Nur noch retten statt rocken
Der Rundfunk Berlin-Brandenburg als Abbild der Republik.
Irgendwie scheinen sie gerade zu versuchen, selbst am lautesten über den Skandal zu schreien:
Patricia #Schlesinger ist mit großen Slogans beim rbb gestartet. Nach ihren Verfehlungen und dem folgenden Rücktritt hinterlässt die ehemalige #Intendantin ein Chaos – statt den #rbb zu "rocken", geht es darum, ihn zu retten. Ein Kommentar. https://t.co/hwC3oVtIUO
— rbb|24 (@rbb24) August 9, 2022
Die Erklärung findet sich im Text:
Wichtig wäre volle Transparenz und Demut
Wichtig dabei sollte die Nummer 1 in der Krisenkommunikation sein, die sich in jedem PR-Handbuch findet: Volle Transparenz und Demut. Um Entschuldigung bitten. Und die Deutungshoheit übernehmen durch eigene Aufklärung. Dem zur Seite eine Art Runder Tisch mit publizistischer Begleitung, die gerade hochgefahren wird.
Das – so erfährt man aus der rbb-Belegschaft, die zum Teil den Zerfall des DDR-Fernsehens und -Hörfunks miterlebte – wäre ein erprobter Weg. Auch um Vertrauen gegenüber denjenigen wiederherzustellen, die das System öffentlich-rechtlicher Rundfunk monatlich nicht ganz freiwillig bezahlen.
Aus der Belegschaft ist bereits zu hören: Lasst uns den rbb retten!
Aha. Ist wohl auch alles nicht echt, sondern das PR-Rezept für Krisen. Wie im Handuch: Hach, was sind wir so zerknirscht.
Blitzkarrieren
Im älteren Artikel des RBB ist ja auch noch davon die Rede:
Schlesingers rechte Hand, Intendanz-Leiterin Verena Formen-Mohr, wurde am Dienstag überraschend vom Sender freigestellt. Ohne Ankündigung beim Personal. Sie hatte beim RBB Blitzkarriere gemacht, genehmigte auch den teuren Massagesessel im Chefbüro.
Ist doch erstaunlich, wieviele Frauen heutzutage so „Blitzkarrieren“ hinlegen. Und wie oft das dann anbrennt. Und wo die überall drin steckt. Frauen nennen das ja so gerne „Netzwerken“, was man bei der CSU in Bayern mal „Amigos“ nannte. Korruption halt, Doppelbegriffe wieder einmal.
Ein Leser fragte gerade
PS: Ist Ihnen auch aufgefallen, dass bei fast allem, was so in letzter Zeit hochkocht, Frauen an der Spitze stehen?
Ja.
Weil der ganze Frauenzauber auf Betrug und Korruption beruht, und eigentlich auch aus nichts anderem besteht. Man hatte es ja eilig und wollte nicht warten, bis Frauen ausgebildet sind und sich die Karriere erarbeitet haben, die mussten ja alle gleich per Quote, Förderung und „Blitzkarriere“ oben rein. Und das brennt jetzt halt überall an. Die Professorin mit dem irren Blick, Sabina Jeschke, war ja auch ein paar Jahre im Vorstand der Bahn, für „Digitalisierung und Technik“. Dann irgendwie so geräuschlos verschwunden. Erfolge wären mir nicht zur Kenntnis gelangt.
Momentan haben wir ja eine Krisenhäufung: Pandemie, Ukraine-Krieg, Inflation, Wirtschaftskrise, Klima und Waldbrände, Fachkräftemangel. Eigentlich müssen wir die Frauenquote, gemessen an ihrer Wirkung, mit auf diese Liste setzen und als Krise auffassen: Geht alles kaputt. Insofern ist es nett, dass es gerade einen ÖRR-Sender trifft, denn gerade die predigen uns doch, wie wichtig die Frauenquote wäre, dass mit Frauen im Vorstand jedes Unternehmen prosperiere, expandiere, die Gewinne in den Himmel schössen. Bin man gespannt, wieviel da zusammenbrechen muss, bis den Typen vom Fernsehen wenigstens so ein bisschen was dämmert.
Apropos „Deutungshoheit“
Sie wollen ja die „Deutungshoheit“ über sich selbst erlangen (siehe oben). Dazu noch dieser Satz im besagten älteren Artikel:
RBB-Chefredakteur David Biesinger (48) kündigte ein journalistisches Recherche-Team im Sender an, sagte: „Wir brauchen eine eigene Faktenlage, müssen bei der Berichterstattung in die Vorhand kommen.“
Eine „eigene Faktenlage“, „in die Vorhand kommen“.
So, so.
Kann sich noch jemand an Donald Trump erinnern? Der US-Präsident mit der schnellen Frisur?
Dessen Pressesprecherin kam doch mal mit „Alternativen Fakten“ an. Dumm formuliert, aber im Prinzip nicht falsch.
Könnt Ihr Euch noch erinnern, was die Presse, vor allem die ARD-Sender dann daraus gemacht haben? Die großen „Faktenchecker“ und so? Weil ein US-Präsident es gewagt hatte, selbst auf Faktensuche zu gehen statt blind zu übernehmen, was die Medien jodeln?
Und jetzt kommen sie mit „eigene Faktenlage“.
Der RBB kann weg.
Sie haben bei den dritten Programmen sowieso die niedrigste Einschaltquote, und wir haben viel zu viele ÖRR-Sendeanstalten. Das kann sowieso kein Mensch mehr alles gucken. Will auch keiner.
Ich fände es überaus heilsam, mal einen Sender dicht zu machen.
Vielleicht nicht ganz abschalten, weil es ja immerhin noch die Hauptstadt ist, aber eben auf die Politberichterstattung runterstutzen, denen verständlich sagen, dass sie sich gefälligst benehmen sollen, und alles andere rauswerfen. Sollen sie einen Privatsender gründen, wenn sie Lust haben.