im Digitalen finde ich das dann doch irgendwie erwartungswidrig.