Vom Einkaufen und Essen in Zypern
Ein Leser fragt an, wie das in Zypern mit dem Essen aussieht.
Das kann ich inzwischen beantworten.
Ich könnte das jetzt kurz machen und sagen „Weitgehend normal“, wenn man das, was wir in Deutschland so machen, als „normal“ definiert. Will sagen:Eigentlich gibt es da gar nicht so viel zu erwähnen, europäischer Standard eben. Aber ich hole trotzdem mal etwas weiter aus.
Einkaufen und so
Man muss sich immer in Erinnerung halten, dass (die Republik) Zypern gerade mal etwa 1,3 Millionen Einwohner hat, das ganze Land also gerade mal auf ungefähr ein Drittel von Berlin kommt, da allerdings noch viele „Ausländer“ dazukommen, die dort leben.
Deshalb kann Zypern schon quantitativ nicht die Versorgungslage beim Handel anbieten, wie in Deutschland. Dazu kommt, dass die Nachfrage in Zypern auch anders ist, weil die Zyprioten im Vergleich zu etwa Deutschland einen deutlich einfacheren Lebensstil pflegen. Die Leute haben weniger Sachen in der Wohnung, machen weniger, beschränken sich in vielen Dingen auf das Einfache, und dementsprechend sind die Wohnungen einfach gehalten. Allzuviel mehr als eben die Küche, ein Wohnzimmer mit Sofa und Fernseher, die Schlafzimmer mit Einbaukleiderschrank und Bett und dem obligatorischen Gasgrill haben viele nicht und geben die meisten Wohnungen auch nicht her, auch der Bedarf an Kleidung ist deutlich reduziert. Man hat was für die warme Jahreszeit, und noch was, wenn’s mal kälter ist. Fertig. Entsprechend reduziert ist auch die qualitative Nachfrage und damit die Lage im Angebot. Vereinfacht kann man sagen, dass man das, was man braucht, auch sehr gut angeboten bekommt, und das, was man nicht so kriegt, eigentlich auch nicht braucht. Mehr als ein paar kurze Hosen, T-Shirts, ein., zwei Kapuzenpullis und ein, zwei lange Hosen an kalten Tagen, Schuhe, Regenjacke habe ich bisher auch nicht gebraucht.
Dazu kommt, dass es eine Insel ist und vieles, nahezu alles, importiert und per Schiff oder Flugzeug herangebracht werden muss. Vieles ist teurer, einiges erstaunlicherweise aber auch billiger, teils deutlich billiger als in Deutschland, weil man vieles auch direkt und billig aus China und anderen Teilen Asiens bezieht. Ich hatte ursprünglich damit angefangen, alle wichtigen Dinge, sofern klein und tragbar, in Deutschland zu kaufen und dorthin zu schleppen, ertappe mich inzwischen aber eher dabei, sie in Zypern zu kaufen und nach Deutschland mitzubringen. Mir ist allerdings noch nicht klar, nach welchen Kriterien sich das dort richtet, wann etwas teurer oder billiger ist. So habe ich mir – ich will da jetzt nicht Werbung nachen, aber das ist halt das, wo ich gerade den direkten Vergleich bei gleicher Marke habe – bei IKEA Unterregale der Serie BESTA bestellt. Die Corpusse (eigentlich müsste man Corpus ja lateinisch deklinieren, und wenn ich mich jetzt spontan nicht irre, könnte das u-Deklination sein, aber wenn ich jetzt corpūs schreibe, dann versteht mich keiner, und ich bin mir jetzt nicht sicher, ob es wirklich u- oder o-Deklination ist, also nehme ich jetzt einfach die englische Bezeichnung, dort heißen die Frames) sind deutlich teurer als in Deutschland, die Türen auch. Der Regalboden kostet dort aber weniger (Zypern 5 Euro, Deutschland 6 Euro), und ich dachte zuerst, sie hätten dort eben einen billigen Hersteller gefunden, weil IKEA ja nicht weltweit zentral herstellt, sondern nur die Baupläne vorgibt und das Zeug von Möbelherstellern in der Nähe fertigen lässt. Stand aber Made in Poland drauf, die werden dort also viel weiter hingeschippert und sind trotzdem billiger als in Berlin, und ich verstehe nicht, warum mal teuer und mal billiger. Ähnlich bei LIDL. Die haben da auch ihre Wochenangebote, auch die Werkzeuge, und oft sind die da ein paar Euro teurer, manchmal aber auch billiger.
