Ansichten eines Informatikers

Frau und Klimakterium Pay Gap

Hadmut
21.12.2022 20:07

Leser fragen – Danisch weiß es auch nicht.

Ein Leser fragt mich als Feminismus- und Genderexperten an, wie das zusammenpasst, dass Feministen gleichzeitig

  • den Gender Pay Gap bejammern und „gleichen Lohn für gleiche Arbeit“ fordern und
  • gleichzeitig darüber jammern, wie schlimm das Klimakterium sei und wie sehr es ihre Arbeitsleistung herabsetzt:

Wie das zusammenpasse, gleichzeitig „gleichen Lohn für gleiche Arbeit“ und Rücksichtnahme auf die geringere Leistungsfähigkeit der Frau zu fordern.

Weiß ich nicht.

Aber es war ja auch schon seltsam, dass man „gleichen Lohn für gleiche Arbeit“ und alle vier Wochen eine Woche Menstruationsurlaub forderte. (War da nicht was, dass Frankreich das jetzt eingeführt hat?)

Es scheint sich um eine Ausprägung des Orwell’schen Doppeldenk, oder, wie es in manchen Übersetzungen heißt, Zwiedenken zu handeln, nämlich gleichzeitig eine Aussage und ihr Gegenteil für wahr zu halten, um sozialistisch denken zu können. Es ist übrigens eng verwandt damit, dass Frauen Verantwortung und Führungspositionen für Frauen fordern, und kaum, dass sie sie haben, es sehr eilig haben, alle Verantwortung auf die nächst greifbaren Männer abzuwälzen und für gar nichts verantwortlich zu sein. Sieht man auch an Betrügerinnen wie Elizabeth Holmes und Korrupten wie Eva Kaili, die, sobald ertappt, nichts eiligeres zu tun haben, als die Schuld auf irgendeinen Mann zu schieben und alle Verantwortung von sich zu weisen, während Feministinnen fordern, dass Frauen mehr Verantwortung bekommen sollen.

Und so ergibt es sich, gleichzeitig gleichen Lohn für gleiche Arbeit zu verlangen und niedrigere Leistungsanforderungen für Frauen wegen derer niedrigeren Leistungsfähigkeit zu fordern. Der Feminismus hat ja schon die Auffassung vertreten, dass es frauendiskriminierend sei zu fordern, sich nicht selbst zu widersprechen.

Rhetorisch betrachtet ist das eine systematische Folge, dass der Feminismus aus zwei Disziplinen besteht, nämlich dem Gleichheits- und Differenzfeminismus, was es erlaubt, gleichzeitig zu verlangen, wie Männer und anders als Männer behandelt zu werden und sich über jeden beliebigen Zustand zu beschweren. Das ist so ähnlich wie die Gesetzesexegese der Juristen, die ich gerade erwähnt habe, die da verschiedene Auslegungsmethoden haben, und, völlig egal, wie der Gesetzestext lautet, immer die Auslegung und Ausnahme finden, um dann doch zu urteilen, wie sie gerade wollen und eine Begründung nachzuschieben, wieso der Gesetzestext von ihrer Entscheidung abweicht. Mit der Technik kann man sich über alles beschweren und immer etwas anderes fordern. So hat man jahrelang gelehrt, dass es keine Geschlechter und keine biologischen Unterschiede gibt, und sich trotzdem darüber beschwert, dass Medizin, Knieprothesen, Herzdiagnostik, Crashtest-Dummies nur für Männer und nicht für Frauen gemacht sind und die Unterschiede nicht berücksichtigen.

Man sollte dazu aber wissen, dass der Gender Pay Gap sowieso frei erfunden ist und nicht zutrifft, Fake News der Sorte Tageesschau ist, und es nie eine belastbare Statistik gab, der Männer und Frauen bei gleicher Arbeit verglich. Stattdessen hat man den Begriff der „gleichen Arbeit“ einfach sozialistisch planwirtschaftlich umdefiniert und unterstellt, dass die Arbeit nicht davon abhängt, was man kann und macht, sondern nur, von der Stufe des Ausbildungsabschlusses. Damit hat man unterstellt, dass eine Theaterkritikerin oder eine Kulturwissenschaftlerin nach der Uni die „gleiche“ Arbeit machen wie ein Ingenieur mit 20 Jahren Berufserfahrung und Auslandseinsatz, weil sie doch beide den Abschluss „Master“ (Diplom=Master) haben, und deshalb die „gleiche“ Arbeit machten.

Also: Einerseits gut beobachtet und gefragt, andererseits Frauen, Feminismus, Sozialismus und die Tagesschau so gar nicht verstanden.

Man könnte den SPIEGEL anfragen, wie er sich das vorstellt. Mit einer vernünftigen oder überhaupt irgendeiner Antwort oder Einsicht sollte man aber nicht rechnen. Es sind Journalisten. Da brennt schon lange kein Licht mehr. Und denen ist das bekanntlich auch völlig egal, sich selbst zu widersprechen und heute das Gegenteil von gestern zu behaupten, getreu dem Schema „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern…“.