Hatte ich es mir doch gedacht
Ich hätte drauf gewettet.
Ich muss allerdings einräumen, dass ich bewusst die Klappe gehalten habe.
Es ging doch seit ein oder zwei Tagen rum, dass es beim Christopher Street Day in Münster Zoff gab, weil ein „tatverdächtiger Mann“ Frauen als „lesbische Huren“ beschimpft habe. Ein 25-jähriger „trans Mann“ habe sich in einer nicht so genau und eindeutig beschriebenen Weise eingemischt, was man als „Schlichtungsbemühungen“ beschreibt (und sich in meiner Phantasie vor meinem Erfahrungsschatz irgendwie anders anhört), und was dazu geführt habe, dass der Angreifer den trans Mann geschlagen habe und der irgendwie ungünstig mit dem Kopf auf den Asphalt geschlagen und schwer verletzt worden sei. Man habe ihn ins künstliche Koma versetzt, inzwischen ist er aber eben daran verstorben. Erinnerte mich an die Tugce-Situation, die sich ja auch eingemischt und eine abbgekommen hatte, die sie nicht halten konnte und mit dem Kopf auf den Boden geknallt ist. trans-Mann = Ex-Frau, die scheinen da nicht so mit der Dynamik von Auseinandersetzungen vertraut zu sein.
Die Polizei suchte den Täter, und es gab solche Beschreibungen wie
Der als 18 bis 20 Jahre alter Mann beschriebene Tatverdächtige flüchtete demnach zu Fuß mit einem Begleiter und soll zwischen 1,70 und 1,80 Meter groß sein. Laut Zeugen trug der schmächtige Mann eine Jeans mit Schlag, ein T-Shirt und einen Anglerhut. Die Polizei fahndet nach ihm und sucht weitere Zeugen.
Das kam mir schon irgendwie komisch vor, weil doch inzwischen immer irgendwelche Hinweise auf die Herkunft mitgegeben werden. Entweder spricht jemand akzentfrei deutsch und ist Weißer, oder hat ein südländisches Aussehen oder irgendsowas.
Heute hieß es, die Polizei habe ihn gefasst, aber wiederum keinerlei Informationen über die Person. Und das ist komisch, weil sich die Polizei doch immer so gerne beeilt dazuzusagen, dass der Täter „Deutscher“ sei, wenn sich das sagen lässt.
Nun ging den ganzen Tag schon die Empörung über den Vorfall die Social Media rauf und runter, alle hatten sich schon eingeschossen, dass das ein Rechter gewesen sein müsste.
Wie widerwärtig kann man sein, den Tod eines Menschen für die eigene Agenda zu instrumentalisieren?@ardenthistorian hat die Vorreiter-Rolle übernommen und versucht vollkommen pietätlos, diese abscheuliche Tat medial auszunutzen. pic.twitter.com/37izpQBzRw
— Heinz van Eugen (@heinzvaneugen) September 2, 2022
Zu den widerlichsten Erscheinungen nach dem gewaltsamen Tod des jungen #Malte gehören trittbrettfahrende Leichenfledderer ⬇️, die ihn schon für ihren Haß mißbrauchen, ehe er überhaupt unter der Erde ist und bevor es Ermittlungsergebnisse zum Täter gibt. pic.twitter.com/ToT1xeY35i
— Richard Meusers v.W. ن (@maternus) September 2, 2022
#Malte wurde brutal attackiert, als er helfen wollte. Jetzt ist er tot. Seine Courage bleibt unvergessen.
Misogyne und trans*- oder queerfeindliche Gewalt sind bittere Realität. Diese entsetzliche Tat zeigt: Wir sind beim Kampf gegen Queerfeindlichkeit längst nicht weit genug.
— Katrin Göring-Eckardt (@GoeringEckardt) September 2, 2022
Was @sibelschick schreibt!!! #Malte pic.twitter.com/f11nr1PGUW
— Zuh(er) Jazmati (@zuherjazmati) September 2, 2022
Ein junger Mann wird totgeschlagen, weil er anderen helfen wollte. Auf einem #CSD. Mitten in Deutschland. Im Jahr 2022. Das macht mich fassungslos und unendlich traurig. Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen von #Malte. Solcher Hassgewalt müssen wir mit aller Härte entgegentreten. https://t.co/p1xhq94iFs
— Nancy Faeser (@NancyFaeser) September 2, 2022
Ein junger #Mann muss sterben, weil er am vergangenen Samstag am Rande des #csdmuenster Frauen vor homophoben Übergriffen schützen wollte.
Ich bin nicht nur zutiefst traurig. Ich schäme mich auch für dieses Deutschland!
Meine Gedanken sind derzeit bei #Malte. pic.twitter.com/kdP31YUdDy
— Frank Schurgast (@FrankSchurgast) September 2, 2022
#Malte ist tot, weil er sich am CSD vor Lesben stellte, die homofeindlich angegriffen wurde. & weil es Arschlöcher gibt, die alles #trans, alles queere hassen. Weil er Mut hatte. He is not the only one. Transmemschen sind unglaublicher Gewalt ausgesetzt. #Transfeindlichkeittötet pic.twitter.com/uXzn9Eeiq7
— FaggotsForFuture ✊✊ (@RealTadzioM) September 2, 2022
#Malte, ein trans Mann, der zwei Lesben vor queerfeindlichen Anfeindungen schützen wollte, wurde zusammengeschlagen und ist gestorben.