Will sagen:
Alles, was man so für das normale, tägliche Leben braucht, also innerhalb eines gewissen Rahmens bleibt, bekommt man dort ohne weiteres. Man zahlt häufig etwas mehr, manchmal etwas weniger, und lebt insgesamt wohl etwas günstiger, weil man weniger braucht. So habe ich mir dort einen großen Flachbildfernsehr gekauft, Samsung, der dort schon günstig war, Riesen-Ding mit 4K für dreihundertnochirgendwas, und mir inzwischen für ein anderes Zimmer noch einen zweiten, Coocaa, auch 4K, auch ziemlich groß, recht gut, für 259,-, und das war der kleinste (mit 4K, es gab noch einen ein Zoll kleineren mit nur FullHD), den sie da im Angebot hatten. Kleine Fernseher haben die dort erst gar nicht.
Ich habe aber mal auf einer früheren Reise den Polfilter versehentlich in Berlin liegen lassen, hatte ich ihn eigentlich auch nicht so dringend gebraucht, aber das mal zum Test-Fall gemacht, wie die Versorgungslage ist, und mich aufgemacht, in Zypern einen Polfilter zu kaufen. Hat nicht funktioniert. Zwei Fotofachgeschäfte, die es laut Google und GoogleMaps in Nikosia und Larnaka geben sollte, existierten schlicht nicht. In Nikosia wussten die im Geschäft neben dem angeblichen Ort auch nichts davon, und in Larnaka war da ein Geschäft für Babykleidung drin, und die wussten auch von nichts. Man bekommt durchaus Kameras in den Elektronikläden, aber nur die jeweils kleinsten, billigsten und teils ältere Modelle, weil einfach der Bedarf nicht da ist. Es kauft keiner, und man sieht wirklich nur sehr wenige Leute überhaupt noch mit einer Kamera herumlaufen. Und was nicht verlangt wird, ist ruckzuck raus aus dem Angebot. DVD-/Bluray-Player? Ja, die hatten wir früher mal im Angebot. Aber das kauft ja keiner mehr.
Konsumelektronik und einigen Computerkram kann man also bei Public kaufen, das ist sowas wie Mediamarkt plus Buchladen, aber zwei Nummern kleiner, und eine Computerladenkette ist Stephanis, wo ich schon einiges gekauft habe. Es gibt auch noch zwei, drei Online-Händler, die ich aber noch nicht ausprobiert habe. Und die Möglichkeit, sich Zeugs aus dem Ausland schicken zu lassen, dazu aber mal in einem anderen Blogpost mehr, das würde hier zu weit vom Thema weg führen.
Haushaltswaren, Saisonartikel wie Badeausstattung, palettenweise Schulhefte zum Schulanfang, Weihnachtskitsch bis zum Erbrechen, jeglichen Haushaltskram, Kinderspielzeug, jedweden Tinnef und Unterhosen kauft man bei Jumbo.
Jumbo ist kein Laden im herkömmlichen Sinne. Jumbo ist ein traumatisches Einkaufserlebnis. Endlos Regale voll mit Billigkram (oder Zeugs, das billig wirken soll, es dann aber noch nicht so ist), und kein Entrinnen. Denn der ganze Laden ist ein Labyrinth, und wenn man einmal drin ist, muss man sich durch sämtliche Gänge mäandern, um alles anzusehen, bis man an der Kasse angekommen ist. Dazu verhext. In einem Einkaufszentrum, das nur zwei Stockwerke hat, muss man trotzdem über drei Stockwerke durch alle Gänge gehen, um im unteren Stockwerk reinzugehen und im oberen wieder rauszukommen. Manches taugt, manches ist sogar gut, auch wenn manchmal einfach lächerlich billig, manches ist Schrott. Ich habe kleinere Computermäuse für 3 Euro gekauft, die wirklich prima sind. Und ich habe so eine kleine, augenscheinlich sehr gut und modern antihaftbeschichtete Bratpfanne türkischer Produktion für 4 Euro gekauft, die wirklich gut aussah. Ich habe in meinem Leben noch kein Küchengerät erlebt, das eine derart schwer zu lösende Verbindung mit Rührei eingeht, die auch stundenlangem Einweichen und Gewaltanwendung zu widerstehen vermag.
