Privatfernsehen
Der Vorteil ist ja, man muss es nicht gucken und nicht zahlen.
Ich kann mich noch erinnern, welche Euphorie aufkam, als man damals das Monopol brach und Privatfernsehen einführte.
Es gab damals in Ludwigshafen den ersten „Offenen Kanal“, wo man sich sogar so eine damals sündhaft teure (analoge) Fernsehkamera, so ein Riesen-Ding, das man wie eine Panzerfaust auf der Schulter trug, ausleihen und dann selbst irgendwelchen Kram senden konnte. Und weil dieser Sender nur 150 Meter von meiner Schule entfernt war, bin ich da mal mit einem Kumpel hin und habe mal diesen Bedienkurs mitgemacht, den man braucht, um sich die Kamera auszuleihen. Haben dann aber nie etwas gesendet.
Und dann eben Tutti Frutti. Oder Alles nichts oder. Heieiei, war das damals gut. Das erste sinnlos mit Titten. Das zweite sinnlos mit Torten.
Weil die ja am Anfang nur billigst produzieren konnten. Und dann kamen die irgendwann in Schwung.
Und verloren ihn wieder.
Irgendwann wurde das nur noch blöd.
Ich hatte hier früher Privatfernsehen für umme. Ich hatte keine Lust, Geld für den Kabelempfang zu zahlen, wenn es doch hier DVB-T gab. Als die aber auf DVB-T2 umstellten, waren die Privatsender dann verschlüsselt und kostenpflichtig, und das sehe ich nicht ein, vor allem nicht, weil ich pro Fernseher zahlen oder ständig Karten umstecken müsste. Ich habe eh zuviel Medienkonsum, da brauche ich nicht noch mehr.
Und nun das:
Nein. Wir gendern. Weiter. Aus Gründen. https://t.co/CO5rbYhrlT
— ProSieben (@ProSieben) August 7, 2022
Das können sie gerne tun. Weil sie ja nicht zwangsbezahlt werden und nicht dem öffentlich-rechtlichen Auftrag unterliegen.
Was sie nicht tun können, ist zu erwarten, dass ich den Schrott dann noch schaue. Oder auch noch Geld dafür zahle.
Einer bringt es auf den Punkt:
Ich bin seit Jahren Aktionär. Wäre schön, wenn ihr euch mal langsam euren Aktienkurs anschauen könntet.
„Aus Gründen.“ https://t.co/mGQZkjoDga
— Erfrorener Distler (@EchteFreiheit) August 9, 2022
Ja, die hatten noch ein kleines Auf während der Pandemie, als im Lockdown alle zuhause rumsitzen mussten, aber ansonsten geht es seit Jahren bergab.
Wie ich schon gegenüber dem Landtag in Sachsen ausgeführt habe:
Fernsehsender sind eigentlich out und erledigt.
Und vor allem: Aufgrund des technischen Fortschritts auch nicht mehr nötig, nicht mehr von Nutzen.
Die Zukunft sehe ich in kleinen, unabhängigen Redaktionen, die ihre Shows und Serien produzieren, und diese dann streamen oder an eine Rumpfsendeanstalt übergeben, die nur noch für die technische Ausstrahlung über die Infastruktur zuständig ist. Und die dann mit ihrer Show oder Serie auch untergehen und sich neu formieren müssen.
Im Prinzip so, wie die kleinen Produktionsfirmen, die heute die Talkshows machen. Nur eben mit Wettbewerb und ohne Korruption.
Und dann so eine Art 1. und 2. Bundesliga. Die erste Bundesliga wird über die Antennen ausgetrahlt, die zweite nur gestreamt. Und dann eben die Auf- und Abstiegskämpfe wie im Fußball. Jedes Quartal fliegen die zwei schlechtesten aus der ersten Liga raus und kommen die zwei besten aus der zweiten Liga hoch.