Ich bin cis und hetero. Wir müssen bessere Allies sein. Trans Menschen werden angefeindet, angegriffen und diese Gewalt tötet. #Solidaritaet— Doro Marx (Probably back) (@Dori_Kiel) September 3, 2022
Der Tod von #Malte ist so grausam. Wie kann man Menschen, die einfach nur sie selbst sein wollen, so hassen, dass man sie bis in den Tod prügelt? Noch einmal: #Queerfeindlichkeit tötet, auch in Deutschland. Und gerade deshalb kämpfen wir weiter für Selbstbestimmung aller. ️️⚧️
— Moritz Körner (@moritzkoerner) September 2, 2022
Der Chef von Die Linke.queer beschuldigt Marie Vollbrecht, Alice Schwarzer, Alice Weidel und Sahra Wagenknecht mit "sprachlichem Hass" den Täter ermutigt zu haben. https://t.co/6Zlg7nGU1I
— queer.de (@queer_de) September 2, 2022
Und so weiter und so fort, obwohl noch niemand wusste, was eignetlich passiert ist und wer der Täter ist. Als ob man gerade die Ungewissheit ausnutzen wollte, um schnell noch seine Agenda unterzubringen und politische Gegner zu beschuldigen.
Irgendwie hatte ich schon das Gefühl, das geht schief. Das erinnerte doch so an Tugce. Da hieß es auch erst, die wunderbare edle Tugce habe sich mutig dem Bösewicht entgegengestellt und die Schwachen beschützt, um wie eine heilige mit ihrem Leben zu bezahlen. Zwei Mädchen habe sie auf der Damentoilette vor dem Unhold beschützt, und mit dem edlen Leben bezahlt. Dann stellte sich heraus, dass nichts davon stimmte. Der Täter wollte gar nichts von ihr, sondern hatte auf dem Parkplatz eine Auseinandersetzung mit einem anderen Mann. Tugce, streitsüchtig und besserwisserisch, ist auf den zugegangen – und nicht etwa der auf sie – und hat sich da eingemischt, ohne kampftauglich zu sein. Die hat dann das Gleichgewicht verloren, ist umgefallen wie ein nasser Sack und mit dem Hinterkopf aufgeschlagen. Die ganze Story vom Engel, der sich aufopfert um andere zu schützen und vom finsteren bösen Angreifer, der kleine Mädchen angeht, nicht haltbar, moralisierend-idealisierender Phantasieschrott.
Nun kam raus:
Der Tatverdächtige von Münster, der den Transmann Malte getötet haben soll, heißt laut BILD Nuradi A. und ist abgelehnter Asylbewerber aus Russland. Er soll wegen Drogendelikten und Körperverletzung polizeibekannt gewesen sein. 2017 wurde er Deutscher Jugendmeister im Boxen.
— Jan A. Karon (@jannibal_) September 3, 2022
Exklusiv: Der Täter von #Münster ist Russe, heißt Nuradi A. und war Jugendmeister im Boxen. Er hatte auf dem CSD drei Frauen attackiert und als „lesbische Huren” beleidigt. Trans-Mann Malte C. eilte ihnen zur Hilfe und wurde von Nuradi A. totgeprügelt. https://t.co/08vAfHt9gp
— Timo Lokoschat (@Lokoschat) September 3, 2022
Da stimmen also schon mal dreiviertel der Social-Media-Political-Correctness-Kommentare nicht, weil der ja bestimmt nicht von deutschen Politikern ermutigt wurde. Zumal es ja auf das Konto von rot/grün geht, Migranten reinzuholen und sie auch dann, wenn sie abgelehnt wurden, nicht abzuschieben. Das ist ja das grüne Programm, solche Leute im Land zu halten und Abschiebungen systematisch zu sabotieren. Dementsprechend sind auch schon viele der Tweets und Kommentare wieder verschwunden. Ich hätte die alle screenshoten sollen, hatte aber die Zeit nicht.
Jetzt bin ich mal sehr gespannt, wer da dann eigentlich wen angegriffen hat. Ob der wirklich den „trans Mann“ zusammengeschlagen hat, weil er queerfeindlich ist, wie das überall behauptet wurde, oder ob nicht umgekehrt die trans-Mann-Frau, wie das hier in Berlin so viele tun, sich für über allen anderen stehend hielt und den angegriffen hat. Denn es heißt ja schon, dass er/sie (es heißt immer Mann, trotzdem ist von Gynozid die Rede) da aktiv eingegriffen hätte. Und es hieß ebenfalls, dass „Malte“ nicht am Schlag, sondern am Aufprall auf dem Boden gestorben ist, also wie bei Tugce schon ein Verlieren des Gleichgewichts gereicht haben kann.
Und man soll ja immer beide Seiten anhören. Mal sehen, wie der dann die Situation darstellt. Ob der überhaupt etwas Ursächliches getan hat, oder „Malte“ vielleicht aus anderem Grund hingefallen ist und aufgeschlagen ist, etwa gestolpert. Mal sehen, was da noch rauskommt.
Auf jeden Fall finde ich es würzig, dass man hier erst ein riesiges linkes Geschrei ansetzt und gegen die bösen Queerhasser loshetzt, und dann stellt sich heraus, dass beide Seiten des Streites Artefakte links-grüner Politik waren. Dabei hatte man doch so sehr auf die Segnungen und universellen Vorteile der Diversität gesetzt, mit der alles besser werde.
Es scheint, als würde die Diversität nicht so funktionieren wie gedacht und versprochen.
Mal sehen, ob das Geschrei morgen weitergeht oder wieder einmal ganz plötzlich verstummt.