Selber kochen
Das wäre jetzt die richtige Stelle für die englischsprachige Floskel „that having said…“.
Das Lebensmittel zu den Grundbedürfnissen gehören, ist die Versorgung auch ziemlich gut. Ich habe bisher vier große Supermarktketten identifiziert:
- LIDL, natürlich sehr ähnlich wie in Deutschland, aber nicht völlig gleich, vieles an den zypriotischen Markt angepasst, etwas anderes Angebot, dafür aber auch besser bei frischen Sachen, beispielsweise frische Salate (gut) und warme Hamburger im Tütchen (schmeckt wie Pappendeckel)
- Alphamega, sehr gut sortiert, Qualität deutlich gehoben, große Auswahl, aber dafür auch etwas teurer,
- Sklavenitis, bisschen einfacher, große Auswahl, günstiger, hat auch Haushaltskram, Werkzeug, günstige Klamotten,
- Papantoniou, auch gut sortiert.
Daneben noch unzählige einzelne Supermärkte, von denen manche recht edel wirken, andere auch eher billig und nach Lagerhalle, und nicht wenige Supermärkte sind zweistöckig.
Dazu kommen noch ganz viele kleinere bis winzige Minimarkets. Ich manchen bekäme man alles, was man braucht, weil sie famos ausgestattet sind, andere sind eher so zur Notversorgung. Und natürlich teils sogar exzellente Metzgereien und Fischläden, und einige, eher skurril wirkende Bäckereien.
Versorgungsengpässe wie in Deutschland habe ich noch nicht erlebt, die Regale sind voll und die Kassen so besetzt, dass es nicht zu langen Schlangen kommt.
Manche Dinge bekommt man nicht, ich vermisse Laugenbrötchen und -brezeln.
Andere Dinge sind teuer. Butter ist teuer, das Stück kostet zwischen 3 und 5 Euro. Eier sind teuer. Milch ist etwas teurer. Ich habe neulich mal die Milch der Fettstufe 0% ausprobiert, die schmeckte dann aber auch nach 0%.
Ich habe so eine Marotte. Ich esse gerne mal Pellkartoffeln mit etwas Salz, Kräutern und Creme Fraiche. Creme Fraiche bekommt man so gut wie gar nicht, nur bei Alphamega habe ich eine gesehen, britischer Edelhersteller, das Gläschen so um die 4 oder 5 Euro. Da muss man dann halt zu Joghurt, Tzaziki, Humus oder sowas greifen. Und die Kartoffeln fand ich geschmacklich fad.
Apropos Kartoffeln. Es gibt mehrere Sorten, aber die Unterscheidung und Angabe, ob mehlig oder fest kochend ist da nicht üblich. Ich habe welche gesehen, die so groß wie ein Brot waren, lang wie mein Unterarm ohne die Hand. Meist werden Kartoffeln offen, also nicht im Netz, verkauft, und meist hängt noch richtig Erde dran.
Generell kann man sagen, dass die Obst- und Gemüseabteilung in Zypern zwar teuer ist als in Deutschland, aber dann schon gleich wirkt wie im Bio-Markt. Orangen, die ich gekauft habe, sagen ganz anders aus. Nicht alle so schön einheitlich makellos, kugelrund, leuchtend orange und alle gleich wie in Deutschland, sondern krumm, ungleich, pockenhäutig, erdig, als ob sie der Nachbar vom Baum gepflückt hätte (was er könnte, denn es wachsen Orangen- und Zitronenbäume und stehen auch in der Stadt herum, ich habe diese Woche mal an einem Orangenbaum voller reifer Orangen geparkt. Aber gut waren sie.
Brot ist etwas eingeschränkt. Man findet Vollkornbrot, aber eher am Rande. Klassiker ist eben das traditionelle zypriotische Brot, das wie ein ganz gewöhnliches Weißbrot wirkt, aber kreisrund ist, und das durchaus auch ein paar Tage hält.
