Ansichten eines Informatikers

Köche durch Klassenkampf – Studierverbote wie in der DDR werden kommen

Hadmut
30.7.2022 15:22

Aktuelle Krämpfe des Marxismus.

Sogar den Dummen des Eskalationsgrades Marxist fällt inzwischen auf, dass das mit ihrer Gleichmacherei nicht so funktioniert, wie sie sich das vorgestellt hatten. Sie wollten alle zur Gleichmachung auf die Universität in die Nutzlosen-Studiengänge zum Master in Uselessness schicken, um dann aufgrund des formalen Abschlusses gleiche Löhne zu fordern, haben dabei aber übersehen, dass noch irgendwer die Arbeit machen muss, aber keiner mehr da ist, der noch arbeiten wollte, könnte oder die Ausbildung dazu hätte, zumal solche Daseinsgrundversorgung der Gattung bedingungsloses Grundeinkommen die Frage offenlassen, warum man noch arbeiten sollte.

Und das fällt eben sogar Linken auf, wenn sie nicht mehr bekocht werden, sondern sich ihr Essen selbst machen müssen, weil keiner mehr Koch werden will.

Zurück zum alten, funktionierenden Zustand kann man aber aus ideologischen Gründen auch nicht, weil es dann ja Ende mit der angestrebten Gleichheit und Klassenauflösung wäre und man zugeben müsste, dass man falsch lag und exakt den Bockmist gebaut hat, den einem die voraussagten, die man als „rechts“ und „Nazi“ in die Ecke stellte.

Was also tun?

Die Kommunistenpostille TAZ kommt mit einer Forderung daher: Aka­de­mi­ke­rkinder in die Gastro!

Man will jetzt den Akademikernachwuchs in die Gastronomie zwingen. Und begründen das mit dem Film American Beauty, indem der desillusionierte akademische Protagonist Lester Burnham eine Stelle im Schnellimbiss annimmt, um möglichst wenig Verantwortung zu haben.

Überall fehlt es hierzulande an Personal. Dabei sollten AkademikerInnen anfangen, Ausbildungen zu machen – denn soziale Mobilität nach unten ist wichtig. […]

Lester Burnhams Entscheidung (o. k., er stirbt am Ende des Films, aber das ist ein anderes Thema) weist den Weg aus dem derzeitigen Arbeitskräftemangel in Deutschland. Der ist nicht nur darin begründet, dass die Gesellschaft altert und es zu wenig Nachwuchs für den Arbeitsmarkt gibt. Ein weiterer wichtiger Grund ist, dass immer mehr junge Leute Abitur machen, danach studieren wollen und so später eher nicht eine Ausbildung zum Industriekaufmann oder zur Zerspanungsmechanikerin beginnen wollen. Zwar sind Arbeiterkinder immer noch deutlich unterrepräsentiert, doch auch sie sind Teil des Sogs an die Unis.

Heißt: Der linke Gesellschaftsumbau hat gerade die Gesellschaft kaputt gemacht, und sie brauchen nun dringend eine Lösung für das Problem.

Wenn nun aber alle, selbst FDP-PolitikerInnen, Aufstieg durch Bildung gut finden, muss trotzdem irgendjemand die notwendigen Blue-Collar-Jobs machen.

Also nun Abstieg durch Bildungsverbot.

Überall fehlt es an Personal

Die Lösung ist: Wir brauchen mehr Abstieg trotz Bildung. Akademikerkinder und AkademikerInnen sollten umsatteln und Hilfsjobs annehmen oder eine Berufsausbildung anfangen. Es wird zwar Widerstände im eigenen Milieu geben, aber dennoch lohnt es sich für sie.

Es fehlen derzeit nicht nur Fachkräfte, also Polizistinnen, Krankenpfleger, Heizungsinstallateurinnen oder Lkw-Fahrer. Es zeigt sich auch ein großer Mangel bei den Anlernjobs: Es fehlt Personal in der Gastronomie, es fehlen Lagerarbeiterinnen, es fehlen Securitys, es fehlen Loader – das sind die meist unsichtbaren Flughafenmitarbeiter, die die 20 oder 30 Kilo schweren Koffer in den Flugzeugbauch wuchten und später wieder aus ihm herausholen. […]

Der Subtext: Das ungezogene niedere Personal will nicht mehr die Jobs, die ihnen die Klassengesellschaft, in der man sich selbst gemütlich eingerichtet hat, zuweist.

Und

Natürlich sollte die analytisch begabte und belesene Akademikertochter nicht zwingend als Gabelstaplerfahrerin anfangen, das wäre eine Vergeudung von Talenten. Aber es ist stark anzunehmen, dass unter den 75 Prozent Akademikerkindern, die jedes Jahr ein Studium beginnen, einige sind, die das nicht tun, weil sie wirklich Lust darauf haben, sondern weil die Familie es so erwartet und weil „man das eben so macht“ im eigenen Milieu.

Heißt im Klartext: Eurasien war nie im Krieg mit Ozeanien. Kommando zurück, andere Richtung. Wir machen das jetzt wie in der DDR und lassen nicht mehr jeden studieren. Das wird jetzt politisch entschieden, wer noch alles studieren darf, und wer einen Arbeiter-Job annehmen muss. Denn das ist Klassenkampf:

Bürgerkinder bleiben ihrer Klasse treu

Diese Erfahrung ist eher selten in bürgerlichen Milieus. Man mag an einen anderen Ort ziehen, aber man bleibt seiner Klasse treu. Und auch wenn man nicht eindeutig begabt für eine akademische Karriere ist und diese auch nicht will, beugt man sich den Berufserwartungen der Eltern, auch um familiäre Subventionen oder die Schenkung einer Eigentumswohnung nicht zu gefährden. Dinge, die insgeheim einkalkuliert sind, aber eben auch abhängig machen.

Man sagt jetzt also, dass man Akademikerkinder vom Druck befreien will, auf die Universität gehen zu müssen.

Die Mutter aller Fragen

bleibt natürlich unerwähnt: Denn wir imporierten doch seit 2015 Millionen von Menschen und zahlen wie blöde, um die alle zu ernähren und unterzubringen. Da war doch mal die Begründung, dass wir genau die alle für diese Jobs brauchen. Wir zahlen uns dumm und dämlich, um die alle zu versorgen.

Warum ist daraus nichts geworden?