Ansichten eines Informatikers

Bei uns kommt die Bahn aus der Steckdose – noch

Hadmut
17.11.2022 23:42

Wieder ein Fall von Divergenz zwischen Realität und Politik.

Eine Leserin schreibt:

Sehr geehrter Herr Danisch,

in München werden einzelne Linien offensichtlich so lange reduziert befahren, dass es sich lohnt, eigens die Aushänge anzupassen. Bei der Bahn häufen sich die Ausfälle wegen Krankheit oder Personalnotstand (https://www.bahn.de/service/fahrplaene/aktuell). Aber was will man für künftig 49 Euro auch erwarten? Sicherlich nicht: „den Schienengüterverkehr bis 2030 auf 25 Prozent steigern und die Verkehrsleistung im Personenverkehr verdoppeln“ (Koalitionsvertrag S. 39 https://www.spd.de/fileadmin/Dokumente/Koalitionsvertrag/Koalitionsvertrag_2021-2025.pdf). Das konnte doch in der Ampel niemand ahnen, dass dafür auch jemand arbeiten (was ist das?) muss. Deutschland hat fertig.

Mit herzlichen Grüßen

und schickt mir diese Screenshots und Fotos mit (nur die wichtigsten, es waren mehr):

[Wie gesagt, sie hat noch viel mehr Screenshots mitgeschickt, ich geben die jetzt aber nicht alle wieder, einfach ganz viele solcher Meldungen. ]

Warum werden die jetzt alle so krank?

Die Corona-Welle hat sich doch offenbar abgeflacht, und in vielen anderen Bereichen hört man ja nichts von besonderen Krankenständen.

In einigen findet man das allerdings schon, beispielsweise bei Briefträgern in Berlin.

Es könnte also gut sein, dass inzwischen eintritt, was auf Dauer unvermeidbar ist: Die Leute haben keinen Bock mehr, die arbeiten nicht mehr, weil es ihnen zu blöd wird.

Dazu kommt eben das von der Leserin angesprochene Problem, dass die Leute ja auch nichts mehr dafür zahlen wollen und alles gratis / für 9 Euro / für 49 Euro haben wollen, ohne zu erklären, wo das Geld für die tatsächlichen Kosten herkommen soll.

Im Englischen gibt es so eine Redewendung, die mir gerade dazu einfällt: You get what you pay for. Du bekommst genau das, was Du bezahlt hast.

Oder, frei übersetzt: Geliefert wie bestellt.