Es gibt also ein Riesen-Angebot, aber es ist etwas anders als in Deutschland, und man muss sich umstellen, lernen, etwas anders zu kochen.
Ich habe den Eindruck, dass viele Zutaten etwas fader als bei uns schmecken, was möglicherweise aber auch auf bessere Qualität schließen lassen könnte, weniger Chemie. Durch die Kartoffeln bin ich noch nicht durch die Sorten durch.
Und dann natürlich Fleisch und Fisch. Grillen und Fleisch auf dem Teller sind normal, man vergleiche „My big fat greek wedding“.
Es ist einfach kein veganes Land, obwohl es auch da lecker Sachen gibt. Ich hatte schon mehrmals mit Reis gefüllte Paprikaschoten oder so eine Mischung aus Spinat und Reis, beides sehr lecker, esse ich sehr gerne.
Essen gehen
Es gibt unzählige Restaurants. Natürlich vor allem griechisch im griechischen und türkisch im türkischen Teil. Wer das nicht mag, der ist da falsch. Ich mag die griechische und die türkische Küche sehr. Es gibt auch ein paar andere, ab und zu findet man eine Pizzeria oder was chinesisches, aber eher selten.
Man muss aber etwas unterscheiden. So die richtig erwartungsgemäßen Restaurants findet man vor allem in den touristenlastigen Gegenden. Die Touristenstadt Agia Napa ist voll davon, eins am anderen. Im Winter wird aber die ganze Stadt ausgeschaltet, da haben die dann alle zu. In Limassol oder Paphos findet man sie natürlich um die Strandpromenaden herum. Und die sind eigentlich ausnahmslos alle sehr gut.
Davon abseits findet man dann eher einfachere Restaurants, wo es ebenfalls sehr gute gibt, aber um da ehrlich zu sein, sind nicht alle unbedingt sehr gut. Muss man halt ausprobieren, um zu wissen, was einem gefällt und was nicht, generell aber sind sie eben mindestens gut.
Was mir etwas fehlt sind so die kleineren Essensgelegenheiten wie ich sie von Deutschland kenne, mal eine Döner auf die Hand oder eine Pommes in der Tüte.
Das ist in Zypern nicht üblich, im Gehen zu essen. Zum Essen setzt man sich in ein Restaurant. Deshalb gibt es da auch eher wenige solcher kleiner Speisen. Natürlich gibt es viel „to go“, aber das heißt, eingepackt mitzunehmen und nicht unterwegs zu essen. Zumal mir die Dönerläden nicht so unbedingt zusagen, denn es gibt hier die Unsitte, in den Döner stets (weil billig Volumen schaffend) Pommes mit reinzuwickeln, und das finde ich schrecklich. Ich esse gerne Döner und ich esse gerne Pommes. Aber ich finde, es passt geschmacklich nicht zusammen, schon gar nicht, zusemmengerührt. Dadurch werden die Döner dann so käsig-fade.
Man hat halt weniger Hektik, nimmt sich mehr Zeit, macht das in Ruhe, erträgt die Hitze, die die meiste Zeit des Jahres herrscht, setzt sich in Ruhe hin und isst da eben was am Tisch.
Gewissen Einfluss hat auch die britische Kultur aus der Kolonialzeit. Gerade in den Hotels merkt man das, weil man da meist das britische Frühstück bekommt, also schweres Zeug mit Bratwurst, Bratkartoffeln, gebackenen Bohnen, gebratenem Speck, Rühr- und Spiegelei und sowas. Kalorienbombe. Das kann man durchaus machen und von seiner Halbpension zehren, wenn man den Stil einhält, und mittags nur eine Kleinigkeit isst, und dann erst abends wieder richtig. Manche Restaurants haben deshalb nur abends geöffnet oder haben nur abends das volle Angebot, weil sie nur abends den Grill anschmeißen.
