Manifest der Gesellschaft zur Vernichtung der Männer
Beim Aufräumen gefunden.
Ich hatte neulich mal in irgendeinem Blogartikel erwähnt, dass es sogar eine feministische Schrift gibt, die die weitgehende Ausrottung der Männer zum Inhalt hat.
Ein Leser hatte sich beschwert, das hätte ich frei erfunden, sowas könne es nicht geben, ich müsse das belegen. Ich hatte aber gerade keine Zeit, nach dem Buch zu suchen, weil ich nur noch in Erinnerung hatte, dass es ein schmales Bändchen irgendwo im großen Misthaufen feministischer Literatur ist, und ich gerade keine Zeit habe, es also nicht ad hoc beweisen kann.
Allerdings gehen mir diese Leute auch ziemlich auf die Nerven, die als selbsternannte Beweisgläubiger unterwegs sind, und erwarten, dass man ihnen als völlig fremde Person seine Aussagen bweist, als könnten sie sich beliebig an der Arbeits- und Lebenszeit anderer Leute bedienen. Man ist gegenüber einer allgemeinen Öffentlichkeit keineswegs in Beweiszwang oder Beweisschuld. Und wenn, dann auch nicht jedem einzelnen gegenüber, was sich schon daraus ergibt, dass man 761 Jahre bräuchte, um sich mit jedem der 80 Millionen Leute in Deutschland 5 Minuten auseinanderzusetzen, unterstellt, man täte das 24 Stunden, 7 Tage rund um die Uhr ohne Pause und Unterlaß. Es scheitert schon an praktischer Umsetzbarkeit, jedem alles zu beweisen, ich wüsste aber auch nicht, warum ich einem x-beliebigen Menschen, noch dazu unter Pseudonym, meine Arbeitszeit ohne Gegenleistung schulden sollte, weil ich eine Beweislast hätte. Manche Leute glauben einfach, sie hätten das Recht, jeden zu schikanieren. Und wenn man es nicht tut, dann krakelen sie laut, man könnte es nicht beweisen, was dann selbst üble Nachrede oder Verleumdung ist, denn nur, weil man es dieser Person gegenüber nicht getan hat, bedeutet ja nicht, dass man es nicht könnte. Ich bin durchaus manns genug und in der Lage, jemandem die Hand zu schütteln, und tue es trotzdem nicht jedem gegenüber.
Beim Auf- und Umräumen – ich entbuche gerade mein Arbeitszimmer und räume Bücher in die Abstellkammer um, weil ich leider sagen muss, dass Bücher, insbesondere physische auf Papier, in meiner Arbeitspraxis fast keine Rolle mehr spielen und nur noch zur Verzierung da stehen, während ich noch vor 20 Jahren sehr stolz auf meine riesigen Bücherwände voll bis unter die Decke in meinem Karlsruher Arbeitszimmer war – bin ich dran vorbei gekommen:
Valerie Solanas: SCUM Manifest der Gesellschaft zur Vernichtung des Mannes.
Voll durchgelesen habe ich es nie, aber es geht darin darum, den Männer die Schuld für einfach alles zu geben und sie als durch und durch schlecht darzustellen. Und wohl auch für die Ausrottung zu plädieren.
Zwar behaupten viele andere Feministinnen, das sei Satire, sie selbst betritt das aber. Und den Effekt kennt man ja, dass sie es vorher immer ernst meinen, und dann, wenn es nicht gut ankommt, hinterher sagen „Das ist Satire, merkt Ihr das etwa nicht?“.
Dass es keine Satire ist, merkt man daran, dass sie tatsächlich versucht hatte, Männer umzubringen, unter anderen Andy Warhol. Wikipedia:
Am 3. Juni 1968 passte Valerie Solanas Warhol vor den neuen Räumen seiner Factory ab und schoss dreimal auf ihn. Warhol wurde durch einen Schuss schwer an Milz, Bauch, Leber und Speiseröhre verletzt.[4] Außerdem schoss sie den Kunstkritiker Mario Amaya in die Hüfte und versuchte, Warhols Manager Fred Hughes in den Kopf zu schießen. Dabei blockierte ihre Pistole.[5] Hughes forderte sie auf zu gehen, und Solanas verließ die Factory, wobei sie allerdings eine Papiertüte mit ihrem Adressbuch auf einem Tisch zurückließ. Warhol wurde ins Columbus-Mother Cabrini Hospital gebracht und musste sich einer fünfstündigen Operation unterziehen, die erfolgreich verlief.[4][6]
Girodias nutzte die durch den Skandal ausgelöste öffentliche Aufmerksamkeit, um Solanas’ S.C.U.M. Manifesto zu veröffentlichen. Solanas wurde zu drei Jahren Haft verurteilt, die sie im Matteawan State Hospital für kriminelle Geisteskranke absaß. Nach ihrer Entlassung 1971 war sie meist obdachlos, in den 1980er-Jahren lebte sie in Kalifornien. Am 25. April 1988 wurde sie vom Hausmeister eines Obdachlosenheims im Tenderloin-Viertel von San Francisco tot aufgefunden. Sie war mit 52 Jahren an einem Lungenemphysem erstickt.
Das läuft bei mir nicht mehr unter Satire. Das ist versuchter Mord (abhängig natürlich von der Frage der Schuldfähigkeit).
Trotzdem galt sie nicht als Kriminelle oder Geisteskranke, sondern als Radikalfeministin, und ihr SCUM Manifesto fand in der feministischen Szene viel Aufmerksamkeit, Beachtung und Zustimmung.