Wahn oder Dschihad?
Eine Frage auf Messers Schneide.
Euch ist sicher aufgefallen, dass die Presse und das Fernsehen immer sehr schnell dabei sind, Morde durch Migranten unter „psychisch krank“ einzustufen.
Abdalrahman A. sticht im ICE auf Passagiere ein. Er gibt an, psychisch krank zu sein, ein Gutachten scheint das zu bestätigen. Bis die Ermittlungen plötzlich in eine andere Richtung kippen: den Grenzbereich zwischen Wahn und Islamismus. Simuliert er sein Leiden nur – und ist IS-Terrorist?
Die eigentliche Tat, für die sich A. nun vor Gericht verantworten muss, löste am 6. November 2021 bundesweit Entsetzen aus: Mit einer acht Zentimeter langen Klinge stach A. damals im ICE 928 unvermittelt auf Fahrgäste ein. Der Zug war an dem Morgen gerade von Passau nach Nürnberg unterwegs. Kein Streit, kein Wortgefecht ging voraus, als der Angreifer sein Messer achtmal in den Kopf- und Halsbereich des ersten Mannes rammte. Drei der vier Opfer erlitten schwere, potenziell lebensgefährliche Verletzungen. Sie überlebten.
Was diesen Fall so brisant macht, ist die Bewertung. Denn er führt in einen politisch aufgeladenen Grenzbereich, der bei Sicherheitsbehörden und in Gefängnissen seit Jahren stärker in den Fokus rückt. Die Frage, um die es hier geht, lautet: War der Messerangriff im ICE die Tat eines Irren, eines nicht zurechnungsfähigen Kranken oder die eines überzeugten Dschihadisten? Und lässt sich das in Fällen wie diesem überhaupt so klar trennen?
Sie betrachten dann einige Fälle von Somaliern, Palästinensern, die hier mordeten. Immer in der Öffentlichkeit, immer ohne vorherigen Streit oder Anlass.
Doch als A. kurz darauf in einer Hochsicherheitszelle des psychiatrischen Krankenhauses in Regensburg untergebracht war, kamen Zweifel auf. Er soll in Gesprächen mit dem Personal nahegelegt haben, eine Erkrankung nur vorzutäuschen. Es gab von da an den Verdacht, der Messerangreifer simuliere. Nach ausführlichen Untersuchungen kam ein weiterer psychiatrischer Gutachter zu dem Schluss, dass A. nicht psychisch krank sei. Es wirft zumindest Fragen auf, warum er in der JVA zuletzt dennoch in der psychiatrischen Abteilung untergebracht war und wie das zusammenpasst.
Es könnte also durchaus sein, dass das Teil des islamistischen Dschihad und seiner Ausbildung ist, sich als psychisch krank auszugeben, und dass man hier politisch sogar gerne drarauf anspringt, um den Islamismus kleinzureden.