Ansichten eines Informatikers

Rudel – Herde – Schwarm

Hadmut
26.9.2022 16:32

Wie ich noch so drüber nachdenke, wie ich da „Schwarm“ einordne, schreibt mir ein Leser:

Hallo Herr Danisch,

es ist ganz einfach:

Rudel: Fleischfresser

Herde: Vegetarier

Schwarm: berührt den Boden nicht

Mit freundlichen Grüßen

Und was ist dann „Schwarmintelligenz“? Ich hatte schon länger den Verdacht, dass da die dahinter stecken, die im Douglas-Adams’schen Sinne nie von den Bäumen heruntergestiegen sind. Aber können dann Wespen einen Schwarm bilden, die in einem Loch im Boden wohnen, sondern werden sie erst zum Schwarm, wenn sie ausschwärmen?

Nochmal Wikipedia gefragt:

Herde:

Als Herde bezeichnet man in der Zoologie überwiegend eine Ansammlung großer, in der Regel gleichartiger ebenerdig-laufend (kursorial) lebender, oft ausschließlich pflanzenfressender Amnioten, vor allem großer Säugetiere und großer Laufvögel. Die Bezeichnung ist unabhängig davon, ob es sich um Wildtiere oder um Haustiere handelt. Insbesondere in Herden zusammenlebende, sowohl wilde als auch domestizierte Huftiere werden als Herdentiere bezeichnet.

Bei einer Herde handelt es sich um einen mehr oder weniger einheitlich koordinierten Sozialverband von weniger als zehn bis einigen tausend Individuen. Je nach Größe kann eine Herde ein anonymer Sozialverband sein, in dem die meisten Individuen einander nicht kennen, oder ein individualisierter Sozialverband, in dem die Tiere miteinander vertraut sind. Unter bestimmten Umständen vereinigen sich vor allem bei Wiederkäuern (Ruminantia) kleinere Gruppen, bei denen die Gruppenmitglieder engere Bindungen zueinander haben, zu großen anonymen Herden. Solche großen Herden können dann auch aus Tieren verschiedener Arten zusammengesetzt sein, beispielsweise aus Gnus, Zebras und Straußen.

Kleinere Herden können entweder locker und ohne ein (permanent) führendes Tier organisiert sein, wie bei männlichen Hirschen außerhalb der Paarungszeit, oder hierarchisch mit einem Leit- oder Alphatier, wie bei Pferden. Das Herdenverhalten ist von vielen Faktoren abhängig, sei es die Verfügbarkeit der Nahrung, sei es artspezifisches Fortpflanzungsverhalten. Durch eine große Herde mit vielen wachsamen Tieren sinkt die Wahrscheinlichkeit für das einzelne Tier, von einem Raubtier erbeutet zu werden.[1] Pinguine stehen beim Überwintern in großer Zahl dicht zusammen, das reduziert den Verlust an Körperwärme. Das Herdenverhalten gilt als evolutionäre Anpassung.[2]

Das wäre nämlich meine Frage gewesen, warum Pinguine dann Herden bilden, obwohl sie doch Fisch fressen. Zählt vielleicht nicht zu „Fleisch“ im engeren Sinne?

Rudel:

Rudel bezeichnet in der Verhaltensbiologie eine geschlossene und individualisierte Gruppe von Säugetieren. Ein Rudel ist eine geschlossene Gruppe, weil die Mitglieder eines Rudels nicht beliebig austauschbar sind. Ebenso ist es eine individualisierte Gruppe, weil die Mitglieder der Gruppe sich untereinander kennen. Innerhalb eines Rudels herrscht oft eine Rangordnung[1] und eine gewisse „Arbeitsteilung“.[2] Im Unterschied dazu ist eine Herde eine Ansammlung großer, in der Regel gleichartiger Säugetiere, von denen einige zwar verwandtschaftliche oder andere soziale Beziehungen untereinander haben können, dies gilt aber nicht für die Herde als Ganzes.

Zu den rudelbildenden Säugetieren gehören sowohl Pflanzenfresser wie verschiedene Arten der Hirsche, Mufflons, Gämsen und Steinböcke als auch Raubtiere wie Wölfe, Schleichkatzen, Löwen und Hyänen.[1]

Das Sammeln der Tiere, die ein Rudel bilden, nennt man rudeln.

Stimmt also wohl nicht ganz, wenn auch Pflanzenfresser Rudel bilden.

Anscheinend aber nennt man auch in der Botanik das gehäufte Autreten von Pflanzen einer Art ein „Rudel“, und das nicht nur bei fleischfressenden Pflanzen.