Ansichten eines Informatikers

Hoëcker, Sie sind raus…

Hadmut
3.8.2022 17:34

Vom sublinearen Denken.

Weil ich es doch gerade vom exponentiellen Denken und der Unfähigkeit dazu hatte, von geometrischen und arithmetischen Reihen, habe ich dazu noch Leserantworten bekommen.

Ein Leser meinte

Lieber Herr Danisch

in ihrem Artikel “Substitution” haben Sie eigentlich nur ein Element betont, nämlich die Fertilitätsrate. Was allerdings hhinzukommt (und im Intro zu “Idiocracy” auch zu sehen ist), ist die Generationslänge. Wenn in der einen Population, die Frauen schon nach ihrem Schulabschluss – so mit 20 oder jünger – in die Reproduktion gehen, in der anderen Population aber erst gut nach dem 30ten Lebensjahr, so verstärkt das ganze noch den Effekt. Schliesslich kann man nach 60 Jahren bei der ersten Gruppe schon in die dritte Potenz der Fertilität gehen, während man bei der anderen nur in der zweiten ist.

Ja, das hatte ich in einem der früheren Artikel schon mal angesprochen und Rechnungen angestellt. Im Prinzip müsste man die Fertilitätsrate nicht, wie bei uns üblich, mit Kindern pro Frau oder Paar, sondern in Kindern pro Mensch und Jahr angeben, womit eine Frau, die mit 32 ein Kind bekommt, auf den halben Wert einer kommt, die es mit 16 bekommt. Und dann sind die Unterschiede im Fortpflanzungsdurchsatz noch viel, viel größer. (Nein, nicht größer, aber offensichtlicher.) Es ist halt wirklich ein enormer Unterschied, ob jemand mit 30 anfängt, Kinder zu bekommen, und der Generationenabstand dann 30 Jahre ist, die Exponentialkurve dann mit x/30 läuft, oder mit 16 anfängt, und mit 32 dann schon Oma ist (und bis dahin noch 10 weitere bekommen hat).

Ein Leser meinte aber, es gäbe nicht nur die, die nicht exponentiell denken können und im linearen Denken behaftet sind, sondern sogar solche, die nicht einmal das können und geistig auf statischen Werten festgenagelt sind. Bernhard Hoëcker 2016:

Nochmal direkt das Youtube-Ding:

Das ist nun wirklich ganz doof. Ich hatte ja im Jahr 1 nach Corona schon mal beschrieben, dass ich das erste schöne Frühlingswetter des Jahres 2021 genutzt hatte, weil ich was in einem Laden am Hauptbahnhof abholen musste, die öffentlichen Verkehrsmittel gemieden habe, und die 10 km zum Bahnhof und zurück als Frühlingsspaziergang durch Berlin genutzt habe. Und mir ausschließlich Migranten, keine Deutschen begegnet sind. Und jetzt, dass in NRW in einem Drittel der Schulklassen über die Hälfte und in manchen sogar über 90% Migranten sitzen.

Der Brüller ist ja, dass unter dem Youtube-Video, das der Tweet hier zitiert, noch steht:

“Politik ist eigentlich nichts für mich”, sagt Comedian Bernhard Hoëcker. Wissenschaft sei viel interessanter. Doch die in Deutschland vielerorts vergiftete Stimmung Flüchtlingen gegenüber veranlasste den Hobby-Erklärer nun dazu, allen Skeptikern aufzuzeigen, warum sie keine Angst vor Flüchtlingen haben müssen.

Und dafür braucht er nicht mehr als 70 Sekunden. “Alle haben ja total Angst, dass wir von Flüchtlingen überschwemmt werden”, beginnt Hoëcker seinen Monolog in der jüngsten Ausgabe der “NDR-Talkshow”. Eine Million Flüchtlinge sei 2015 nach Deutschland gekommen – in ein Land, das 80 Millionen Einwohner habe. Ein Verhältnis von 1 zu 80 also.

Hoëcker und die Wissenschaft.

Den würde ich gerne mal fragen, wie er sich das eigentlich so erklärt, dass beispielsweise unter Lebensmitteln was verschimmeln kann, wo doch Sporen in der Luft nur so wenige sind. Oder warum sich COVID-19 überhaupt vermehrt. Der ist noch nicht einmal in der Lage, lineares Wachstum zu erfassen und macht einen auf Wissenschaft. Wikipedia:

Hoëcker studierte nach seinem Abitur von 1993 bis 1996 Volkswirtschaftslehre an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn bis zum Vordiplom.

Volkswirtschaft. So, so. Und dann bringt der solche Nummern. Exponentialrechnung kam wohl erst im Hauptdiplom dran.

Es ist ja schon ein Klassiker, dass Leute sich mit dem exponentiellen Denken sehr schwer tun, es gibt genau dazu ja die Legende vom Reiskorn und dem Schachbrett, die ja genau das beschreibt.

Aber wenn man noch nicht mal linear denken kann … kommt man immer noch beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen zwangsbezahlt unter.

Man müsste eigentlich mal die ganze Sendung sehen, ob ihm da jemand widersprochen hat oder die alle auf diesen Quatsch hereingefallen sind.

Aber schön fürs Archiv, um mal zu zeigen, wie uns das Fernsehen verarscht und desinformiert hat.