Gänzlich diversitätsfrei
Ach, guck an.
Ein Leser weist darauf hin, dass die Franzosen einen Werbefilm für ihr Land auf japanisch und im Manga-Zeichentrickstil gemacht haben, um japanische Touristen ins Land zu holen. Völlig ohne Diversität, Migration, Queer, keine Schwarzen, keine Araber, keine Polizisten, keine Banlieues, keine brennenden Kirchen:
📽️Pour sa campagne 2022 à destination du public japonais, Atout France innove ! Pour la 1ère fois, un film d'animation invite le public à un véritable voyage à travers les destinations françaises… #ExploreFrance🇫🇷
👉Pour en savoir plus : https://t.co/V2hSZuOY2l pic.twitter.com/M4vqVqSK6I— Atout France (@atout_france) July 22, 2022
Mit der Realität würde man keinen mehr ins Land holen.
Ich hatte mir zufällig die Tage mal auf Google Maps angeguckt, wo ich in den nächsten Jahren mal hinfahren will. Mal nach Kroatien, wo ich als Kind das letzte Mal war. Vielleicht mal nach Italien, wo ich nur ein einziges Mal als Kind war, mich aber noch sehr gut erinnern kann. Oder mal nach Frankreich, wo ich noch nie war? Doch, ich war einmal als kleines Kind in Monaco bei der Wachablösung dabei, und kann mich daran erinnern, weil ein noch kleineres Kind aus Deutschland sich daneben benommen hatte, an der Kette geschaukelt hatte wie bekloppt und lauthals „A-Loch! A-Loch! A-Loch!“ gebrüllt hatte, ohne zu wissen, was das Wort bedeutet oder wie man es richtig ausspricht. Die Deutschen im Publikum haben sich gebogen vor Lachen, was wiederum die Wache völlig aus dem Konzept gebracht hatte, weil die nicht wussten und verstanden, warum die alle so lachen, und dachten, bei ihnen sei was nicht in Ordnung und versucht haben, möglichst unauffällig zu kontrollieren, ob jeder die Hose zu und sauber hat. Was wiederum mir in lebenslanger Erinnerung geblieben ist. Weshalb ich mir sicher bin, schon einmal in Frankreich gewesen zu sein, obwohl ich mich an den Rest gar nicht erinnern kann. Ich bin auf dem Flughafen Charles de Gaulle umgestiegen und war von Karlsruhe aus mal im Elsass essen oder einkaufen. Und natürlich mal auf La Reunion.
Nun kam mir aber der Gedanke, sich mal die Südküste Frankreichs anzuschauen, weil ich als Kind doch so gerne die Gendarm von Saint Tropez-Filme von Louis de Funes gesehen habe. Das ist mir auch klar, dass das 60 Jahre später nicht mehr so aussieht, aber interessieren täte es mich schon, wie es heute aussieht, und Städte wie Cannes und Marseille hätten mich auch mal interessiert. Kann zwar kein Französisch, aber da lassen sich sicherlich Lösungen finden, auf La Reunion habe ich mich ja auch alleine durchgeschlagen. Und ein paar Brocken kann ich lernen, zumal ich mit Latein und Englisch ja manches von geschriebenem Französisch so grob verstehe.
Ich neige dazu, in solchen Fällen auf Google Maps einfach irgendwo willkürlich reinzuklicken und mich per Google Street View mal umzusehen.
Als ich dann die Gestalten gesehen habe, die Google Street View auf manchen Bildern dort aufgenommen hat, ist mir die Lust eigentlich schon wieder vergangen.
Wäre eigentlich mal ein Projekt. Ein böses zwar, aber immerhin eines. All die Stellen, die sie da im Manga-Film zeigen, und deren Umgebungen mal in der Realität aufnehmen.