Das Selbstbild der Germanisten
Ein beleidigter Germanist schreibt mir. Und ich antworte.
Hallo Herr Danisch,
Sie hatten ja von der Grundschule bis zum Abitur auch Lehrer, die Deutsch unterrichteten. An den Gymnasien waren / sind diese Lehrer studierte Germanisten.
Haben Sie in Ihrer Schulzeit nur “Ausschussware” erlebt, wurden Sie in diesem Fach nur von “parasitäre(n) Existenz(en)” unterrichtet?
Nein. Aber genau das ist der Quell meiner Verachtung für Germanisten. Denn meine Schulzeit ist 37 bis 50 Jahre her. Und die Leute, die ich damals erlebt habe, waren zumindest teilweise noch sehr fähig und wirklich gar kein Vergleich zu dem, was heute rumläuft. Die Leute damals konnten noch richtig gut Deutsch. Schwachsinn wie die Rechtschreibreform oder Gendersprache hätten die nicht mitgemacht. Und damals gab es das auch viel seltener, dass Leute in irgendein Gammelstudium reinschimmeln, und dann hinterher den Anspruch erheben, gut gefunden zu werden.
Wenn ich dagegen zum Vergleich nehme, was mir Leser, Lehrer, Bekannte und andere Quellen über den galoppierenden Genderschwachsinn berichten, den heutige Lehrerinnen an den ihnen ausgelieferten Schülern verüben, dann halte ich es für eine absolute Frechheit und Unverschämtheit, die heutige Germanistenbrut mit den Lehrern der beiden altsprachlichen Gymnasien zu vergleichen, an denen ich war.
Ich hatte aber bereits früher den Streit mit einer Deutsch- und Englischlehrerin beschrieben, die in beiden Sprachen schlicht zu dämlich war, um selbst einfache Aussagen verstehen zu können. Ja, diese Deutsch- und Englisch-Lehrerin war damals schon dümmer als Holzkohle und nicht in der Lage zur Diskussion. Der Konrektor sagte mir damals, wir Männer müssten da Rücksicht auf Frauen nehmen, die könnten es manchmal nicht besser.
Und die Rechtschreibreform war der verzweifelte Versuch, ebenso unfähiger wie überflüssiger Germanisten, endlich auch mal wichtig zu sein. Und ging voll in die Hose.
Außerdem erinnert mich die Herangehensweise an das Geschwätz der Philosophen, die dann mit den alten Griechen oder Kant daherkommen. Als ob sich deren Werke automatisch auf jeden Deppen übertragen würden, der es schafft, auf dem Campus das Immatrikulationsbüro zu finden und sich für „Philosophie“ zu immatrikulieren, als ob die Bezeichnung als solche schon die Weisheit vererbe, als ob jeder in der Tradition alter Griechen stehe, der sich auch nur „Philosoph“ nennt. Als ob man sich zu Wissen und Können einfach bekennen könnte, anstatt es sich zu erarbeiten. Wie ich diese Geisteswissenschaftler und ihr leeres Geschwätz verachte.
Sie brauchten als kluger Mensch zum Erlernen und Verstehen der deutschen Sprache und Literatur diesen “akademische(n) Müll” offenbar nicht und wurden lediglich durch diesen “nutzlose(n) Schwachsinn” traumatisiert.
Stimmt. Denn einen wesentlichen Teil des Deutschunterrichts habe ich verpasst, weil ich in der Grundschule in Hessen war, wo man deutsche Grammatik erst auf dem Gymnasium lernte, und auf das Gymnasium in Rheinland-Pfalz ging, wo man es an der Grundschule lernte und die Kenntnis dessen am Gymnasium einfach vorausgesetzt wurde. Ich hatte damals gar keine Ahnung, wovon die da alle reden, und habe deutsche Sprache und Grammatik stattdessen im Latein- und Griechisch-Unterricht gelernt. Meine Deutschlehrer waren die Latein- und Griechisch-Lehrer. Die Grammatik sehr viel besser und präziser erklärten als sämtliche Deutschlehrer meiner gesamten Schulzeit. Von den Deutschlehrern war ziemlich wenig zu lernen, und über die Dauer meiner Schulzeit hatten wir dreimal die Gelegenheit, mit lebenden Autoren zu sprechen, deren Werke wir im Deutschunterricht zuvor hatten interpretieren und auslegen müssen, so wie die Lehrer es uns zwingend vorgaben. Und in allen drei Fällen sagten die Autoren, das sei völlig falsch und Blödsinn.
