Bitte Internet ausdrucken

Verstehe ich jetzt nicht. Heißt es nicht immer, das sei totaaal Nazi, Angst vor Blackouts zu schüren?

Die BILD spottet, dass der Kreis Warendorf (Münsterland) empfiehlt, alle wichtigen Informationen auszudrucken, weil man bei Stromausfall nicht mehr googeln kann.

Bürger sollen zur Blackout-Vorsorge jetzt „wichtige Informationen“ aus dem Internet ausdrucken! Der Kreis warnt: „Ohne Strom können Sie im Internet nichts googeln. Drucken Sie wichtige Informationen heute schon aus!“

„Auch Ihr Mobiltelefon als Datenspeicher wird ohne externe Stromversorgung nur für eine begrenzte Zeit zur Verfügung stehen“, heißt es auf der Website des Landkreises. Also gilt: Daten sichern auf Papier.

Olaf Gericke (56, CDU), Landrat Kreis Warendorf, zu BILD: „Die Kreise und Gemeinden bereiten sich intensiv auf außergewöhnliche Situationen wie etwa Stromausfälle vor. Aber auch jeder Einzelne sollte Eigenvorsorge betreiben, denn besser man ist vorbereitet.“
Olaf Gericke (56, CDU), Landrat im Kreis Warendorf, rät Bürgern zur „Eigenvorsorge“

Also hopp, hopp, sofort alles ausdrucken, drei Regale voller Aktenordner müssten es schon sein, weil Ihr ja vorher nicht wisst, was wichtig werden könnte. Hauptsache, Ihr habt alles ausgedruckt, was wichtig ist. Weil sich das ja auch alles im Notfall nicht ändert. Da tun es auch die drei Jahre alten Ausdrucke … obwohl … nein, alle 3 Wochen alles ausdrucken.

75 Gemeinden im Münsterland haben sich der Kampagne „Vorsorge statt Sorge – Besser bereit“ angeschlossen, raten etwa dazu, Essens-Notfallvorrat, Grill und Kurbelradio bereitzuhalten.

Kurbelradios.

Was haben die alle mit diesen Kurbelradios?

Hat ja neulich bei Hochwasser auch nichts gebracht, was im Radio kam. Ich hatte mal ein Kurbelradio. Ein Notfallradio mit Kurbel und Solarzelle. Die Solarzelle war so schwach, dass man tagelang brauchte, um das Ding in Betrieb zu setzen. Und die Kurbel ist so schwach, dass man ganz vorsichtig kurbeln muss, damit sie nicht abbricht. Vermutlich hält sie im Falle des Falles lang genug, um viermal Nachrichten zu hören.

Und ich hatte mich so gefreut, dass wir endlich mal an den Punkt gekommen waren, dass wir nicht mehr so viel wie früher ausdrucken müssen.