Ansichten eines Informatikers

Drei Föhnfrisuren für Charlie

Hadmut
3.12.2022 15:58

Herrlich.

Ich habe als Kind gerne diese albernen 70er/80er-Jahre-US-Serien gesehen, Straßen von San Francisco, Kojak, A-Team und wie die alle hießen. Eigentlich ein schrecklicher Quatsch, und immer dasselbe. Und schon dahingehend politisch korrekt, dass es immer Schießerei und immer Watschen gab, aber nie jemand verletzt wurde. Ist Euch mal aufgefallen, dass es bei A-Team die absurdesten wüstesten Autounfälle mit Überschlägen und allem gibt, und ausnahmslos jedes mal, teils erst Sekunden später, noch eine kurze Einstellung gezeigt wird, wie die Insassen sich befreien und davonlaufen, und keinen Kratzer haben, kein Bindfaden am Anzug gerissen ist, nicht mal einen Fleck haben sie abbekommen? Und dass das A-Team immer mit der automatischen Wumme ballert, man immer überall die Funken fliegen sieht, sie aber noch nie jemanden getroffen haben?

Ich hatte gerade den Fernseher laufen, während ich noch Schranktüren montiert und gerichtet habe.

Drei Engel für Charlie, läuft gerade auf One HD.

Habe ich damals total gerne gesehen. Farah Fawcett, boah.

Was ein Kitsch, alles aufgedonnert, immer perfekt, und vor allem immer exakt gleich geschminkt, die Frisuren mit einer Galone Haarspray aufgemöbelt. Und immer schön die Haare in die Kamera schütteln, mit Augenaufschlag, versteht sich, und ohne strahlend weißes Zahnpastalächeln ohne vom Zahnarzt kalibrierte Knabberleiste der Qualität 1a geht gar nichts.

Und: Alle gertenschlank.

Und wisst Ihr was:

Diese klischeegeformten Betonschönheiten waren trotzdem meilenweit schöner anzuschauen als alles, was der Queer-Zeitgeist und die Tattookrampfgesellschaft heute zu bieten haben.

Denn so klischeehaft, geföhnt und billigdrehbuchig die waren, sie haben jedenfalls versucht, gut auszusuehen und es gewollt, und nicht den Eigenvandalismus in den Vordergrund gestellt. Die wirken zwar wie ein Reihenbungalow in einer Neubausiedlung, aber damit weit besser als die von heute, die wie die Graffiti-Ruinen in runtergekommenen linken Stadtteilen wirken.

Und das scheint universell zu sein, denn zwar schaut man heute nicht mehr so Drei Engel für Charlie, aber Drei Haselnüsse für Aschenbrödel, und da ging auch nicht weniger Haarspray drauf.