Und Leute wie Karl May. Ich habe als Kind viele Bücher gelesen, selbst Groschenromane, als ich von den Großeltern eine Kiste Perry-Rhodan-Romane bekommen habe, die irgendwie übrig geblieben waren und die sie auf dem Dachboden gefunden hatten.
Und soviel darf ich anmerken: Wir hätten heute keine Gendersprache, wenn – heutige – Germanisten nur ein Minimum an Sprachgefühl und Kenntnis von Grammatik hätten, und nicht so entsetzlich tumbe Sprachkrüppel wären.
Nein. Obwohl die Deutschlehrer damals noch sehr viel besser waren als die heutigen, kann ich mich nicht erinnern, das viel Nützliches gelernt zu haben, was über Rechtschreibdiktate hinaus ging. Und das Aufsatzschreiben habe ich abgrundtief gehast. Niemals wieder würde ich Aufsätze schreiben, hatte ich mir damals in Reaktion fest vorgenommen.
Vielleicht sind Sie aber einfach nur überheblich und schreiben Ihre Texte – wenigstens zeitweilig – mit Schaum vor dem Mund.
Nein. Machmal mit Wut im Arsch, aber nie mit Schaum vor dem Mund.
Herr Danisch, lehnen Sie sich doch mal etwas entspannt zurück und werfen Sie nicht allen, die dieses Fach studiert haben, “Nutzlosigkeit” und “Bildungsfaulheit” vor. Und was die “Rechtschreibreform” aus den 1990er Jahren betrifft: Dort wurde über die Köpfe der Praktiker hinweg etwas beschlossen, was dann wieder geändert werden musste. Und was das unsägliche “Gendern” betrifft: Damit habe ich z. B. nichts am Hut.
Aber es waren eben Germanisten, die den Schwachsinn beschlossen hatten.
Und woher sollte ich wissen, dass es da einen Germanisten gibt, der mit Gendern „nichts am Hut“ habe? Ich kenne Sie ja gar nicht.
Aber auch sonst ist es nicht logisch. Gegenüber „alle Germanisten sind Idioten“ ist die Aussage „fast alle Germanisten sind Idioten, aber man muss als Germanist nicht zwangsläufig Idiot sein“ eine noch viel stärkere. Denken sie mal drüber nach.
Es ist schon interessant zu beobachten, dass jemand wie Sie, der so kritische Bemerkungen zum Zeitgeschehen verfasst, hier nicht in der Lage oder willens ist zu differenzieren und bei dem das Wort “Germanistik” offensichtlich einen Beißreflex provoziert.
Den Beißreflex löst bei mir eher das dumme Geisteswissenschaftler-Geschwätz vom „differenzieren“ aus. Denn effektiv heißt das nur, dass man jeglich Kritik zu unterlassen und alles in unendlichen Fallunterscheidungen, Bedingungen und Umschreibungen zu verklausulieren und fallzuunterscheiden habe. Die Masche kenne ich.
Vor allem ist es dumm. Ich hatte das früher schon beschrieben, warum die typische Geisteswissenschaftlerargumentationsweise „aber der Professor X von der Uni Y, der hat es doch drauf, der hat doch tolle Dinge geschrieben“ strunzdumm ist. Nur weil sich irgendwo einer selbst weitergebildet hat, ist das ja keine Aussage über den Studiengang oder das Fach. Ein Automodell bekommt ja auch nicht schon dann die Straßenzulassung, weil irgendwer irgendeinen kennt, der es geschafft hat, das Auto so umzubauen, dass die Bremsen tatsächlich auch funktionieren.
Anders gesagt: Ich habe es schon erläutert, dass man sich bei der Bewertung von etwas immer vorher überlegen muss, ob man es nach seinem Minimum, Maximum, Durchschnitt, Median, Streuung oder was auch immer bewerten muss. Und man kann Studiengänge nicht nach dem Maxium, seinen besten bewerten, nur weil es ab un zu welche gibt, die trotz ihres Studiums schlau geworden sind. Studiengänge muss man nach dem Minimum beurteilen, nach dem Schlechtesten, der da noch durchkommt. Nach den Fähigkeiten, auf die man sich bei einem Absolventen verlassen kann, und nicht denen, die man sich erhoffen darf. Ein Chirurgiestudium ist ja auch nicht das, bei dem es ein paar geschafft haben, dass ihre Patienten überlebten. Ein Chirurgiestudium ist das, bei dem man von jedem erfolgreichen Absolventen gewisse Mindestkenntnisse zuverlässig erwarten kann. Selbiges bei einer Fahrschule oder einer Pilotenschule.