Es gibt auch einige typisch zypriotische Gerichte, da habe ich aber noch nicht den Überblick. Die schon angesprochenen Paprikaschoten oder der Spinat mit Reis scheinen dazu zu gehören. Dann gibt es hier so eine Sorte landesspezifischer würziger Dinge auf halber Strecke zwischen Bratwurst und Kebabrollen, sehr gut. Kleftiko, kleine Lammröllchen, und ich bin mir noch nicht sicher, ob die beschriebenen Rollen und Kleftiko dasselbe oder verschiedene Dinge sind. Moussaka esse ich auch sehr, sehr gerne, das ist so eine Art Kartoffelauflauf mit Fleisch und Käse, quasi so eine kartoffelhaltige griechische Alternative zur Lasagne.
Das Traditionsgericht schlechthin sind wohl Meze, ich weiß aber noch nicht so genau, was das eigentlich ist. Das besteht wohl aus ganz vielen Kleinigkeiten und einer großen Zahl kleiner Schüsselchen mit ganz vielen Leckereien, aber ich habe es noch nicht geschafft, Meze zu essen. Ich bin bisher nämlich immer alleine unterwegs gewesen und Meze wird erst ab mindestens zwei oder drei Personen serviert, weil es zu aufwendig ist.
Dann jede Menge Käse von Ziegen und Schafen.
Und, wie könnte es anders sein, natürlich der Halloumi.
Irgendwo habe ich gelesen, dass die EU – natürlich aus politischen Gründen, um Zypern zu stützen und die Türken Richtung Wiedervereinigung zu stupfen – lebensmittelrechtlich festgelegt hat, dass nur der Käse aus Zypern „Halloumi“ heißen und unter dem Namen verkauft werden darf, dabei aber überhaupt nicht oder kaum festgelegt, was es eigentlich ist und wie er zubereitet wird, und beiden Hälften Zyperns das Recht eingeräumt, ihren Käse als Halloumi anzubieten, also auch Nordzypern, obwohl man Nordzypern ansonsten nicht anerkennt und schneidet, es mithin also griechischen und türkischen Halloumi gibt, aber von Zypern muss er sein, wenn er in der EU unter dem Namen verkauft werden soll und nicht nur schnöde Grillkäse heißen soll. Billig ist Halloumi in Zypern aber nicht, und seltsamerweise scheint es einfacher, in Berlin an einen Halloumi-Döner zu kommen als in Zypern. Ob der Käse in Berliner Halloumi-Dönern dann auch wirklich von Zypern, oder nicht aus einer anderen Gegend der Türkei kommt, wäre die Frage. Ich meine nämlich, dass der Halloumi, den ich bisher in Zypern gekauft habe, im Detail etwas anders schmeckt als der von den Berliner Türken.
Zypern ist nicht Deutschland
Identisch ist das Essen nicht.
Alles schmeckt etwas anders, auch die Waren vom Bäcker. Selbst das Obst.
Das mag vielleicht nicht jedem gefallen.
Für mich ist es aber eher Grund als Hindernis, denn abgesehen davon, dass mir manche Dinge etwas fad vorkommen, wie manche der Kartoffelsorten oder Pommes im Döner, schmeckt es mir in Zypern ausnahmslos gut, und es macht mir Spaß, einfach mal draufloszubestellen und zu gucken, was dann kommt.
Mir persönlich geht das nämlich unheimlich auf den Wecker, wenn bei Reisen – früher war das stärker, inzwischen hat es etwas nachgelassen – dabei steht, dass man auch im fernen Land X eine deutsche Reiseleitung, deutsche Küche und deutsches Bier bekommt. Dann muss man nicht reisen, dann sollte man lieber Fernsehen gucken. Für mich besteht der – oder zumindest ein – Reiz ja gerade darin, mal was anderes zu sehen, zu schmecken, zu riechen, zu probieren, zu erleben. Zumal das Essen ja auch immer zum Klima und zum natürlichen Angebot an Nahrungsmitteln passen muss.
Und ich empfinde es gerade als angenehm, dort auf Entdeutschungskur zu sein und nicht auf so etwas wie Ballermann, Schnitzel und Oktoberfest zu treffen. Wenn sie nur Laugenbrötchen hätten.
Einer meiner Griechischlehrer in der Schule sagte mal, dass man erst eine Fremdsprache erlernen muss, um die eigene Sprache verstehen zu können. Ich glaube, das ist mit dem Essen genauso.