Ansichten eines Informatikers

Doch noch RFID

Hadmut
6.12.2022 21:11

Ich bin gerade erstaunt.

Eigentlich war ich der Ansicht, dass RFID-Tags zwar schön und gut sind, ihnen aber von Barcodes und vor allem von QR-Codes weitgehend der Garaus gemacht wurde.

Denn vieles, nahezu alles, wozu RFID-Tags in der Praxis eingesetzt werden, können Bar- und QR-Codes auch, sind aber deutlich billiger oder kostenlos, weil sie mit Rechnungen, Adressaufklebern und so weiter einfach mit ausgedruckt werden, und man meistens ohnehin einen Aufkleber braucht, um unmittelbar menschenlesbare Informationen zu haben. Und die Barcode- und QR-Codeleser (oder besser gesagt, die 1D und 2D-Barcodeleser) sind inzwischen so gut, dass die auch Entfernungen überbrücken können, sogar teils größere als RFID-Leser.

Die Tage war ich aber verblüfft.

Ich habe von einem Paket, das per Luftpost aus Deutschland hier ankam, den Paketaufkleber abgezogen, und was war drunter? RFID-Antenne und -chip. Die verwenden Aufkleber für Thermodrucker, die die Paketmarke mit allen Angaben und Barcode drucken, und trotzdem noch einen RFID-Chip im Aufkleber drin haben. So im Abseits, wie ich gedacht habe, scheinen sie also noch nicht zu sein. Ich dachte, sowas wäre längst zu teuer und ersetzt.

Bei Decathlon fällt mir das auf, dass jedes Warenstück, jede Socke einen RFID-Tag und eine eigene Seriennummer hat, dass man beim Bezahlen also festlegt, welches Exemplar eines T-Shirts man gekauft hat, und man die nicht per Barcode scannt, sondern in ein Box wirft, wo sie automatisch erfasst werden. Da ist das klar, sowas geht mit Barcodes nicht.