Und wer mit „Differenzieren“ daherkommt, der hat das nicht verstanden. Der versucht es mit dieser Zerschwätzenstaktik, die ich erkenne und nicht mag. Wenn von einem Flugzeugmodell die Hälfte abstürzt, kann der Hersteller auch nicht kommen und verlangen, das müsse man differenzieren, es seien ja noch nicht alle abgestürzt. Ratet mal, wo Ihr Euch euer „Differenzierensgeschwätz“ hinstecken könnt.
Geisteswissenschaftler sind – von den Juristen mit ihren Staatsexamen vielleicht mal abgesehen, von denen ich aber auch immer wieder staune, wie wenig Ahnung da viele von ihrem Fach haben – Leute, die nicht darstellen können, zu was sie ihr Studium eigentlich verlässlich befähigt, und die immer wieder damit kommen, dass es doch auch ein paar gute Beispiele von ihnen gäbe.
Wenn man einen Informatik-Absolventen, beispielsweise im Bewerbungsgespräch, fragt, was er kann, dann sagt er, was er kann oder schon gemacht hat.
Fragt man einen Philosophen, Germanisten oder sowas, dann sagt er, was irgendwer anders kann oder gemacht hat.
Würde mir in einem Bewerbungsgepräch einer daherkommen, der mir, wie so viele Philosophen, damit kommt, wie wichtig Heraklit oder Kant waren, dann würde ich ihm antworten, Prima, dann machen wir denen ein Job-Angebot und zahlen Ihnen einen Vermittlungsprämie, wenn der Vertrag zustandekommt. Vielen Dank!
Die Leute behaupten ja nicht einmal, irgendetwas selbst zu können oder gelernt zu haben, aber sind zu Tode beleidigt, wenn man ihnen das sagt.
Genug jetzt davon. Überlegen Sie sich aber doch bitte einmal, welche Gedankenverbindungen es bei einem Nicht – Informatiker hervorruft, wenn über Menschen pauschal mit Begriffen wie “Müll”, “Ausschuss”, “parasitär” und “nutzlos” geurteilt wird.
Ach, Gottchen. Sie regen sich auf, wenn über sie „geurteilt“ wird.
Was meint Ihr, welche Gedankenverbindungen es bei mir auslöst, wenn ich meinen Steuerbescheid bekomme. Wenn ich Steuern und Abgaben zahle wie bekloppt, höher als irgendwo sonst auf der Welt, in einem mittlerweile miserablen dysfunktionalen Staat, weil ich als produktiv arbeitender Steuerzahler wo viele Idioten mitfüttern muss. Ich finde es jetzt gerade nicht auf Anhieb, die Tage kam wieder eine Mail eines Lesers mit Hinweis auf eine Aufstellung rein, wonach, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, der gesamte Wohlstand und die Produktivität Deutschlands von nur 15% der – weiß nicht mehr, Bevölkerung oder Arbeitenden – erwirtschaftet wird und der Rest nur bei denen Trittbrett fährt. Gerade hieß es wieder, dass rot-grün den öffentlichen Dienst massiv aufbläst, während gleichzeit dessen Funktion gegen Null geht. Immer mehr Menschen leben auf Kosten einer immer kleineren Gruppe von Arbeitssklaven.
Und deshalb bricht die Demokratie: Wenn die, die auf Kosten anderer Leben, gegenüber denen, auf deren Kosten sie leben, die Mehrheit, gar die absolute, bilden, ist ein deadlock eingetreten, der zum Untergang führt und aus dem es kein Entrinnen mehr gibt. Da sind wir nun.
Bis zum Untergang wirkt die Sache stabilisierend, weil der Nutzlose, der auf anderer Kosten lebt, darauf angewiesen ist, die Parteien an der Macht zu halten, die für seine Versorgung sorgen. Bis zum Tod. Des Wählers oder des Staates.
Und immer mehr Leute entscheiden sich für diesen korrupten Deal: Lebenslange Wählerstimme für rot-grün im Tausch gegen die lebenslange Vollversorgung bei völliger oder weitgehender Unfähigkeit und Nutzlosigkeit. Prinzip Feminismus. Prinzip Geisteswissenschaften. Öffentlicher Dienst. Quotenposten. Und wem’s reicht, für den Hartz IV. Und ein paar Deppen, die das alles erarbeiten.
Ich arbeite mir seit 30 Jahren den Rücken am Schreibtisch kaputt, weil ich mehr als doppelt soviel arbeiten muss, wie ich eigentlich arbeiten müsste, um meinen eigenen Bedarf zu erwirtschaften. Der Rest geht an den Staat und dessen „Umverteilungen“.
Ja, es gibt Germanisten, die dann Lehrer werden. (Von den meisten muss man heute aber sagen, dass sie dort noch mehr Unheil anrichten, als wenn sie gar nichts tun würden.)
