Ansichten eines Informatikers

Drohnenkamerastabilisierung durch Gimbal

Hadmut
23.8.2022 15:54

Mal was erstaunlich technisches.

Manchen sagt der Begriff „Steady Cam“ noch etwas: Man stabilisierte Kameras für Studioaufnahmen und Aufnahmen im Freien, bei denen sich der Kameramann bewegen musste, durch ein großes, schweres, austariertes Gestell mit vielen Drehlagern, Pendelscharnieren und Gegengewichten, damit das Bild möglichst wenig wackelt. Damit sich der Kameramann bewegen und gehen oder sogar laufen kann, ohne dass das Bild hüpft und wackelt. Groß, schwer, teuer, umständlich, kompliziert.

Dann kamen die elektronischen Gimbals. Das ist Technik, die ebenfalls auf Drehlagern und Pendelscharnieren beruht, um eine Kamera in bis zu drei Drehachsen zu stabilisieren, aber auf Mikroprozessoren, Beschleunigungsmessern, Servomotoren und Software beruht, und viel kleiner, leichter, billiger, einfacher zu bedienen ist, gibt es sogar in die Kamera schon eingebaut (z. B. DJI osmo pocket), die die Kamera geradehalten. Meines Wissens ein Nebenprodukt der Drohnentechnik, weil man da Kameras einbauen und Bilder haben wollte, die nicht so wackeln wie die Drohne selbst, Geld, Platz und Traglast aber nicht für eine herkömmliche mechanische Steady Cam reichten. Deshalb entwickelte man diese von Servomotoren betriebe und elektronisch gesteuerten Gimbalsysteme, die die Kamera ruhig halten, indem sie jedes Wackeln der Drohne erkennen und ausgleichen. Das fand dann den Weg in den Kamerabereich, als der Drohnenhersteller DJI, der das für seine Drohnen entwickelt hatte, auf die Idee kam, das auch mit einer Kamera für die Hand, also ohne Drohne, anzubieten, weil man die Technik ja schon erfunden hatte und beherrschte, und das ja auch bei anderen Gelegenheiten nützlich wäre.

Bei Actioncams gibt es inzwischen eine dritte Lösung, nämlich den Bildsensor einfach größer zu machen und mehr als das spätere Bild aufzunehmen, und dann den Bildausschnitt für jedes Einzelbild des Videos so zu verschieben und zu drehen, dass innerhalb dessen, was der zusätzliche Bildrand hergeben kann, ein stabile(re)s Bild zu bekommen, das nicht so wackelt, etwa wenn man geht, rennt, fährt und es zu Erschütterungen kommt.

Nun schaut Euch mal diese Gimbaltechnik in Perfektion an:

Der braucht auch ein verwacklungsfreies „Bild“ um jagen zu können. Exakt dasselbe Prinzip wie bei einer Drohne mit Gimbal.