Öffentlich-Rechtliches Exempel statuiert?
Haben wir eine Schmierenshow erlebt?
Vom Huhn und den Affen.
Ein Leser fragte neulich mit Verweis auf dieses Comedy-Video an
ob die ganze Skandal-Nummer um Patricia Schlesinger beim RBB nur inszeniert war und man sie absichtlich hat hochgehen lassen, weil sie vielleicht mainstreamig, aber nicht mainstream-gehorsam genug gewesen sei.
Weiß ich nicht.
Aber der Gedanken, dass man den Leuten überdimensionierte Dienstwagen mit Massagesitzen, teures Parkett und private Essen auf Spesenabrechnung durchgehen lässt, damit sie sich angreifbar machen und man zumindest ein bisschen was im Kompromatkoffer hat, und dann mal eben in einer politisch problematischen Situation kurz vor dem Eintritt in die Mutter aller Krisen, nämlich den Winter ohne Gas und Strom, noch schnell ein Exempel zu statuieren. Gemäß dem Mao Tse-Tung zugeschriebenen, aber angeblich nicht belegten Ausspruch „bestrafe einen, erziehe hundert“ könnte man den Rundfunk in schwieriger Zeit nochmal daran erinnert haben, welche Wohltaten und wieviel Geld sie riskieren, wenn sie nicht genau so hüpfen, wie gewünscht. Angeblich ja habe er stattdessen das chinesische Sprichwort „Ein Huhn töten, um den Affen Angst einzuflößen“ benutzt, was nur etwas vornehmer und verständlicher außerhalb der chinesischen Mythologie übersetzt worden wäre. Der ursprüngliche Ausspruch würde hier den Zustand beim Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk aber noch viel besser beschreiben.
Hat man also ein etwas unbotmäßiges Huhn exekutiert, damit die Affen Angst bekommen?
Könnte sein. Weiß ich aber nicht.
Falls es so wäre, resultierte das in der Frage, warum Schlesinger dann das Maul nicht aufmacht und zurückschlägt. Aber dazu ist sie erstens nicht der Typ, und zweitens liegt vielleicht noch mehr im Kompromatkoffer.