Aber es gibt heute auch verdammt viele Germanisten, die einfach gar nichts werden und das auch nicht vor haben. Germanist ist heute keine Ausbildung, schon gar kein Beruf, sondern eher so eine Lizenz zum Schwafeln, etwa um sich beim öffentlich-schlechtlichen Dummfunk durchfüttern zu lassen.
Wir haben inzwischen eine ganze Bevölkerungsschicht, die sich, beeinflusst vom Marxismus, auf den Schwachsinn stützt, dass alles nur soziales Konstrukt sei, alles gleichwertig, und dass wir durch Überproduktion und die durch Maschinen immer höhere Produktivität geradezu darauf angewiesen sei, unproduktive Leute zu füttern, weil wir sonst ja gar nicht wüssten, wohin mit all der Produktivität.
Und da gibt es gewisse Kongruenzen zum Islam: Im Islam glauben viele, sie müssten nicht arbeiten, weil Allah die Ungläubigen geschaffen habe, um sie zu versorgen. Und Geisteswissenschaftler glauben, dass sie nicht arbeiten müssten, weil nach Marx die Arbeiter und die Produktivität geschaffen wurden, um sie zu versorgen.
Germanisten produzieren keinen Strom, keine Wärme, keine Lebensmittel, sie machen nicht, dass irgendetwas funktioniert. Und nur in Ausnahmefällen stellen sie etwas her, was sich verkaufen lässt, und auch dann oft nur zur Unterhaltung, als Luxusgut. Und sie machen nicht, dass andere es können. Wir haben derzeit 195 Länder auf der Erde. Davon sprechen drei als Muttersprache deutsch, die anderen 192 Länder nicht. Die kommen alle ohne Germanisten aus. Sie brauchen Klempner, Piloten, Ärzte, Informatiker, Busfahrer, Metzger. Jedes Land der Welt braucht Zahnärzte und LKW-Fahrer. Aber 192 von ihnen brauchen keine Germanisten. Manche haben ähnliche Berufe in ihrer Sprache, aber viele eben auch nicht.
Ein anderer Leser schickte mir zu meinem Schrieb über Germanisten den Vorschlag, dass man doch künftig jedem Abiturienten eine Liste von gesuchten Berufen, etwa die Liste der Berufe, die Neuseeland sucht, dranheftet, damit die mal drüber nachdenken, welchen Beruf sie ergreifen. Eigentlich ist es dann schon zu spät, denn wer Mathematik abgewählt hat, der wird kein Ingenieur mehr.
Schaut Euch mal die Liste an und guckt mal, wieviele Geisteswissenschaftler Neuseeland sucht.
Australien hat auch sowas, deutlich komplexer. Viel besser sieht es da auch nicht aus.
Man muss Euch nicht beurteilen, ob Ihr nutzlos seid. Man kann das vorher nachlesen.
Ja, Ihr hättet eine Aufgabe. Lehren und die deutsche Sprache bekunststücken. Aber was Ihr in den letzten Jahren als Arbeitsergebnis abgeliefert habt wie
- Rechtschreibreform
- Gendersprache
- Presse
- Fernsehen
- Schulunterricht
- sonstige Sprachverpanschung
zeigt, dass Ihr nicht mal das könnt. Im Englischen gibt es dafür eine Redewendung: you just had one job, and still failed. Ihr hattet nur eine einzige Aufgabe, und nicht mal die habt Ihr hinbekommen. Eure primäre, heilige Aufgabe wäre es gewesen, Feministen dafür öffentlich auszulachen, wie dumm und dämlich ihre Gendersprache ist. Aber Ihr habt es nicht einmal gemerkt, weil Ihr nicht mal wisst, was Grammatik ist und woher unsere Grammatik kommt. Ihr seid nur noch dazu da, denen in den Arsch zu kriechen, die dafür sorgen, dass Ihr in Eurer Nutzlosigkeit bezahlt werdet.
Nutzlosigkeit an sich ist ja nicht einmal das größte Problem – es wäre ja nicht so schlimm, wenn Ihr das, worin Ihr ausgebildet werdet, nach der Ausbildung wenigstens könntet. Aber Ihr könnt ja dann nicht einmal richtig Deutsch. Alles, was Ihr nach Eurem Abschluss seid, ist: Zu alt, um noch etwas zu lernen.
Sprachkrüppel in ihrer einzigen Aufgabe, und sonst auch nichts drauf.
Ich bitte den nächsten, darauffolgenden Blogartikel zu beachten. Gleiches Thema, anderer Inhalt.